Unter dem Codenamen ''Antilles'' brachte AMD wenige Tage nach der CeBIT 2011 das Flaggschiff Radeon HD 6990 auf den Markt und Asus konnte als erster Hersteller liefern. Das neue Spitzenprodukt tritt in direkte Konkurrenz zur Nvidia GeForce GTX 580, die jedoch mit einem GF110-Chip arbeitet. Anders sieht es bei AMD aus – hier kam es nicht zur Neuentwicklung eines Grafikchips, sondern zur Zusammenführung zwei bekannter Cayman-Chips unter dem Namen Antilles.
Mit der Zusammenlegung zweier Boards zu je 2048 MByte GDDR5 Arbeitsspeicher, die über ein 256 Bit Interface angebunden sind, entsteht eine gute Basis höchste Performance. Da die Speicherbausteine mit 2,5 GHz betrieben werden, kann die Radeon 6990 bis 160 GB/s durchsetzen. Zuständig für die schnellen Berechnungen sind insgesamt 768 Shader-Einheiten, die genauso wie der Core-Takt auf 830 MHz laufen. Das entspricht einer Rechenleistung von 2 x 2.550 GFLOP/s – zum Vergleich sind es bei der GTX 580 nur 1.581, was aber nicht bedeutet, dass diese deutlich langsamer ist. So viel Leistung macht hungrig und die Radeon will mit Energie über zwei 8-Pin-Anschlüsse gefüttert werden. Mit 375 Watt/h überschreitet AMD zwar die Grenze um 75 Watt, bringt aber trotzdem genügend Stabilität mit.
Neben der Crossfire-Kontaktleiste findet man einen kleinen Schalter, der zwischen den beiden BIOS-Chips hin- und herschaltet. Das erste ist geschützt und das zweite kann der User nach eigenem Belieben flashen. Genannt wird der Schalter AUSUM (Antilles Unlocking Switch for Uber Mode) und Asus übernimmt keine Garantien bei Schäden nach Nutzung des OC-Tools. Durch das Umlegen des Schalter wird der Takt auf 880 MHz angehoben und die anliegende Spannung auf 1,175 Volt angehoben. Dadurch steigt der Stromverbrauch auf reale 415 Watt/h. Die Leistungssteigerung liegt je nach Game bei bis 8 Prozent. Die Wärmeentwicklung wurde stark reduziert, da AMD bei der 6990er Radeon neuartige Spannungswandler verbaut hat, die bei weitem nicht mehr so warm werden. Zusätzlich konnten die Entwickler den Luftstrom um etwa 20 Prozent steigern.
Es klingt fast trivial, aber es muss noch erwähnt werden, dass man bis zu sechs Monitore anschließen kann – ein neuer Standard bei High-End-Grafikkarten jenseits der 600 Euro Grenze?
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- Erschienen: 24.03.2011
- Details zum Test
6,5 von 10 Punkten
„... Während die GTX 590 zwar nicht leise, aber bei noch akzeptabler Geräuschentwicklung arbeitet, wird die 6990 unter Last zu einem Brüller. ...“