Zwischen den beiden US-Herstellern von Smartphones, Palm und Apple, herrscht derzeit eine Art kalter Krieg. Im Fokus steht dabei der iTunes-Dienst von Apple, der eigentlich nur für die hauseigenen Produkte gedacht ist. Vor knapp einer Woche brachte Apple für seine Software ein Update heraus, das unter anderem dem Palm Pre die Synchronisierung mit der beliebten Musik-Software verwehrte. Doch so leicht gibt sich Palm nicht geschlagen: Mit dem jetzt veröffentlichten webOS 1.1 wurden die Karten neu gemischt.
So wurden nicht nur zahlreiche Bugfixes in die neue Version des Palm-Betriebssystems aufgenommen, sondern auch wieder die Möglichkeit, die iTunes-Software 8.2.1 nutzen zu können. Angesichts dessen dürften für die meisten Kunden die anderen Verbesserungen im Betriebssystem, wie die Unterstützung für Exchange Active Sync inklusive Remote Wipe und ein erleichterter Umgang mit Zertifikaten, in den Hintergrund treten. Kein Wunder, dass Palm nach wie vor insbesondere mit dem iTunes-Abgleich wirbt.
Das Feature ist aber nicht nur bei Apple umstritten: Das Palm Pre nutzte in der Vergangenheit einfach eine Lücke in der Programmierung aus, um sich als iPod auszugeben und so Zugang zu iTunes zu erhalten. Dadurch wurde das Palm Pre als Wechselspeicher vom Computer erkannt und konnte nach Belieben mit Musik, Bilder oder Videos via iTunes bestückt werden. Im Grunde wurde also geschummelt. Wie Palm bei webOS 1.1 die Zugangsbeschränkung neuerlich umgeht, ist bisher allerdings nicht bekannt.
Eines dürfte allerdings feststehen: Zwischen Apple und Palm wird das Katz-und-Maus-Spiel weitergehen. Die Frage ist jedoch, wie lange noch. Irgendwann dürfte Apple eine Methode finden, das Palm Pre endgültig auszusperren. Das allerdings dürfte Palm hart treffen, buhlt das Unternehmen doch gezielt um Apple-Nutzer – und die wollen nun einmal iTunes nutzen können.
24.07.2009
Der Kampf um iTunes
