Sony Rea­der Daily Edi­tion PRS-​900

Familienbild: PRS 300, PRS 600, Reader Daily Edition (v.l.n.r.)

Auch unabhängig von seinem 3G-Internet-Zugang geizt das Flaggschiff der E-Book-Reader-Serie von Sony nicht mit Reizen. Das Display des Reader Daily Edition ist sieben Zoll groß und wie beim PRS 600 ein Touchscreen, überragt diesen aber in der Größe um einen Zoll. Die Pocket-Version muss sich gar mit 5 Zoll begnügen und auf einen Touchscreen verzichten. Auf den sieben Zoll des Daily Edition dürften Tageszeitungen oder Magazine so richtig zur Geltung kommen. Zur Auswahl steht übrigens ein Porträt- ( also Hochkant-) und ein Landscape (also Breitbild-)Modus. In der Hochkant-Ausrichtung zeigt das Display zwischen 30 und 35 Textzeilen an, was in etwa einer normalen Seite eines Taschenbuchs entspricht.
Darstellungstechnisch wiederum glänzt der Daily Edition mit 16 Graustufen (zum Vergleich: der Touch hat nur acht), die für noch mehr Brillanz bei der Abbildung von Text/Grafiken bieten sollen. Das ganze ist in ein Aluminium-Gehäuse verpackt, das wiederum durch einen Schutzumschlag gegen Stöße und Kratzer geschützt ist. Über die Größe des internen Speichers – der via Speicherkarte allerdings auch erweiterbar ist – hüllt sich Sony leider genauso in Schweigen wie über Daten zur Akkulaufzeit.

Während Sony für die PRS 300 Pocket Edition und den PRS 600 Touch Edition die unmittelbar bevorstehenden Verfügbarkeit angekündigt hat, beträgt die Wartezeit für den Daily Touch noch bis Dezember 2009. Der Reader Daily Edition ist außerdem das teuerste Modell der Serie. Er kostet 400 Dollar, wohingegen der Pocket für 199 Dollar das neue Einstiegs-Gerät und der Touch für 299 Dollar die goldene Mitte repräsentiert. Und noch eine Anmerkung zum Schluss. Die eBook Library Software 3.0 des Sony Daily Edition ist nun auch Mac-kompatibel und verarbeitet PDF-Dateien, das EPUB-Format und BbeB-Dateien sowie mit Word oder anderen Programmen erstellte Textdokumente.

Screenshot: wordsmoveme.com

Der Launch des Reader Daily Edition wird schließlich noch von einer von Sony betriebenen Community-Seite namens Words move me (wordsmoveme.com) flankiert, auf der (Sony-Reader-)Leser ihre Leseerfahrungen kommunizieren und austauschen können. Das Portal ist Teil einer breit angelegten Reihe von Community-Seiten, über die Sony Social Networking betreiben und mit den Verbrauchern ins Gespräch kommen will.

Nachdem die Ankündigung zweier neuer E-Book-Reader von Sony namens PRS 300 Pocket Edition und PRS 600 Touch Edition die Runde gemacht hat, zieht Sony in einer aktuellen Ankündigung nun sogar ein drittes neues Modell aus dem Hut. Das Gerät nennt sich Reader Daily Edition und besitzt, wie es den Anschein hat, als einziges Modell das schon lange erhoffte 3G-Modul (in den USA von AT&T), damit es endlich möglich wird, den Lesestoff für den E-Book-Reader direkt aus dem Netzt zu saugen – gerade für unterwegs eine praktische Option. Kosten für den Basis-Internet-Zugang via AT&T fallen übrigens in den USA nicht an, sondern sind mit dem Kaufpreis abgeglichen. Allerdings fehlt nach wie vor ein Web-Browser. Der Internetkontakt beschränkt sich demnach auf den Sony eBook-Store.

Doch nachdem Sony schon im Sommer 2009 für seine E-Book-Reader Millionen von lizenzfreien Büchern via Google zugänglich gemacht hat, geht das Unternehmen nun sogar noch einen Schritt weiter. Sony ist eine Kooperation mit dem Internet-Suchdienst und -Distributor für E-Books Overdrive.com eingegangen, der mit Tausenden Bibliotheken (Eigenangabe) kooperiert. Als gemeinsame Frucht dieser Kooperation ist der Library Finder geboren worden. Über ihn lässt sich in öffentlichen Bibliotheken nach einem geeigneten Lesestoff stöbern, der speziell für die Sony-Reader aufbereitet sein soll. Die Such- und Download-Prozedur ist sehr einfach organisiert sein und erfordert nur einen gültigen Bibliotheksausweis sowie einen PC mit der Adobe Digital Editions Software. Nach dem Ende der Ausleihzeit erlischt einfach die Leselizenz auf dem Reader – mit dem Vorteil, dass Mahngebühren nicht mehr anfallen. Bücher im EPUB-Format können aber auch, worauf Sony zusätzlich hinweist, von über 200 unabhängigen Internetbuchläden, bei BooksOnBoard oder dem Online-Service NetGallery bezogen werden.

Einen gewichtigen Nachteil hat allerdings die ansonsten sehr interessante Option, Bücher für den Reader Daily Edition quasi „digital“ bei öffentlichen Bibliotheken und – so die Aussichten – auch bald bei Universitätsbibliotheken auszuleihen. Da sich der Library Finder auf die USA beschränkt, existiert laut Engagdet noch kein Zeitplan bei Sony für einen Launch in Europa. Auf Engadget.com gibt es auch noch Bilder von der Vorstellung des Reader Daily Edition in New York am 25. August 2009.