Kinderwagen der neuen Generation sind längst nicht mehr auf ihre reine Funktion definiert, sondern wahre Lifestyle-Produkte, dafür ist der Beebop ein gutes Beispiel. Der Kombikinderwagen von Osann macht in mehrfacher Hinsicht neugierig: Er ist auf hohe Variabilität und flexiblen Einsatz ausgelegt – sowohl in der Stadt als auch in ländlichen Gegenden. Doch leider schneidet er in der Verarbeitungsqualität nicht wirklich gut ab.
Vorne Hartgummiräder, hinten Luftbereifung
Der Beebop präsentiert sich den Käufern als hoch flexibler Allrounder, dem jeder Untergrund und Einsatzzweck recht ist: Führt die Ausfahrt zum Beispiel in die Stadt, kommen die kleinen, wendigen Vollgummiräder nach vorne. Soll der Nachwuchs hingegen geschmeidig über Feld- und Waldwege geschaukelt werden, gehören die luftbereiften und größeren Hinterräder nach vorne. Was sich nach komplexem Umbauarbeiten anhört, soll sich im Alltag vergleichsweise simpel gestalten: Für den Wechsel der Fahrtrichtung wird der Schwenkschieber einfach umgelegt, die Fahrt kann so mit den jeweils passenden Rädern nach vorne fortgesetzt werden. Der Schieber ist stufenlos höhenverstellbar, sodass jedes Familienmitglied den Beebop auch längere Zeit bequem schieben kann.Besonders platzsparendes Klappmaß
Flexibel zeigt er sich auch beim Einsatzzweck: Bereits ab der Geburt steht eine Babywanne zur Verfügung, später – laut Auskunft des Herstellers ab neun Monaten - kann der Nachwuchs auf den mitgelieferten Sportbuggy-Aufsatz umsteigen. Und auch als Travelsystem ist der Beebop verwendbar, hier allerdings nur in Verbindung mit dem hausinternen Babyautositz BeOne SP. Der Umbau erfordert auch hier kein aufwendiges Prozedere: Der Wechsel erfolgt ganz einfach per Klick und mittels integriertem Adapter für den Autokindersitz. Weiteres Plus: Zusammengelegt bringt er es auf ein besonders platzsparendes Klappmaß von kargen 84 x 59 x 31 Zentimetern in Länge, Breite und Höhe.Sportsitz mit ordentlichem Platzbudget
Auch die übrigen Angaben es Datenblattes klingen prinzipiell herausragend: Mit einer Sitzbreite und -tiefe von 33 x 26 Zentimetern steht dem Nachwuchs offenbar ein ordentliches Platzbudget zur Verfügung, auch an Eltern-Komfort ist gedacht: Mit 2,5 Kilogramm ist der Sportwagensitz offenbar besonders leicht, außerdem fasst der geräumige Einkaufskorb bis zu 5 Kilogramm – das ist in der Tat eine Ansage. Die Fußstütze wiederum ist mehrfach verstellbar, allerdings sei, wie Kunden berichten, die Liegefläche zu steil, weshalb vor allem der jüngere Nachwuchs kaum längere Zeit bequem darin liegen könne.Leider viele Detailschwächen
Was sich auf dem Papier besonders innovativ ausnimmt, muss sich jedoch verstärkt in der Praxis bewähren – und hier schneidet der Beebop bei den bisherigen Käufern nicht gut ab. So ist von spontanem Räderschwund dank schwacher Klemmmuttern die Rede, von sich lösenden Radachsen und schwergängigen Drehlagerungen der Vorderräder, weshalb von der angepriesenen Wendigkeit nicht viel zu merken sei. Einen athletischen Daumen braucht man offenbar auch beim Lösen des Klappmechanismus, wie enttäuschte Kunden berichten. Und überhaupt: Der Schwenkschieber leide bereits bei leichten Steigungsfahrten unter spontanem Selbstausfahren - alles in allem ein Gefährt also, das sich eher als einer Serie von Ärgernissen denn als innovatives Gefährt entpuppt.Fazit: Das Osann-Produkt muss sich im Praxistest viele Punktabzüge gefallen lassen, weshalb der Erwerb wohlüberlegt sei will. Wer dennoch einen Versuch unternehmen will, findet den Kombikinderwagen etwa bei Amazon, dort zurzeit für knapp 320 EUR.