Sowohl AMD als auch Nvidia beanspruchen den Titel „Schnellste Grafikkarte der Welt“ für sich. Beide bieten für rund 600 Euro eine High-End-Grafikkarte an, deren Performance alles Vorherige in den Schatten stellt. Die einschlägigen Fachzeitschriften ließen also die beiden Top-Karten gegeneinander antreten und kamen zu dem Ergebnis, dass man sich die Krone teilen müsse. Nutzt man sehr hohe Auflösungen mit Supersampling AA, hat die Radeon die Nase leicht vorne und kann den Titel für sich beanspruchen.
Irreführend waren AMDs Aussagen, dass Käufer einer 6990er den AUSUM-Schalter nicht nutzen dürfen, da sonst Garantieverlust drohe. AUSUM = Antilles Unlocking Switch for Uber Mode, also der Übertaktungsschalter, der das zweite BIOS der Karte aktiviert und den GPU-Takt von 830 auf 880 MHz anhebt. So vergrault man sich die Kundschaft und wen wundert es dann, dass das Konkurrenzprodukt GTX590 in den USA in Stunden ausverkauft war. Die Hersteller XFX und Sapphire konterten die Verkaufsbremse von AMD und geben folglich volle Garantie bei der Benutzung der 880 MHz. Grundvoraussetzung sei jedoch, dass man über ein System mit entsprechender Stromversorgung (450 Watt werden benötigt), sehr gute Kühlung und stabilen Bausteinen verfügt.
Schaut man sich die Benchmark im Netz an, bei denen die AMD 6990er unter sehr hoher Auflösung die Nase mit meist 10 Prozent vorne hat, kann man sich schon für die Doppel-GPU-Karte mit satten 4 GByte GDDR5-Speicher erwärmen. Sie setzt sich sowohl im Standardtakt mit 830 MHz als auch im Turbo mit 880 MHz deutlich vom Nvidia Konkurrenten ab. Als Beispiel kann man den Test mit Battlefield: Bad Company 2 unter DirectX11 heranziehen. Bei einer Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixeln mit 8x MSAA bei maximalen Details liefert die HD6990 mit 880MHz maximal 66 FPS (Bilder pro Sekunde) ab, bei 830MHz sind es noch 62,9 FPS – da sind es bei der GTX590 immerhin noch 59,8 FPS. Im Vergleich dazu schafft eine einfache GTX580 nur 38 Frames und eine Radeon HD 6970 schlaffe 31 Frames.
Da sieht man dann, warum sich beide Hersteller die Krone mit 600 Euro (amazon) vergolden lassen. Spielt man ohnehin in geringeren Auflösungen, sollte man doch eher über die Anschaffung einer Nvidia GTX 590 (amazon) nachdenken – OC lässt grüßen.
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- Erschienen: 30.10.2011
- Details zum Test
ohne Endnote
„Die Sapphire Radeon HD 6990 ist ein gewaltiges Geschoss! ... Mit einer brachialen Grafikleistung und Eyefinity-Unterstützung für bis zu sechs Monitore, bietet die Radeon HD 6990 alles, was der ‚Enthusiast von heute‘ begehrt. So konnten wir in keinem unseren Tests, auch nicht bei 2560x1600 Pixeln, die Karte in die Knie zwingen und Frameraten unter 30 FPS erreichen. Das Thema Mikroruckler wurde, trotz Ankündigung, unserer Meinung nach noch nicht wirklich angegangen. ...“