Dual-SIM-Handys sind in Deutschland noch immer eine rare Ausnahmeerscheinung. Die Netzbetreiber haben sich lange – aus gutem Grund – davor gesträubt, solche Geräte mit ins Programm aufzunehmen. Entsprechend wenig Interesse zeigten auch die großen Hersteller, solche Geräte überhaupt zu entwickeln. Erst in den vergangenen Jahren hat es eine Handvoll Dual-SIM-Handys auf den Markt geschafft, darunter sogar überraschend gute Geräte der Global Player Nokia und Samsung.
Dennoch bleibt das Thema Dual-SIM eine Randnotiz in hiesigen Breiten. Das ist andernorts ganz anders: Vor allem in den Ländern der dritten Welt sind Dual-SIM-Handys mittlerweile weit verbreitet. Der Markt mag sich in Europa nach wie vor gegen Dual-SIM-Geräte sträuben, in Ländern wie Indien oder Brasilien jedoch geht der Trend bereits zu neuen Ideen. Hier ist Dual-SIM mittlerweile so alltäglich geworden, dass die Unternehmen neue Möglichkeiten suchen, ihre Mobiltelefone zu bewerben.
LG Electronics, bislang ein eher unbeschriebenes Blatt in diesem Bereich, setzt dazu einfach einen oben drauf: Statt zweier SIM-Karten kann das neue Einsteigermodell LG A290 ganze drei SIM-Karten aufnehmen. Es handelt sich folglich um eines der ersten Triple-SIM-Handys. Die Funktionalität ändert sich dabei aber nicht: Der Nutzer ist auf allen drei SIM-Karten zugleich erreichbar, muss sich bei abgehenden Verbindungen dann aber jeweils für die gewünschte SIM-Karte entscheiden. Auf diese Weise lassen sich die Vorteile verschiedener Verträge kombinieren.
Damit das LG A290 nicht nach wenigen Minuten den Stromtod stirbt, ist in dem Handy ein ungewöhnlich großer 1.500-mAh-Akku eingebaut. Im Gegenzug sind die restlichen Ausstattungsmerkmale kaum einer Rede wert: Das 2,2 Zoll kleine Display löst nur 176 x 220 Pixel auf, das Highlight ist schon die integrierte 1,3-Megapixel-Kamera für die Kontaktbildchen im Telefonbuch. Das senkt aber auch den Preis: Trotz der Ungewöhnlichkeit der Konstruktion kostet das A290 nur rund 75 US-Dollar (ca. 57 Euro). Erfreulich: Das Handy soll nicht nur in der dritten Welt, sondern weltweit vermarktet werden. Den Beginn macht Russland.
02.02.2012