Safes stehen hoch im Kurs: In Deutschland wird immerhin alle zwei bis vier Minuten ein Einbruch begangen. Dokumente, Wertsachen und Schlüssel sind dann meist ebenso entwendet wie die geliebten Elektronikspielereien im Haushalt. Und auch Hausbrände sind eine Gefahr: Wenn schon Hab und Gut den Flammen zum Opfer fällt, sollen doch wenigstens die unersetzlichen Dokumente und wichtige Schmuckstücke verschont werden. Ein Safe kann helfen, doch es kommt auf die richtige Sicherheitsklasse an.
VDMA-Norm macht keine Aussage über Sicherheit
Dabei gibt es einen grundlegenden Irrtum, dem immer noch viele Nutzer zum Opfer fallen: Das bekannte Normenwerk VDMA 24992 ist keine Sicherheitsklasse, welche etwa die Sicherheit gegen Einbruch definiert. Vielmehr handelt es sich um eine Bauvorschrift, so dass die Klassen „A“ und „B“ nur einwandige oder mehrwandige Stahlschränke beschreiben, aber nicht ihren tatsächlichen Schutzwert. Seit 2004 sind Versicherer angehalten, hier gelagerte Wertgegenstände nicht mehr in Deckung zu nehmen.RAL-Norm veraltet, Versicherer fragen!
Auch die alte Norm RAL-RG 621-624, 626 ist nicht mehr zeitgemäß. Früher beschrieben die Sicherheitsstufen C1, C2, D10, D20 und E10 tatsächlich verschiedene Typen der Einbruchssicherheit, doch wird hier gelagertes Gut nur noch nach Absprache mit dem Versicherer abgedeckt. Man sollte sich also unbedingt vorher rückversichern. Solche Schränke sind für den Laien dadurch erkennen, dass eine integrierte Plakette mit dem Kennzeichen VdS oder ECB:S versehen ist. Vorsicht: Schränke der Klassen A und B tragen auch Plaketten, die jedoch nur vom Hersteller ausgestellt wurden und keinen Wert besitzen.Neue Euro-Norm bietet neun Klassen
Wer wirklich sicher gehen will, greift zu einem Tresor der neuen Euronormen EN 1143-1 und EN 14450. Diese beschreiben tatsächlich die Einbruchssicherheit und sind somit die Werte, auf welche sich Versicherer beziehen. Je nach Klasse rangieren die Absicherungen in ihrer Höhe von niedrigen vierstelligen bis hin zu hohen sechsstelligen Summen. Die Sicherheitsklassen sind aufsteigend sortiert: Klasse S1, Klasse S2, Grad 0/N, Grad 1, Grad 2, Grad 3, Grad 4, Grad 5 und Grad 6. Für den Privathaushalt sollte in der Regel ein Wertschutzschrank der Grade S1 oder S2 ausreichen, wer wirklich wichtige Dokumente aufbewahrt, sollte zu eine Grad-1- oder Grad-2-Modell greifen.





















