Um Löcher in mineralischem Material wie Stein oder Beton zu bohren nimmt der Hand- beziehungsweise Heimwerker häufig einen Bohrhammer. Durch den Schlagimpuls des Bohrers wird das zu bohrende Material zermürbt. Die Schneide des Bohrers wird dabei durch die Drehbewegung umgesetzt und der Werkstoff ausgebrochen. Während im professionellen Bereich häufig der pneumatische Bohrhammer zum Einsatz kommt, nutzt der Heimwerker den elektrischen Bohrhammer.
Hohe Schlagenergie und niedrige Schlagzahl
Der elektrische Bohrhammer hat bei Weitem nicht die Leistung eines mit Druckluft betriebenen Bohrhammers. Gegenüber einer elektrisch betriebenen Schlagbohrmaschine hat er eine wesentlich höhere Schlagenergie, dafür allerdings eine niedrigere Schlagzahl. Sie nutzen einen in axialer Richtung beweglichen Bohrer. Das Schlagwerk erzeugt die für die harten Werkstoffe nötige Schlagenergie.
SDS-Plus- und SDS-Max-System
Bei Schlagbohrmaschinen ist der Bohrer und das Spannfutter fest verbunden. Das Futter macht daher die Axialbewegung mit. Das wäre für den Bohrhammer aber äußerst unpraktisch, da die Spannung des Bohrers im Futter durch die Vibration gelockert werden würde und viel kinetische Energie verloren ginge. Mit dem SDS-Plus- Bohraufnahmesystem ist der Bohrer bei einem Bohrhammer entlang der Drehachse um etwa einen Zentimeter frei beweglich. Für größere Bohr- oder Meißelhämmer gibt es das SDS-Max-System.Sicherheitskupplung
Der Bohrer muss also gleichzeitig eine Dreh- und Axialbewegung ausführen. Das Bohrmehl wird durch die spiralförmigen Nuten des Bohrers gefördert. Damit die Mechanik nicht beschädigt wird, falls der Bohrer blockiert, haben Bohrhämmer in der Regel eine Sicherheitskupplung. Eines muss man allerdings bei der Inbetriebnahme des Bohrhammers noch wissen: er ist äußerst laut und Ohrenschützer können nicht schaden. Im Übrigen können viele der Bohrhämmer durch die Regulierung der Drehzahl auch meißeln oder ohne Schlag bohren.