Der deutsche Hersteller Severin wird den MY 7115 zwar erst auf der diesjährigen IFA dem Publikum öffentlich vorführen. Doch der Staubsauger macht schon vorab fleißig die Runde auf den Prüfständen einiger Fachleute. Das Ergebnis ist für den Hersteller wie für Endverbraucher erfreulich. Der beutellose Staubsauger bietet eine sehr ordentliche Saugleistung, lässt sich komfortabel bedienen und ist sogar vergleichsweise leise für ein Modell mit Zyklon-Technologie.
950 Watt
Wie nahezu alle Staubsauger, die neu auf den Markt kommen, muss sich auch der Severin natürlich an die Vorgabe des ab Herbst verbindlichen EU-Energie-Labels halten. In ihr wird festgelegt, dass die maximale Leistungsaufnahme 1.600 Watt nicht übersteigen darf – eine Hürde, die der Severin mit 950 Watt locker nimmt. Der Eintrag im Feld „Energieeffizienzklasse“ besteht daher in einem guten „C“, wobei allerdings auch ein kleiner Schatten auf diesen Wert fällt. Denn der Staubsauger bietet leider nicht die Option an, die Saugstärke bei Bedarf, etwa bei leichten Aufgaben auf Hart-/Glattböden, zu drosseln. In der Praxis kann es daher gut sein, dass der Kunde mit dem Severin letztendlich hinsichtlich der Energieeffizienz schlechter fährt, je nachdem, für welche Aufgaben das Gerät hauptsächlich herangezogen wird. Nur wenn die volle Saugkraft auch tatsächlich ausgenutzt wird, etwa auf Teppichböden, profitiert der Kunde von der guten Energieeffizienzklasse des Severin. Wechseln sich dagegen leichte und schwere Aufgaben ab, lohnt es sich, sich nach einem Modell mit Saugkraftregulierung umzuschauen.
Effiziente Hartbodendüse, gut auf Teppich
Zum Lieferumfang gehören gleich zwei Bodendüsen, nämlich eine herkömmliche Umschaltdüse für den kombinierten Einsatz auf Hart/Glattböden und Teppich, sowie eine spezielle Hartbodendüse („Parkettdüse). Letztere sollte auf Hartböden unbedingt verwendet werden, denn auf dem Prüfstand überzeugte sie mit einer sehr guten Staub-/Schmutzaufnahme und ließ auch an Kanten/Wänden so gut wie keinen Rand übrig. Teppichböden wiederum stellen bekanntermaßen für beutellose Staubsauger die größte Herausforderung dar. Hier kann es durchaus sein, dass einzelne Stellen mehrmals gesaugt werden müssen, aber im Großen und Ganzen schlug sich der Severin für einen Zyklonstaubsauger seiner Klasse gut. Überraschend hingegen war, dass der Staubsauger relativ leise arbeitet, denn Zyklonsauger sind in der Regel als laut verschrieen. Ein HEPA-Filter der höchsten Klasse (14) macht den Staubsauger zu einem geeigneten Kandidaten für Allergiker, in der Abluftwertung hat er sich den Eintrag „A“ (Bestwert) verdient. Beim Entleeren des Staubbehälters allerdings kann sich diese Einschätzung durchaus ins Negative wenden. Denn komplett staubfrei und ohne manuelles Nachhelfen lassen sich weder Behälter noch Filter sauber halten.
Fazit
Bislang war Severin im Bereich Bodenstaubsauger nicht vertreten, zur IFA sollen nun gleich vier Modelle vorgestellt werden. Neben dem Beutelsauger BC 7045 wurde auch der 7115-er schon vorab auf eine Runde durch die Fachwelt geschickt, und beide wussten durchaus zu überzeugen – man darf daher sehr gespannt sein, wie die beiden anderen Geräte, der BC 7055 und MY 7105, sich schlagen werden. Auf rund 150 Euro wiederum wird der Zyklonsauger kommen, das lassen die ersten Markteinschätzungen vermuten, und für diese Summe bitte er einen sehr ordentlichen Gegenwert. Die Saugleistung ist für ein Modell dieser Preisklasse gut. Die fehlende Saugkraftregulierung könnte ihm aber in Zukunft vereinzelt Sympathiepunkte kosten, und zwar sowohl bei den Fachmagazinen als auch bei den Kunden. Wer jedoch die hohe Saugkraft sinnvoll zu nutzen weiß, muss sich darum nicht kümmern und darf zuschlagen.