LG GD910 Test

Frankreich ist nicht mehr das Exklusivvertriebsland für das LG GD910. Wie die Online-Ausgabe des Magazins connect berichtet, startet der südkoreanische Handy-Hersteller LG Electronics den Vertrieb seines Uhren-Handys noch in diesem Oktober 2009 auch in Deutschland. Doch wer gehofft hat, das LG GD910 Watchphone würde angesichts einer breiteren Verfügbarkeit hier eventuell günstiger verkauft werden, sieht sich enttäuscht: In Deutschland soll das ungewöhnliche Touchscreen-Modell sogar 999 Euro kosten.

Angesichts dieses hohen Preises ist das dazugehörige Bluetooth-Headset mit seinen 69 Euro unverbindlicher Preisempfehlung geradezu ein Schnäppchen. Doch LG Electronics verspricht, dass das Watchphone seinen Preis wert sein soll. Das GD910 könne auch mit klassische Uhren mithalten. Das Unternehmen habe qualitativ hochwertige Materialien verarbeitet und bei der Herstellung mit mehreren Industrie-Designern zusammengearbeitet.

Trotzdem: Das LG GD910 ist sicherlich mehr ein Lifestyle-Produkt als ein wirklich ernstzunehmendes Mobiltelefon. Denn trotz der mit Touchscreen, HSDPA und Videotelefonie überraschend guten Ausstattung ist das Handy in vielerlei Hinsicht ein Kompromiss. Dies fängt mit dem winzigen 1,4-Zoll-Display an und hört bei der geringen Ausdauer von nur zwei Stunden Sprechzeit auf. Es dürften sicherlich nur wenige bereit sein, dafür den Preis eines iPhone 3G S auf dem freien Markt zu bezahlen.

Wer schon immer einmal wie Knight Rider mit seiner Armbanduhr kommunizieren wollte, kann dies künftig tun: Beim Mobilfunk-Provider Orange in Frankreich ist nun das LG GD910 in den Verkauf gegangen, ein Handy in Uhrenform. Damit man sich wie der angesprochene Serienheld fühlen darf, muss man aber über ein ziemlich dickes Portemonnaie verfügen: Das Uhrentelefon wechselt für eindrucksvolle 900 Euro den Besitzer – ist also nur etwas günstiger, als bisher vermutet wurde.

Das Mobiltelefon wird über einen 1,3 Zoll kleinen Touchscreen bedient und verfügt immerhin über UMTS, einen integrierten MP3-Player und Bluetooth. So muss man also nicht zwangsweise in die Uhr sprechen, sondern kann auch ganz entspannt mit einem Headset plaudern – auch wenn das viel von dem Coolness-Faktor nehmen dürfte.

Wer bisher den Kopf darüber geschüttelt hat, dass Leute bereit sind, für ein „freies“ iPhone 3G S 900 bis 1.000 Euro auf den Tisch zu legen, der wird beim LG GD910 wohl umso fassungsloser sein. Es ist in der Tat kaum zu glauben, dass so wenig Technik so teuer ist – aber so manchem wird wohl alleine der Style-Faktor als Begründung genügen. Bis es hier auch soweit ist, müssen wir uns aber noch gedulden. Vorerst bleibt Frankreich das Exklusivvertriebsland.

Uhren mit integriertem Mobiltelefon scheinen bei den koreanischen Herstellern im Trend zu liegen. Neben Samsung mit seinem S1100 ist auch von LG Electronics eine Handy-Uhr angekündigt worden. Die LG Electronics GD910 richtet sich aber einem Bericht des Online-Magazins Mobileburn zufolge an echte Luxus-Liebhaber: Einem Gerücht zufolge soll das gute Stück für 1.000 Britische Pfund (1.130 Euro) über den Ladentisch gehen. Als erster Netzbetreiber will Orange das Handy in Europa verkaufen, über den Preis verliert dieser bislang aber kein Wort. Auch die Zielmärkte wurden von dem Provider bisher nicht bekannt gegeben.

Angesichts dieser immensen Summe wird für den Kunden die berechtigte Frage aufkommen, wieso er für eine kleine Handy-Uhr derart viel Geld ausgeben soll. Denn technisch betrachtet wird die LG Electronics GD910 keine Besonderheit darstellen: Sie verfügt über einen 1,3 Zoll kleinen Touchscreen, UMTS-Fähigkeit und einen integrierten MP3-Player. Bluetooth soll die Telefonie mit dem kleinen Gadget erleichtern, so dass man dazu nicht immer die Hand an den Mund heben muss...