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Bremsen sind nicht nur Lebensretter, sondern auch Spaßgaranten! Welche Disc-Stopper 2015 die Nase vorn haben, das fand MB im Labor- und Praxistest mit elf Bremsen in zwei Preisklassen heraus.

Formula Brake CR3 (180 mm)
„sehr gut“ – Kauftipp
„Satte Bremspower und gute Standfestigkeit - die recht leichte Formula CR3 überzeugt. Der Druckpunkt ist definiert, aber sehr hart, was die Finger früher ermüden lassen kann. Hat man sich daran gewöhnt, ist die CR3 ein sicherer Begleiter für jedes Terrain. Fahrern/Fahrerinnen mit sehr kleinen Händen könnte die Hebelverstellung etwas zu gering sein. In langen Abfahrten neigte die Italienerin zum Quietschen.“
Shimano Deore Scheibenbremse (180 mm)
„sehr gut“ – Kauftipp
„Shimano-Bremsen erfreuen sich derzeit großer Beliebtheit. Das liegt vor allem an der sehr guten Ergonomie, der hohen Zuverlässigkeit und der Sorglosigkeit der Japan-Stopper. Ergonomisch ist die preiswerte, schwere Deore ebenfalls top, an der Hinterradbremse spürten die Tester aber leichtes Fading. Die Dosierbarkeit ist sehr gut, die Bremspower ebenfalls. Bei Nässe fällt die Bremskraft jedoch stark ab.“
SRAM Guide R (180 mm)
„sehr gut“
„Den Einstieg in die neue Guide-Familie von Sram macht die Guide R. Sie setzt, wie alle Modelle, auf vier Kolben am Sattel, verzichtet aber auf die Umlenkung am Hebel. Sie bietet dennoch top Ergonomie sowie eine werkzeuglose Hebelverstellung. Letztere sorgte für Probleme ... Die Dosierbarkeit ist exzellent, doch die Bremspower dürfte höher sein, vor allem bei Nässe. Die hintere Bremse zeigte etwas Fading.“
„gut“
„Die preiswerte Radar ist eine Reminiszenz an die berühmte Mag 21 ... Vor allem die Ergonomie des riesigen Hebels ist nicht mehr ganz zeitgemäß. Auch der harte Druckpunkt erinnert an die frühen Jahre der Discbrakes. Der Fahrer muss viel Fingerkraft aufbringen, um die immerhin recht ordentliche Bremspower aufzubringen. Top: Bei Nässe ist die Bremsleistung sogar etwas höher.“
„sehr gut“
„Die teure Brake Force One kommt ohne Ausgleichbehälter aus. Dennoch bietet die ultraleichte Bremse einen recht konstanten Druckpunkt und lässt sich gut dosieren. Hebelweite und Leerweg sind justierbar. Aber: Je nach Einstellung trat bei langen Abfahrten (schwerer Fahrer) starkes Schleifen auf. Die Bremskraft ist schon bei leichter Hebelbetätigung enorm, fällt bei Nässe aber stark ab. Tipp für CC-/Marathon-Racer!“
FSA K-Force (180 mm)
„sehr gut“
„FSA ist noch neu auf dem Bremsenmarkt, die K-Force eine leichte Bremse für CC/Marathon. Der Carbon-Hebel schmiegt sich perfekt an den Finger an, bietet feinfühlige Dosierung. Die Bremskraft im Trockenen ist gut, bei Nässe unterm Schnitt. Druckpunkt- und Hebelweite lassen sich ... werkzeuglos verstellen. In langen Abfahrten quietschte die Scheibe und der Druckpunkt am Hinterrad wanderte leicht.“
Magura MT7 (180 mm)
„sehr gut“ – Testsieger
„Magura ist zurück! Zumindest in diesem Test: Die neue Vier-Kolben-Bremse MT 7 holt mit extremer Bremsleistung bei Nässe und Trockenheit sowie perfekter Dosierbarkeit und hoher Standfestigkeit den Testsieg. Einschränkung: Durch die geringe Verstellbarkeit der Hebelweite sollten Biker mit kleinen Händen und alle, die den Druckpunkt gerne möglichst nah am Lenker haben, die MT 7 vor dem Kauf ausprobieren.“
Shimano XTR Trail (180 mm)
„sehr gut“
„Die nicht zu schwere, sehr bissige Shimano XTR Trail bietet eine perfekte Hebelergonomie für kleine und große Hände. Der Druckpunkt ist knackig und zudem gut dosierbar. Die Scheiben mit Alu-Kühlrippen sollen Hitze besonders gut ableiten. Im Labor deformierten sich diese jedoch ... Das Problem tauchte in der Praxis aber selbst nach langen Bremszyklen nicht auf. Top: Auch bei Nässe besitzt die XTR viel Power.“
SRAM Guide RSC (180 mm)
„sehr gut“
„Srams neue Top-Bremse Guide RSC bietet neben dem obligatorischen Vier-Kolben-Sattel einen aufwendig umgelenkten Hebel ... sowie Druckpunkt- und Hebelwegjustage. In der Praxis konnte die Guide überzeugen. Die Tester bescheinigten ihr perfekte Ergonomie und Dosierbarkeit sowie sehr gute Bremskräfte. Im Labor fiel die Guide aber etwas ab, vor allem bei Nässe ließ die Power stark nach.“
Trickstuff Cleg 4 (180 mm)
„sehr gut“
„Die teure Vier-Kolben-Bremse von Trickstuff ist eine sichere Bank, die Standfestigkeit extrem. Das bescheinigte auch der Labortest: Selbst nach über 200 Bremszyklen blieb die Power konstant. Der ‚grobe‘ Alu-Hebel ist aber nicht jedermanns Sache, er ist mit nur einem Bremsfinger nicht optimal bedienbar. Dank Stahlflexleitung ... ist der Druckpunkt hinten wie vorne sehr fest. Tipp für schwere Fahrer oder Tandems.“
„gut“
„Die Vier-Kolben-Bremse Hope Race Evo E4 bietet einen perfekt geformten Einfingerhebel. Der Druckpunkt ist sehr angenehm, die Hope lässt sich dadurch sehr fein dosieren. Wer jedoch viel Bremskraft aus der Hope ‚quetschen‘ will, muss starke Finger haben. Insgesamt könnte die Race Evo mehr Power bieten. In Praxis und Labor zeigte sie sich zudem hitzeanfällig, wodurch die Bremskraft rapide nachließ.“
Wer richtig bremst, hat mehr Spaß auf dem Trail. Dabei kommt es neben der Bremskraft aber auch auf Dosierbarkeit und Standfestigkeit an. Wir haben die zehn spannendsten Bremsen der Saison 2016 in Labor und Praxis geprüft. Testumfeld: Die Zeitschrift MountainBIKE prüfte zehn Scheibenbremsen, aufgeteilt in fünf Cross-Country-/Race-Bremsen und fünf All-Mountain-/Enduro-
‚Wer an der Bremse spart, spart am falschen Platz.‘ Das sagte mein neuer Kollege Lucas beim diesjährigen Bremsentest und ich konnte ihm nur zustimmen. Testumfeld: Im Check waren 5 MTB-Scheibenbremsen. Diese erhielten keine Endnoten. Zudem wurden fünf unveränderte Bremsen aus dem Jahr 2015 vorgestellt.