Für wen eignet sich das Produkt?
In der Kategorie „Sonstiges“ bringt VW den GTI-Kinderwagen auf seiner Webseite unter. Der Ende des Jahres 2015 auf der IAA vorgestellte Kinderwagen ist freilich nichts anderes als ein normaler Kombi, ein ab Geburt bis zum Kindergartenalter nutzbares Gefährt von Knorr-Baby – und VW macht auch keinen Hehl aus dessen Herkunft. Doch mit einer Sammlung optischer Merkmale fügt er sich zum Gesamtbild eines Performers, mit dem es sich publikumswirksam einherstelzen lässt. Oder mit den Worten von VW: Das Design mit Original GTI „Clark“ Karostoff, den Original GTI-Felgen und dem GTI-Waben-Panoramafenster soll die Herzen von GTI-Fans höher schlagen lassen.
Stärken und SchwächenDie Vorzüge beim Design mögen Geschmackssache sein, die der Funktionalität lassen sich (erfolgreich) an zwei Grundaspekten messen: Zum einen an der von Knorr-Baby gewohnten Qualität der Funktionsteile, Lenker- und Sitz-Verstelloptionen und der geräumigen Platzverhältnisse, denn in der Basis ist das mit Knorr-Baby entwickelte Gefährt ein „Sportime“. Zum anderen am Lieferumfang mit einer wulstigen Babywanne, einem Sportwagenaufsatz mit 92-Zentimeter-Liegefläche sowie nützlichem Zubehör wie Wickeltasche, Mückennetz und Regencover. Die Luftkammerräder sind geländetauglich, federnd und pannensicher, verhindern durch Schwenkbarkeit vorne aber nicht den Einsatz im Großstadtgedränge. Mit der Achsverbindung der Räder sind doppelte Kugellager betraut, mit der Erweiterbarkeit zum Travelsystem optional erhältliche Adapter für eine Babyautoschale. Von Schwächen erfährt man nichts, höchstens von Pseudo-Macken wie dem Verzicht auf Lufträder mit ihrer Eigenfederung, die allerdings auch das Gewicht des leichten Ovalrohr-Aluminiumgestells erhöht hätten.
Preis-Leistungs-VerhältnisAuf Amazon ist er mit knapp 1.006 Euro notiert, wenigstens gibt er auf der VW-Produktwebseite schon etwas nach. Allein mit vielseitieger Funktionalität und optischen Qualitäten lässt sich ein solcher Kurs kaum rechtfertigen, doch ohnehin wird man wie häufig im Design-Bereich andere Kriterien an die Preiswürdigkeit anlegen müssen als jene der vernunftorientierten Abwägung zwischen finanziellem Aufwand und dafür erhaltener Leistung. Auf der anderen Seite zeigen Kontrahenten mit dezidiertem Design-Anspruch für das gleiche Geld – etwa Stokke, Joolz oder Bugaboo – durch schlechte Testergebnisse beispielsweise in der Schadstoffprüfung, Ergonomie oder einem Verzicht auf komplett flache Liegepositionen im Sportwagenaufsatz, dass man sich offenbar auch in der Luxusklasse mit gehörigen Macken abzufinden hat.