Für wen eignet sich das Produkt?
Kurz bevor den öffentlichen analogen Rundfunk-Infrastrukturen weltweit der Saft abgedreht wird, darf man privat beim Analog-Radio Grundig Music 81 ruhig nochmal aufdrehen. Ein paar Jahre senden wichtige oder interessante Stationen aus nahen und fernen Ländern bestimmt konventionell weiter. Und dieses Gerät kriegt sie alle. Naja, fast. Aber was sich auf UKW, Mittelwelle, Langwelle und der zum „Weltempfänger“ qualifizierenden Kurzwelle in ausreichender Signalstärke vor Ort tummelt sollte größtenteils zu hören sein. Weltreisenden ist das Gerät eventuell eine Spur zu dick und zu breit, obgleich neben dem Netzbetrieb der unterwegs wichtige Batteriebetrieb unterstützt wird. Zugleich würden es seine guten Empfangseigenschaften für die Verwendung in medial schwach versorgten Gebieten prädestinieren. Nicht unterschätzen darf man den Wert als emotionale Brücke für Menschen, die fern der Heimat leben und auf diesem Weg unkompliziert Programme in eigener Sprache oder mit heimatbezogenen Nachrichten hören können. Aber auch als ganz gewöhnliches Küchen- oder Büroradio taugt es was.
Stärken und SchwächenBatterien als Radio-Treibstoff - sehr einverstanden, aber gleich vier Stück im nicht so leicht verfügbaren Monozellen/LR20-Format? Das hätte sich besser einrichten lassen. Dafür klingt der Apparat hervorragend, fast könnte man auf die Idee kommen, der Markenname hätte noch viel mit dem fränkischen Unternehmen von einst zu tun. Allerdings gibt es den Ton nicht in Stereo - Sprachverständlichkeit steht hier im Vordergrund, eine einwandfreie Stereo-Wiedergabe entstünde nicht durch schlichte Kanal-Verdoppelung. Nette Standards: Vierzig Sender kann man speichern, eine Kopfhörerbuchse für 3.5mm-Stecker ist vorhanden. Die Features RDS und RDS Text wirken in Internet-Zeiten ein bisschen komisch, aber es ist tatsächlich ein Komfortgewinn, wenn auf UKW der Sendername, die Titelinformation und Uhrzeit automatisch übermittelt und angezeigt werden. Niemand würde das Design des Gerätes heute als „Retro“ deklarieren, aber in 20 Jahren wird man es wahrscheinlich für typischen 1980er-Jahre-Look halten.
Preis-Leistungs-VerhältnisAnschalten und internationale Unterhaltung kommt wie warmes Wasser aus dem Hahn: Die zuverlässige Verfügbarkeit bleibt noch ein Weilchen der Vorteil solcher Radios für besondere Frequenzbereiche. Knapp 60 Euro, meint man bei Amazon, sind dafür okay. Stimmt sogar, denn feiner Klang in Verbindung mit einem kurzwellentauglichen Empfänger wird langsam zur echten Rarität. Kompakter geht es auch, vielleicht nicht ganz so satt ist der Lautsprecher-Sound: Der Muse MH-07 wird durch Netzstrom oder Batterie mit Energie versorgt, lässt sich aber ebenso per Kurbel-Dynamo oder Solarpaneel betreiben.