Für wen eignet sich das Produkt?
Als Großstadthelden feiert Goodbaby seinen Gold Sila 3 und gibt ihm alles Nötige mit, um im Metropolen-Gewoge, in öffentlichen Verkehrsmitteln und in engen Hausfluren zu bestehen. Mit seinem wendigen Doppel-Schwenkrad vorne ist er wie gemacht für die Umrundung von Kaufhausecken und mit der Wahl der moderaten Radgröße ist auch die stadttaugliche Wendigkeit gegeben, die man von den quirligen City-Flitzern kennt. Kehrt man um, wendet er auf dem Handteller. Durch das sportliche Auftreten und der erhöhten Geländegängigkeit liefert der Buggy aber auch Anreize für all jene, die sich mit einem SUV motorisieren würden. Erfahrungsberichte fehlen noch, doch für eine erste Einschätzung reicht die Papierform.
Stärken und SchwächenAus der Küche weiß man, dass Dreibeiniges kippelt und wer sich den Sila 3 auf mit Wurzeln übersäten Waldwegen, vor Bordsteinen oder beim Anheben von hinten vorstellt, den werden Zweifel darüber anschleichen, ob die Verheißung von hoher Stabilität des Dreiradkonzepts auf unebenen Oberflächen nicht etwas verstiegen ist. Die Feststellfunktion des Doppel-Vorderrades verhindert nur, dass sich die Fuhre ihren Weg selbst sucht, merzt aber nicht die fehlende Balance aus. Was der Sila 3 aber gut macht, ist das Setup der Fahrwerkskomponenten mit Allradfederung, hindernisfreudiger Radgröße und stabilisierender Doppelrädrigkeit auf Holperstrecken. Seine Offroad-Tauglichkeit nimmt man ihm definitiv ab – und auch die Brücke zum „Meister der Metropole“ schlägt er ganz gut: Mit den „All Terrain“- Rädern will auch Kopfsteinpflaster bewältigt werden und der außergewöhnlich geräumige Einkaufskorb fasst zwei Kilogramm mehr als sonst üblich bei Buggys.
Preis-Leistungs-VerhältnisBeim Blick auf den stolzen Kurs – Amazon will derzeit 370 Euro sehen, gleich welcher der sechs verfügbaren Farbausführungen – sucht man im Datenblatt nach Argumenten, erkennt dabei aber auch Lücken, die ihn als zu teures Produkt enttarnen: Wenigstens eine verstellbare Fußstütze hätte man erwartet, die anderswo zum gültigen Standard gehört, selbst in den niedrigsten Preisregionen. Auch das Fehlen eines Sitzumsetzers will nicht so recht einleuchten. Dass Goodbaby diese Technologie beherrscht, zeigt er mit den Modellzwillingen Beli Air 4 und Beli 4, die Goodbaby ebenfalls für den Stadteinsatz vorsieht und als kompakte Begleiter mit Falt- und Liegefunktion vorhält. Dass auch diese sich im hochpreisigen Segment aufhalten, ist offensichtlich. Fans der noch jungen Marke und all jene, die Abstand zu Cybex (Eternis M3), Mountainbuggy (Mini, Swift) oder Quinny (Moodd) schaffen wollen, werden den Luxus aber nicht zu teuer erkauft finden.