Was wurde getestet?
ÖKO-TEST hat 26 Sonnencremes mit LSF 50 und 50+ aus Drogerien, Supermärkten, Discountern und Online-Shops eingekauft – von günstigen 3,16 bis stolzen 47,98 Euro pro 200 ml. Zwei Produkte tragen ein Naturkosmetik-Siegel.
Die Bewertungen spreizen sich zwischen „sehr gut“ und „ungenügend“, mit Schwerpunkt im soliden Mittelfeld: 2 Produkte sahnen ein Sehr gut ab, 12 x gibt es ein Gut, 7 x ein Befriedigend. 3 Sonnencremes rutschen auf Ausreichend ab, 2 floppen mit Mangelhaft – wegen bedenklicher Inhaltsstoffe bei Mann & Schröder sowie miserablem Lichtschutzfaktor bei Alterra.
Die Testsieger? Erstaunlich günstig, zu finden bei Budni, Edeka und dm. Überraschung auch bei der Naturkosmetik: Die Noten klaffen hier weit auseinander – einmal „Gut“, einmal „Mangelhaft“.
Zu den großen Prüfkapiteln gehörten die Inhaltsstoffe, der gemessene Lichtschutzfaktor und Weitere Mängel. Im Labor checkten die Test-Profis unter anderem auf Schadstoffe in Verpackung und Inhalt: Formaldehyd, Duftstoffe, Moschusverbindungen, Phthalate, Schwermetalle, Nano-Partikel & Co. Auch die Deklaration wurde unter die Lupe genommen – samt UV-Filter, PEGs, Polymere und Silikone. Ergebnis: bei einigen Stoffen Fehlanzeige, bei anderen wurde genauer hingeschaut.
Von den chemischen UV-Filtern, die die Hersteller einsetzen, steht auch in diesem Test wieder Octocrylen in der Kritik. Dieser Stoff steckt in der Hawaiian Tropic Lotion und in der Sebamed Sonne Sonnenschutz Lotion, 50+. Octocrylen hat sich in Zellversuchen als hormonell wirksam erwiesen und ist als besonders korallenschädlich bekannt.
Ebenfalls in der Kritik standen der verbotene Weichmacher DnHexP und Silberchlorid, aufgebracht auf Titandioxid als Konservierungsmittel. DnHexP war in 5 Produkten nachweisbar. Silber kann Keime resistent machen und so die Wirksamkeit in der Medizin schwächen. Produkte mit Silberchlorid sind außerdem nichts für Kinder unter drei – hier wäre ein Hinweis auf den Verpackungen hilfreich, da sich oft die ganze Familie mit derselben Creme einschmiert.