Auto­re­vue prüft Autos (10/2010): „Die große Sause“

„... Bei langsamer Fahrt schreckt einen die sehr leichtgängige Lenkung, nimmt man Fahrt auf, kommt mehr Lenkmoment rüber. Der quer eingebaute Motor kommt zusammen mit dem 6-Gang-DSG von Volkswagen, folglich funktioniert die Antriebseinheit tadellos, und das über ein breites nutzbares Drehzahlband. Als nicht gut erweist sich die Sitzposition ...“

„... Der V10-Motor hat genug Power, um dem Fahrer jederzeit ansatzlos in Kreuz zu treten, er dreht bis 8000 und wird dann gerne auch ein bissl laut, aber das funktioniert alles souverän und nicht zickig oder exzessiv brutal. Was diese Harmonie im Antriebsstrang stört, ist das automatisierte Getriebe. ... Die Gangwechsel erfolgen hart und dauern bei voller Beschleunigung zu lange. ...“

„... sitzt der monumentale Motor größtenteils vor der Vorderachse, um das Allrad-Layout zu ermöglichen. Für ein agiles Fahrverhalten ist das aber der falsche Ort. In schnellen Kurven schiebt der Bentley klassisch über die Vorderachse, und das ESP regelt dich bald nieder. ...“

„... Grundsätzlich vermittelt der X-Bow sehr lange ein gutes Sicherheitsgefühl. Wenn das Limit überschritten wird, hat man aber meist keine Chance mehr, da man dann schon sehr, also wirklich sehr schnell unterwegs ist. ...“

„... Das Cockpit ist spürbar für schnelles Autofahren ausgelegt, vor allem die Sitzposition und die Sitze selbst passen hervorragend. Schade nur, dass die Schaltpaddles nicht mit dem Lenkrad mitdrehen, wahrscheinlich der gröbste ergonomische Schnitzer am ganzen Fahrzeug. ...“

„... Der Evora ist nach wie vor ein richtiger Lotus, mit allen Stärken und Schwächen. Das agile Rennkartfeeling, welches man aus Elise und Exige kennt, wohnt auch im Evora. Die manuelle Sechsgang-Schaltung arbeitet immer noch sehr mechanisch und will äußerst präzise bedient werden. ...“

„... Der SLS AMG liegt bei reiner Hochgeschwindigkeit satt und stabil, im fahrdynamischen Grenzbereich und speziell im Drift kann es schwierig werden. ...“

„... man darf einen 370Z niemals unterschätzen, auch nicht im Umfeld von 500-PS-plus-Sportlern ... Der Fahrerarbeitsplatz zählt überhaupt zu den besten in unserem Fuhrpark. Wenn das Lenkrad axial nicht verstellbar ist und die Sitzposition trotzdem passt, haben die Konstrukteure einiges richtig gemacht. Wirklich easy ist der 370Z beim Querfahren. ...“

„... Ein GT2 RS stellt das Rennwagenhafteste dar, was einem Normalfahrer passieren kann. Leicht bis zum Geht-nicht-Weniger, beschleunigt unter zehn Sekunden auf Zweihundert, ein Versteifungskreuz hinter den Fahrersitzen, daher nicht einmal mehr Notsitze im Fond, ein bis an die Grenze der Serienverträglichkeit aufgeladener Turbomotor und an den Felgen Michelin Pilot Sport Cup+. ...“

„... es macht höllischen Spaß, diese Beschleunigung auszukosten. Vor allem, weil das Doppelkupplungsgetriebe so gut arbeitet. Es wechselt die sieben Gänge absolut schnell und ohne merkbare Zugkraftunterbrechung, auch im Automatikmodus findet man sich immer in der richtigen Übersetzungsstufe für den Abschuss auf die nächstfolgende Gerade wieder. ...“

„... Der freisaugende Sechszylinder-Boxermotor bringt nur die Hälfte der Leistung einer GT2-Maschine, was aber immer noch absolut ausreicht und wegen der angenehmeren Leistungsentfaltung viel schöner zu fahren ist. Außerdem passt er eindeutig besser zu diesem Konzept als ein alles erschlagender Turbomotor. ...“

„... Durch die ideale Linearität der Drehmomentabgabe, und zwar nicht ab 1000, sondern ab null U/min und das sehr feinfühlige Fahrpedal lässt sich der Tesla auch wunderschön querfahren, und auf verwinkelten Bergstrecken ist man aufgrund der geringen Eigenmasse des Autos sowieso viel zu schnell im fahrdynamischen Märchenland. ...“