Mit der 118000 ist nun einer der ersten sogenannten Vermittlungsdienste in Deutschland an den Start gegangen. Deren Besonderheit: Es sind auch Teilnehmer anrufbar, die nicht im Telefonbuch stehen. Es handelt sich rechtlich gesehen aber nicht um eine Auskunft. Der Anrufer kann zwar wie bei einer Auskunft nach einem anderen Teilnehmer fragen. Allerdings wird ihm dabei nicht die Rufnummer des anderen mitgeteilt. Stattdessen kann er sich direkt zu diesem Teilnehmer vermitteln lassen.
Auf diese Weise soll der Datenschutz auch derjenigen Personen gewahrt bleiben, die sich eigentlich nicht im Telefonbuch eintragen lassen. Selbst der Operator bei 118000 soll angeblich nicht die Rufnummer einsehen können, zu der er den Nachfragenden weiterverbinde. Der Betreiber GoYellow will daher auch verstärkt auf Datensätze zurückgreifen, die derzeit nicht bei Auskunftsdiensten verfügbar sind. So steht das Unternehmen Medienberichten zufolge in Verhandlungen mit den Mobilfunkanbietern über die Überlassung derer kompletten Datensätze.
So praktisch der Dienst für die Suchenden sein mag: Geht das nicht – bei aller Wahrung des Datenschutzes – etwas zu weit? Wer sich nicht ins Telefonbuch einträgt, tut dies aus einem bestimmten Grund. Oft, um einfach nicht für andere als seine Freunde und die Familie erreichbar zu sein. Dieses Prinzip wird nun gnadenlos ausgehebelt, Privatsphäre adé. Der einzige Trost: Mit Kosten von 1,59 Euro in den beiden ersten Minuten und danach folgende 29 Cent je Minute wird die 118000 nach Ablauf der kostenfreien Betatestphase zu teuer für die meisten Interessierten wohl zu teuer sein.
05.01.2010