Nicht jede Nähmaschine bietet ihrer Benutzerin oder ihrem Benutzer genügend Freiraum neben dem Nähfuß, was bei einer etwas größer ausfallenden Stoffmenge schnell zu einem Ärgernis werden kann. Die SPA 34 mit ihrem merklich besseren Platzangebot darf deshalb als eine löbliche Ausnahme angesehen werden. Die insgesamt laut Kundentests sehr ergonomisch ausfallende und daher bequem bedienbare Nähmaschine von Toyota ist breit genug, um diesem Ärger vorzubeugen – leistet sich dafür jedoch in anderen Bereichen kleinere Mängel, die den ansonsten positiven Gesamteindruck etwas schmälern.
Größtes Ärgernis, das immer wieder artikuliert wird, ist die lediglich auf einer CD beigelegte Bedienungsanleitung. Zwar liegt der Maschine auch ein Faltblatt bei, doch dieses erklärt nur rudimentär und darüber hinaus auch noch sehr umständlich einige der Funktionen. Da die Maschine relativ viel Potenzial bietet, ist dies nicht nur für Anfängerinnen ärgerlich. Auch wer die Maschine ausführlich kennenlernen will, ist gezwungen dazu, entweder das digitale Handbuch auswendigzulernen, auszudrucken oder die Maschine neben einem PC aufzustellen – drei in der Tat in der Praxis suboptimale Bedingungen.
Außerdem sei die Maschine, so wird immer wieder berichtet, merklich lauter als vergleichbare Produkte der Konkurrenz, etwa von Singer oder Pfaff. Und auch die verbauten Plastikteile ließen einige Käuferinnen bereits unken, dass hier Sollbruchstellen vorhanden sind, die früher oder später nach den ersten Reparaturen verlangen. Da allerdings (bisher jedenfalls) noch niemand von einem solchen Fall berichtet hat, muss dies so lange eine Vermutung bleiben. Ein ebenfalls überflüssiges Manko ist schließlich auch noch die batteriebetriebene Aufspulfunktion des Unterfadens, die mehr oder weniger dazu zwingt, eine Ersatzbatterie für alle Fälle in petto zu haben – am Besten im Zubehörkästchen direkt in der Maschine.
Diese – mit Ausnahme der Lautstärke vielleicht – eher kleineren Mängel haben die Bewertungen der Toyota-Nähmaschine allerdings nicht so stark getrübt, dass das Ergebnis schlecht ausgefallen wäre. Ganz im Gegenteil fällt der Gesamteindruck der mit vielen Stichen, darunter auch beispielsweise zum Quilten, ausgestatteten Nähmaschine insgesamt sehr positiv aus. Dies liegt unter anderem daran, dass es an der Stichqualität, an der Bedienung sowie der umfangreichen, für die meisten Näharbeiten in einem Haushalt ausreichende Funktionsvielfalt für die Testerinnen kaum etwas auszusetzen gab – hätte sie doch nur einen An-/Ausschaltknopf, dessen Fehlen ebenfalls für Unmut gesorgt hat. Wer trotzdem bereit ist, den Mängeln der Toyota das Attribut „klein“ zuzugestehen, bekommt für rund 300 Euro (Amazon) eine solide mechanische Haushaltsnähmaschine, die sogar ambitionierteren Hobbynäherinnen und -Nähern ein gewisses Potenzial für Experimente liefert.
08.02.2011