Auto Bild sports­cars prüft Autos (2/2014): „Traum-​Elf“

„... es ... fasziniert seine Fähigkeit, scheinbare Widersprüche in sich zu vereinen. Abartigen Grip auf der einen und ein verblüffend spielerisches Handling auf der anderen Seite. Eine hyperdirekte Lenkung, die extrem spitz abwinkelt und dennoch genug Ruhe um die Mittellage bewahrt. Der V12 schnappt ... gierig zu, dreht bestialisch gen 8700er-Gipfel ...“

„... kein anderes Auto zelebriert Längsdynamik auch nur annähernd so brutal; kein anderes Auto kickt seine Passagiere in derart wörtlichem Sinne; und kein anderes Auto intensiviert Cabrio-Feeling zu einer solchen Hurrikan-Erfahrung mit garantierter Adrenalin-Überdosis. Wen interessieren denn da noch Rundenzeiten?“

„... Die teils heftigen Lastwechsel, die einem GT3 am Limit seinen Charakter gaben und nur von geübter Hand zu parieren waren, verkneift sich der 991 nun fast gänzlich. Das macht ihn freilich umgänglicher, erschließt vielleicht auch neue Kundenkreise, passt aber irgendwie so gar nicht in die DNA einer Baureihe ...“

„... Unfassbar schnell, trotz Heckantrieb höchst fahrsicher, und dank der adaptiven Fahrwerksgüte selbst auf welligem Belag noch ausgewogen - fast eine Spur zu perfekt.“

„... Fahrwerk, Lenkung, Bremse und Antrieb vermitteln mehr Schärfe ... arbeiten dennoch geschmeidig und kultivieren so ein Gefühl größtmöglicher Erhabenheit, das selbst dann nicht nachlässt, wenn man das rauchig gewitternde Edelcoupé an seine Grenze treibt. Der große Kick bleibt dabei zwar aus, das Flair entfaltet sich sich dafür aber ungehemmt.“

„... Querdynamik zugunsten des Handlings ... nicht zum Wohle der Idealzeit. Entsprechend auch sein V8, der blitzschnell zuschnappt und seine 625 Nm eher großzügig denn wohldosiert gen Hinterachse schickt.“

„... Der V10 Plus beweist Sportwagen-Handwerk vom Allerfeinsten, meistert Spitzkehre ebenso souverän wie Mutkurve und zaubert Fahrleistungen aufs Parkett, die über jeden Zweifel erhaben sind. Trotz seiner wesentlich spitzeren Reflexe und der erfreulich puristischen, weil kaum adaptiven Technik fühlt er sich am Ende jedoch kaum dramatischer an als ein sportlich konditionierter TT RS.“

„... Bis 90 Prozent bleibt er ganz Porsche, spurt feinnervig, präzise und routiniert der Linie hinterher, bremst punktgenau und beweist gewohnte Traktions-Kompetenz. Erst auf letzter Rille kehrt er seine Liebe zum sanften Untersteuern heraus, schmiert gut kontrollierbar um den Scheitel, kontert Haftreibung mit Drehzahl und bleibt dabei allzeit verlässlich. ...“

„... Hopsiges Fahrwerk, handfeste Lenkung, zur Spitzkehre hebelt die Handbremse, zur Geraden pusht der Vierzylinder, der sich vielleicht nicht ganz so fein dosieren lässt ... dafür aber wesentlich explosiver aufdreht, wenn man ihm den Hahn öffnet. Sounddesign verleiht seinem quengeligen Stimmchen ordentlich Ansaug-Flair, die Handschaltung lässt sich prima durchrupfen, ist treffsicher gespreizt ...“

„... Ganz so böse, wie er klingt, ist der AMG dann aber doch nicht. Er zelebriert lieber den Einklang aus Präzision und Konzilianz, bremst so punktgenau wie verlässlich, winkelt behände ohne auszukeilen und beschleunigt dank Allradantrieb trittsicher der Linie hinterher. Eine solche Ausgewogenheit nötigt Respekt ab - das Serotoninzentrum kitzelt sie dagegen nur bedingt.“

„... Auf der Sportbremse mit 340-mm-Vorderachsscheiben lässt sich herzhaft ankern, an der adaptiven Dynamiklenkung präzise zirkeln, während der aufgeladene Vierzylinder wieselflink anspricht, druckvoll hoch- und linear ausdreht. ...“