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Lomo und Rollei recyceln alte Filme, Adox bastelt ganz neue. Alle mit dem Ziel, andersartige Bilder zu schaffen. Christian Schnalzger hat die eigenwilligen Materialien für camera getestet.

Adox Color Implosion
ohne Endnote
„Sie wollen Korn? So richtig fettes, hartes, mieses Korn? Jetzt brauchen Sie nicht mehr die Flohmärkte nach Uralt-Film durchsuchen. Hier ist der Farbnegativfilm für Grobkörnung und Farbmattigkeit von 1970! Dabei ist der Color Implosion, neben dem Lomo-Chrome Purple, der einzige neu entwickelte Film im Test. Adox verspricht Retro-Farben mit betontem Gelb und Grün bei Belichtung ISO 100, Rot-Betonung bei ISO 200 ...“
CineStill 800Tungsten Xpro C-41
ohne Endnote
„ISO 12800 auf Film? Klar, kein Problem mit dem CineStill! ... Der Film ist nicht nur wegen seiner Farbwiedergabe, sondern auch ob der Empfindlichkeit für Innenaufnahmen geeignet und liefert Farbdifferenzierung bei zugleich feiner Körnigkeit. Spätestens ab ISO 100 sind Bilder fast nur mehr Blau. Ein subtiler aber wirkungsvoller Falschfarben-Effekt tritt auf. ... Wer eine Entdeckung sucht: Hier ist sie!“
Lomography LomoChrome Purple XR 100-400
ohne Endnote
„... Der Purple ist ... wie gewöhnlicher Farbnegativfilm ohne jeden Filter verarbeitbar. Und mit praxistauglichen ISO-Werten belichtbar: ‚Bei ISO 100 werden Grüntöne violett, bei ISO 400 werden sie zu dunklem Lila.‘ Zudem wird ‚Blau zu Grün, Grün zu Lila, Pink zu Gelb. Rottöne bleiben rot.‘ Einziger Nachteil: Der Film emuliert den Look eines Farb-Infrarotfilms mit vorgesetztem Infrarotfilter.“
Rollei Nightbird
ohne Endnote
„Nightbird ist das Extrem des Redbirds. Auch er ist ein umgedrehter Negativfilm, aber solcher mit höherer Empfindlichkeit. Das macht ihn auch für fieses Licht brauchbar; er geht locker bis ISO 3200. Dann kriegt man ziemlich dünne Negative und - wenn man die Gradationskurven steil zieht, so dass das Bild zu rauschen aufhört - starkes Korn und bretthartes Rot. Der Film geht aber auch locker bis ISO 25 runter ...“
Rollei Redbird
ohne Endnote
„Redbird ist verkehrt herum aufgespulter, gewöhnlicher Farbnegativfilm, sodass das Licht durch die orange Trägerschicht der Filmrückseite fällt. Durch die Belichtung steuert man dann den Farbton zwischen rot und gelb - je weniger Licht, umso weniger Farbnuancen; das Bild wird monochromatisch rot. ... ideal wenn's darum geht, auch einem Großlabor mit fieser Filterautomatik stimmungsvoll-trashige Abzüge zu entlocken.“
Etwas artenreicher als bei Diafilmen sieht das Programm an Farbnegativfilmen aus, de es heute noch zu kaufen gibt. Grund genug, sich Übersicht zu verschaffen. Und festzustellen, wie groß eigentlich die Unterschiede sind. Testumfeld: Getestet wurden 15 Farbnegativfilme, die keine Endnoten erhielten.
Nachdem ich 2007 meine letzten tiefgefrorenen Kodachrome 40 Super-8-Filme auf meiner Urlaubsreise verbraucht hatte, musste ich mir Gedanken darüber machen, mit welchem Filmmaterial ich in Zukunft weiter filmen wollte. Deswegen entschloss ich mich für einen Vergleichstest. Alle Testfilme sollten zur selben Zeit, mit derselben Beleuchtung, mit derselben Kamera dasselbe
Vor einigen Jahren gab es ein stolzes Jubiläum in der Fotowelt zu feiern, das kaum zur Kenntnis genommen wurde: Kodaks TRI-X, der klassische Schwarz-Weiße unter den höherempfindlichen Negativmaterialien, beging seinen 50. Geburtstag. 1954 war es, als man diesen Film in Rochester aus der Taufe hob und damit ein Aufnahmematerial auf den Markt brachte,