Für wen eignet sich das Produkt?
Das RØDE Microphones M1-S übertrifft als Gesangsmikrofon sein legendäres Vorbild, das Shure SM58 - dieser Meinung sind zumindest viele Musiker, Audio- und Veranstaltungs-Profis, die schon mit ihm gearbeitet haben. Obgleich der US-amerikanische Klassiker tieffrequente Stimm-Anteile immer noch etwas überzeugender wiedergibt, kann man dem neueren Australier eine fantastische klangliche Ausgewogenheit bescheinigen - jedenfalls für ein dynamisches Mikrofon mit Nierencharakteristik. Sein Feld ist vor allem der Einsatz auf Bühnen, bevorzugt im Zusammenhang mit „lauten“ Musikstilen. Bei Vorträgen und Vorführungen aller Art kann es mit exzellenter Sprachverständlichkeit bei geringer Rückkopplungsneigung punkten. Im Rahmen von Live-Übertragungen in Rundfunk und Fernsehen macht es sich durch Robustheit und Unkompliziertheit beliebt. Allerdings sollte sich die jeweilige Schallquelle stets relativ nah am Mikrofonkorb befinden. Man darf, muss aber kein Berufsanwender sein, um es sich leisten zu können.
Stärken und SchwächenFür eine qualitativ einwandfreie Abnahme von Stimmen, Instrumenten oder Geräuschen entsprechend gehobenen Studio-Anforderungen finden sich geeignetere Wettbewerbsprodukte. Der integrierte Popfilter reicht in den meisten Situationen als Wind- und Nahbesprechungsschutz bereits aus, beeinflusst jedoch geringfügig das Klangprofil. Macht nichts, das Ding ist sowieso als kompromisslose Rampensau konzipiert. Daher wird es während des Betriebs auch häufig in der Hand gehalten. Der Hersteller hat sich das schon gedacht und es so ausgelegt, dass bei normalem Gebrauch keine akustischen Auswirkungen in Form von Griffgeräuschen zu vernehmen sind. Ein On/Off-Schalter gibt Bühnenkünstlern und Vortragenden zusätzliche Kontrolle über das Signal. Bei komplexeren Anordnungen wird das von den Leuten hinter den Mischpulten aber nicht gern gesehen - weil bei Signalstörungen zusätzlich zu prüfen wäre, ob ein Mikrofon defekt oder nur ausgeschaltet ist.
Preis-Leistungs-VerhältnisSchon äußerlich macht das Ding keinen Hehl daraus, für was es entwickelt wurde und mit wem es sich messen will - und bringt es dabei tatsächlich fertig, optisch und haptisch hochwertiger zu wirken. Sogar klanglich hat es in den meisten Einsatzszenarien die Nase vorn, die minimale Bass-Schwäche ist überwiegend von Vorteil. Fein also, dass Amazon vollkommen angemessene 92 Euro vorschlägt. Da es wirtschaftlich kaum einen Unterschied macht könnten sich Risikoscheue mit dem Shure SM58 ruhig auch das Original gönnen, welches akustisch angeblich ein wenig mehr subjektive „Wärme“ transportiert.















