Insbesondere in den westlichen Industrieländern sind Gallensteine recht häufig verbreitet. Schaut man jedoch auf die indigene Bevölkerung Amerikas, die mit 60 bis 70 Prozent betroffen ist, kommt der Verdacht der genetischen Häufung auf. Das konnte im Jahre 2007 durch die Universitäten Bonn und Kiel bestätigt werden, die eine Genmutation entdeckten, die für die Bildung Gallensteinen verantwortlich ist. Das Gen enthält die Bauanleitung für Sterolin, was die Beförderung von Cholesterin n den Gallenwegen verstärken soll und die Bildung von Gallensteinen fördert.
Ursachen
Primär liegt ein Ungleichgewicht der in der Gallenflüssigkeit gelösten Stoffe vor, die durch entzündliche Prozesse der Gallenblase und Abflussbehinderungen die Steinbildung fördert. Bei einem Ungleichgewicht zwischen Gallensäuren und Lezithin kommt es entweder zur Bildung von Kalziumsteinen oder Bilirubinsteinen. Bei einem Überangebot von Cholesterin kommt es zu Cholesterinsteinen. Besondere Faktoren begünstigen die Steinbildung und man spricht im amerikanischen Raum von „ 6 F“ (female, fat, fertile, forty, fair, family). Damit ist weiblich, übergewichtig, fruchtbar, vierzig Jahre alt, hellhäutig oder blond, familiär belastet gemeint.
Symptome
Bei nur einem Viertel der Steinträger kommt es zu Symptomen, sodass eine eigentliche Diagnose gestellt werden muss. Meist handelt es sich dabei um ein Druckgefühl im rechten Oberbauch, das von Appetitlosigkeit, Blähungen und Schweißausbrüchen begleitet werden kann. Bei einem Verschluss des Gallengangs kommt es zur Gelbsucht mit erhöhten Leberwerten bei bräunlicher Verfärbung des Urins und hellem Stuhl. Diagnostisch lassen sich die Gallensteine sehr einfach mit Ultraschall feststellen.
Behandlung
Gallensteine, die zwar bekannt sind, aber weiter keine Probleme in Form von den oben beschriebenen Symptomen machen, bedürfen eigentlich keiner Therapie. Ist man Träger reiner Cholesterinstein, kann man diese ganz einfach medikamentös auflösen, wenn die Steine nicht größer als fünf Millimeter sind. Die sichere Methode ist jedoch die komplette Entfernung der Gallenblase. Diese Operation wird inzwischen laparoskopisch durchgeführt und verursacht keine chirurgische Traumatisierung und gilt als Goldstandard.