Eine Portion Pommes und eine KetchupflascheHeiß und fettig: ÖKO-TEST und Stiftung Warentest prüfen Pommes

Beim Durchblättern der Februar-Ausgaben 2024 von Stiftung Warentest und ÖKO-TEST stellt sich ein Déjà-vu-Gefühl ein. Diesmal sind es Pommes Frites, die in beiden Fachzeitschriften auf dem Prüfstand standen. Wie die Produkte abgeschnitten haben, lesen Sie hier.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Tester:innen zeigen sich erfreut über unauffällige Acrylamidwerte
  • Potato Master Pommes Frites und Rewe Süßkartoffel Pommes mit Schadstoffen belastet
  • Die besten Produkte kommen von Bofrost, McCain, Edeka und Agrarfrost

Grüne Welle bei ÖKO-TEST

Die Testtabelle leuchtet bei ÖKO-TEST in sattem Grün: 16 von 20 Produkten, darunter alle Bio-Pommes, erhielten die Bestnote „sehr gut“, drei schnitten „gut“ ab. Die guten Noten sind darauf zurückzuführen, dass es bei den Schadstoffen wenig zu beanstanden gab. 12 Produkte kamen gänzlich ohne Mineralöle aus, bei allen anderen waren diese nur in Spuren nachweisbar. Alle Pommes Frites enthielten zudem Acrylamid nur in Spuren.

Was ist Acrylamid?

Acrylamid ist eine unerwünschte Substanz, die bei der Verarbeitung von stärkehaltigen Lebensmitteln bei hohen Temperaturen entsteht. In Tierversuchen wurde eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Erbgutveränderungen und Tumorbildung bei hohen Acrylamiddosen festgestellt. Die Auswirkungen auf den menschlichen Körper sind noch nicht abschließend geklärt und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit kann ein Gesundheitsrisiko nicht ausschließen. Zuletzt hatte ÖKO-TEST erhöhte Acrylamidwerte in Kartoffelchips festgestellt. Lesen Sie mehr dazu in unserem Magazinbeitrag.

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Ausreißer schmierte mit „mangelhaft“ ab

Das positive Gesamtbild wird durch ein „mangelhaftes“ Produkt getrübt. Bei den Potato Master Pommes Frites von Norma bemängelte das Fachmagazin den vom Pestizid Aktions-Netzwerk als besonders bedenklich eingestuften Keimhemmer Chlorpropham, der vermutlich krebserregend ist. Darüber hinaus stellten die Tester:innen das giftige Schwermetall Cadmium fest, das sich in Leber und Nieren anreichert und die Organe langfristig schädigen kann. Das Produkt enthielt außerdem Acrylamid und Mineralölbestandteile in Spuren.

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Größeres Mittelfeld bei Stiftung Warentest

Auch Stiftung Warentest lobte die Hersteller für weitgehend unauffällige Acrylamidgehalte. Die Bestnote blieb jedoch allen Produkten verwehrt. Insgesamt 8 klassische Pommes Frites schnitten mit „gut“ ab, 5 bestanden den Test mit dem Urteil „befriedigend“. Die getesteten Mikrowellen-Pommes gehören mit „befriedigend“ und „ausreichend“ zu den schlechter bewerteten Produkten – bei den Süßkartoffelfritten fahren Sie mit den Lidl Harvest Basket und den Edeka Pommes „gut“. Die Rewe Beste Wahl Süßkartoffel Pommes schmierten hingegen mit „ausreichend“ ab.

Ersparen Sie den Fritten ein zusätzliches Fettbad

Pommes, die in der Fritteuse gebacken werden, sind zwar knusprig, aber auch besonders fetthaltig. Heißluftfritteusen ermöglichen eine fettärmere Zubereitung:

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2.277 Meinungen

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Bilder der Verpackungen der Testsiegerprodukte (Bildquellen: test.de, canva.com)

Die besten Produkte bei Stiftung Warentest und ÖKO-TEST (Auswahl):

Bei den besten Produkten sind sich die beiden Fachzeitschriften einig. Bei der Stiftung Warentest führen die Bofrost Backofen Pommes Frites, die McCain Chef Frites und die Edeka Bio Pommes Frites die Testtabelle an. Sie alle erhielten das Qualitätsurteil „gut“. Noch besser schnitten die Bofrost und Edeka Pommes allerdings bei ÖKO-TEST ab. Hier erhielten beide Produkte die Bestnote „sehr gut“. Mit „gut“ (Stiftung Warentest) und „sehr gut“ (ÖKO-TEST) sind auch die Agrarfrost Back Frites empfehlenswert.

Meister alles andere als meisterlich

Das Negativpendant zu den Potato Master Fritten bei ÖKO-TEST sind im Test der Stiftung Warentest die Mikrowellenpommes von Snack Master, die die Sensorik-Expert:innen als fade und zäh beschrieben. Dazu gesellt sich ein weiteres Schlusslicht: Die Süßkartoffel-Pommes von Rewe enthielten 3-MCPD-Fettsäureester. Diese können sich im Körper zu einer möglicherweise krebserregenden Substanz umwandeln. Diesen Befund und den sehr hohen Fettgehalt quittierte das Fachmagazin mit der Gesamtnote „ausreichend“.

Abbildung der Verpackungen der Schlusslichter im Test (Bildquellen: oekotest.de, test.de, canva.com)

Testkriterien bei ÖKO-TEST

Die Expert:innen des Fachmagazins kauften insgesamt 20 Tiefkühlprodukte. Sieben davon trugen das Bio-Siegel. Hauptaugenmerk der Tester:innen waren die Inhaltsstoffe und die Sensorik der Pommes Frites. So wurden die Produkte im Labor auf Mineralölbestandteile, Acrylamid, Pestizide und andere bedenkliche Inhaltsstoffe geprüft, bevor drei Testesser:innen Geschmack, Konsistenz, Geruch, Textur und Aussehen der Pommes beurteilten.

So prüfte die Stiftung Warentest

Bei Stiftung Warentest sahen die Testkriterien ähnlich aus. Neben der Sensorik prüften die Tester:innen ebenfalls auf Schadstoffe und untersuchten dabei auch die Fettqualität und den Fettgehalt der Produkte. Nutzungsfreundlichkeit der Verpackung und die Deklaration der Pommes Frites rundeten den Kriterienkatalog ab. Insgesamt wurden 19 Produkte getestet, darunter klassische Pommes Frites, Pommes Frites für die Mikrowelle und Pommes Frites aus Süßkartoffeln.

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von Lea Lynn Asiklar

Fachredakteurin im Ressort Home & Life – bei Testberichte.de seit 2021.

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