Für wen eignet sich das Produkt?
Bei Goodbaby erhält jeder Kinderwagen einen Steckbrief mit Profil, und beim Gold Qbit stößt dessen Attribut „Traveller“ mitten ins Herz von reisefreudigen Eltern. Ganz so geradlinig-funktional wie der Gold Pockit – ein auf die nackte Reisefunktion reduzierter, superkompakter „überdachter Gartenstuhl“ – zeigt sich der Goodbaby-Neuzugang allerdings nicht. Mit einer gehörigen Portion Kind- und Elternkomfort auf der Zutatenliste serviert ihn der Hersteller als „großen, kleinen Buggy“, dem man bequemes Shop-Hopping inklusive Ruheposition für das Pausen-Nickerchen zutrauen darf.
Stärken und SchwächenDas Setup beinhaltet eine Erweiterung zum Travelsystem (mit einem hausinternen oder Cybex-Babyautositz) und kommt trotz der komfortableren Bepolsterung, des Schlummer-Baldachins und der Rückenteilverstellung denselben Kriterien an ein Federgewicht nach, die man beim superkompakten Modellgeschwister für selbstverständlich hält. Dasselbe Bild bei der Klappfunktion: Der Qbit soll mit leichtgängiger, vor allem einhändig bedienbarer Klappmechanik punkten und sowohl Kofferraum- als auch Zugabteil-freundlich sein. Auch löblich, wenngleich nicht nur auf dem Gebiet der Reisetauglichkeit, auf dem er zweifellos Meisterschaft erlangt: Eingeklappt kann er selbstständig aufrecht stehen, ideal für Hausflure und Mietkeller, wo der Bezug gern die feuchten Wände grüßt. Das Päckchen ist mit Abmessungen von 38 x 48 x 52 Zentimetern ausgesprochen handlich, größer jedoch als der „weltweit kleinste Buggy, wenn gefaltet“ (GB zum Pockit). Nachteilig ist der ungünstige Schwerpunkt – Ankippen vor Bordsteinen soll von gravitätischer Umständlichkeit sein.
Tipp: Wer gern dem Ruf der Langlebigkeit folgt und die angeblich ab Geburt nutzbaren Buggys interessant findet, ist mit dem Qbit+ (mit Liegefunktion) vermutlich besser aufgehoben – allerdings nur gegen etwas Aufgeld: Amazon notiert ihn mit rund 30 Euro mehr als den auf das schiere Sitzalter heruntergestrickten Zwilling, für den man je nach Farbe noch immer stolze, aber plausible 230 Euro (Amazon) überweist. Der Kurs ist noch angemessen, wenn man Funktionalität, Qualität und den gegenüber dem ärgsten Konkurrenten Mountainbuggy Nano vergleichsweise hohen Schiebegriff – deutlich rückenfreundlicher für große Menschen – dazu ins Verhältnis setzt. Eltern, die viel Wert auf die Brücke legen, die der Traveller zwischen der Kompaktheit von Reisebuggys und der Bequemlichkeit eines Shopping-Tourers schlägt, werden das Geld sicherlich wohlinvestiert finden.