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Sie sind die Highlights des vergangenen Jahres und bereit, einen von ihnen zum Sieger der Sieger küren zu lassen. Ein Schaulaufen der Begeisterung in 13 Akten.

Porsche 911 GT3 RS 4.0 6-Gang manuell (368 kW) [04]
ohne Endnote
„... Er wirkt echt, leibhaftig und absolut unkaschiert. Am Alcantarakranz hängt die beste Lenkung der Welt, im Hintern hummelt der altbewährte Saugrohr-Boxer mit Rennkurbelwelle und Le-Mans-Geschichte, gebremst wird auf Keramik, getaktet über ein wegverkürztes Sechsganggetriebe, das mit seiner knochigen Schaltung ebenso zum GT3 RS gehört wie Zentralverschlussräder und Flügelwerk. Hübsch sein muss er nicht, wichtig ist nur, dass er funktioniert. ...“
McLaren Automotive MP4-12C Automatik (441 kW) [11]
ohne Endnote
„... Der Doppelkuppler spart sich Unschärfen ebenso wie Showeinlagen, beim Bremsen schnalzt am Heck die Airbrake heraus, Cockpit und Ergonomie sind exakt auf Taille geschneidert ... Statt sich den Grenzbereich mit Mut zu erkämpfen, bekommt man ihn serviert. Einfach so, butterweich, ohne Schärfe und derart bekömmlich, dass man sich ernsthaft fragen muss, wie ein Auto, das an vielen Stellen noch gar nicht fertig ist, im Handling so ausgefeilt sein kann.“
Lamborghini Aventador LP 700-4 ISR (515 kW) [11]
ohne Endnote
„... Trotz der gefühlsechten, festen Lenkung wirkt er distanziert, sperrig wegen seiner Anatomie und mit dem urgewaltigen Punch und der metallischen Klangkulisse immer auch ein wenig beängstigend. ... Vielleicht ist es aber genau dieses Unantastbare, das den Mythos der V12-Lamborghinis nährt. Problem nur, dass man damit weder Herzen noch Vergleiche gewinnt.“
Lamborghini Gallardo LP 570-4 Spyder Performante E-Gear (419 kW) [03]
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„... Langsam kann er nicht, schnell dafür umso besser. In Zahlen: 3,9 auf hundert. In Worten: infernalisch. Dabei benimmt er sich deutlich gutmütiger, als es die Optik vermuten lässt. Powerslides dämmt der Allradantrieb ein, Übermotivierte landen im Untersteuern statt im Kiesbett, und fiese Lastwechsel verbietet Mama Audi sowieso generell. Erst auf welligem Belag, wenn er urplötzlich auskeilt, merkt man, dass auch Pracht manchmal eine dunkle Seite hat.“
BMW 1er M Coupé 6-Gang manuell (250 kW) [04]
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„... Statt permanent an irgendwelchen Kennlinien rumzustricken, Lenkungen zu härten, Schaltzeiten zu kürzen und Launches zu kontrollieren, macht der 1er nichts - außer Spaß. Dreiliter, Handschalter, gesperrte Hinterachse, kein neues Rezept, aber eines der besten. ...“
Ferrari FF 4RM DKG (485 kW) [11]
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„... Okay, dass sich das Gewicht mit 660 PS auf Geraden würde kompensieren lassen, war abzusehen. Was Ferrari damit jedoch in Kurven macht, wird ein Rätsel bleiben. Vielleicht liegt es an der hyperspitzen Lenkung, die die Schwere des V12 einfach wegwirbelt, vielleicht an der hochintelligenten Antriebskonfiguration, die die Vorderräder über ein Zweiganggetriebe und zwei Kupplungen je nach Traktionsbedarf andockt, vielleicht am bestialischen Doppelkuppler ...“
Jaguar XKR-S Cabriolet 5.0 V8 Sequential Shift (405 kW) [11]
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„... Geradeaus konnten es die Kompressor-XK schon immer. Neu ist dagegen die Nummer mit den Kurven, die er dank präzisierter Lenkung, steiferer Achsschenkel aus Alu, gehärteter Federraten und speziell abgeschmeckten Pirellis um einiges sattelfester durchreitet als alle Jags jemals zuvor. Dazu der verruchte Klang, das geschmackvolle Mobiliar und diese martialische Optik. Wie würden wir als Briten sagen: marvellous.“
Porsche Cayman R PDK (243 kW) [05]
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„... Er baut noch Querkraft auf, wenn viele bereits untersteuernd Richtung Botanik trudeln, bleibt lange neutral, reagiert konzeptbedingt aber ein bisschen schnippisch, wenn man ihn zu sehr triezt. Es gibt ähnlich Situierte, die mehr berühren, wenige, die ihm geradeaus Paroli bieten, aber keinen in seiner Liga, der auf der Piste so schnell ist.“
Aston Martin V8 Vantage S Coupé Sportshift II (321 kW) [05]
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„... Äußerlich trägt er das aufreizendere Dress des V12, drunter den Achtzylinder des Einstiegsmodells, dem eine freizügigere Abgasanlage, ein variables Einlasssystem und das schaltbeschleunigte Sequenziellgetriebe aber deutlich mehr Dramatik verleihen. Ansonsten bleibt es bei der hauchzart hecklastigen Gewichtsbalance und dem unaufdringlichen Fahrverhalten ... Der Vantage S wirkt relaxt, wenn er soll, ist schnell, wenn er muss, und beides zusammen, wenn er darf. ...“
BMW M5 Limousine DKG Drivelogic (412 kW) [10]
ohne Endnote
„... obwohl zwischen den Einstellextremen eine ganze Gefühlswelt liegt, sich die im Normalmodus wässrige Lenkung zugunsten der Präzision versteifen lässt, der V8 auf Wunsch knallig anspricht und die Schaltzeiten des Doppelkupplungsgetriebes im M-Programm zu heftigen Kicks verkümmern, wirkt der M5 immer ein paar Prozent rahmiger, als er faktisch ist. Ein wahrer Quantensprung gelang motorisch. ...“
Mercedes-Benz C 63 AMG Coupé Speedshift MCT Performance Package (358 kW) [07]
ohne Endnote
„... Herzstück des 63ers ist der Achtzylinder, der einen ab Standgas mit rohen Mengen Drehmoment überschüttet und die 1,7 Tonnen derart voranbombt, dass das C-Coupé trotz des leicht verwaschenen Grenzbereichs letztlich am Clubracer vorbeistapft.“
Lotus Cars Elise Club Racer 6-Gang manuell (100 kW) [00]
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„... Als Club Racer speckt er gegenüber der ordinären Elise noch mal 24 Kilo und exakt 3000 Euro ab, verlagert Bremspunkte von irr- nach aberwitzig und schnalzt auf winkligen Strecken sogar ausgewachsenen Supersportlern davon. Sobald sich Kurven aber zu Geraden öffnen und der Toyota-1600er vor lauter Gekreische das Drehmoment vergisst, wird man daran erinnert, dass Dynamik nicht nur quer, sondern auch längs auftritt.“
Renault Mégane Coupé R.S. TCe 265 6-Gang manuell Trophy (195 kW) [08]
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„... Er ist limitiert, dennoch spottbillig und gefühlsmäßig das krasse Gegenteil von dem, was Renault seinen Standardmodellen antut. Bissige Lenkung, feste Schaltung, kesse Lastwechsel. Wenn ein GTI der 911 des kleinen Mannes sein kann, dann ist der Trophy sein GT3.“