PIA­NO­News prüft Filme (5/2012): „DVDs“

„... Barenboim und Boulez wahren eine noble Distanz zum teilweise plakativen Pathos der Liszt-Konzerte. Keine unkontrollierte Wildheit, sondern kluge und besonnene Strukturierung selbst in den spektakulären Finalsätzen sind die Merkmale ihres Stils. Barenboims Hände schweben nur so über die Tastatur. Selbst wenn das Feuer in Liszts Musik auflodert, scheint dies alles ohne jede Schweißperle unangestrengt zu bewältigen zu sein. ...“

„... Evident wird deshalb nicht nur, wie Jerome Rose unterbewusst eigene Affinitäten physisch transponiert, sondern auch, dass er den epischen Stil etwa der Sonate f-Moll vollkommen internalisiert hat und deren expressive Facetten - impulsiv im Allegro, lyrisch im Andante, burlesk im Scherzo und mit Passion im Finale - überzeugend darstellen kann. ...“

„... Unter diskographischen Aspekten ist die vorliegende optische und akustische Wiedergabe der ‚Easter Suite‘ eine Rarität: Sie findet sich auf keiner Platte. Die hohe Tonqualität tut ein Übriges, um diese DVD unter vergleichbaren Produktionen herausragen zu lassen.“

„... Einzeln und auch im Zusammenhang fügen sich die Konzerte so zu organischen Einheiten, deren Kontinuum nicht von Filmschnitten unterbrochen wird. Dazu passt auch die Bildregie mit schnellen Wechseln der Blickwinkel auf Solist und Orchestersektionen, sodass man die subtile Kooperation optisch erleben kann. Mit dieser hervorragenden Produktion haben Rudolf Buchbinder und die Wiener Philharmoniker diesen Klassikern des Klavierrepertoires menschliche Nähe gegeben.“