Mehr als nur Tageszeit und Datum anzeigen – das ist der Zweck einer multifunktionalen Uhr. Umfangreiche Zusatzfunktionen lassen sich häufig nur mit elektronischer Hilfe bewerkstelligen. Aber es gibt auch mechanische Werke, die mit einigen Extras aufwarten können; sie sind wegen ihrer aufwändigen Fertigung meist teuer.
Nichts, das es nicht gibt
Von der Stoppfunktion über den Countdown-Timer und Wecker bis zur Datenbank und GPS-Ortung: Multifunktionellen Uhren beherrschen etliche Disziplinen. Sogar eine Schnittstelle zum Mobiltelefon wird mittlerweile angeboten. Vor allem die japanischen Hersteller haben sich über die vergangenen Jahrzehnte immer wieder innovativ gezeigt.
Casio-Digitaluhr
Bereits in den 80ern mit Taschenrechner
Casio etwa bietet Dutzende von multifunktionalen Uhren an. Schon 1981 brachte die Firma eine Digitaluhr heraus, die einen Taschenrechner mit winziger Tastatur enthielt. 1989 folgte ein Modell, das Outdoor-Fans die Höhe und den Luftdruck anzeigte, Taucher wurden über die Wassertiefe informiert. Inzwischen gehören sogar eingebaute Digitalkameras bei Casio zur möglichen Ausstattung. Konkurrent und Weltmarktführer Citizen offeriert unter anderem Zeitmesser, auf denen Rennfahrer ihre Rundenzeiten ablesen können. Andere Modelle können Tauchdaten abspeichern und Alarm geben, wenn die Tauchzeit und -tiefe überschritten werden.
Samsung-Smartwatch
Gezeiten-Infos und Apps am Handgelenk
Orts- und Routenbestimmung per GPS und elektronischem Kompass sind weitere Features einiger Vielzweck-Uhren. Für fast jede Zielgruppe gibt es Produkte, die wichtige Zusatz-Information für Beruf oder Hobby liefern. Der US-Hersteller Timex etwa hat Modelle mit Gezeitenanzeige im Programm. Sie halten einen über die verbleibende Zeit bis zur nächsten Flut oder Ebbe auf dem Laufenden. Mittlerweile sind sogar Konzerne wie Samsung oder Sony in den Uhrenmarkt eingestiegen, wenn auch nicht mit Zeitmessern im herkömmlichen Sinne, sondern mit Smartwatches, also Mobiltelefonen für das Handgelenk, bei denen sich die Grenzen zwischen Uhr, Handy und Computer verwischen.
Teure Komplikationen
Mechanischen Uhren können bei dieser Vielfalt nicht mithalten, aber auch hier gibt es mehr als drei Zeiger und eine Datumsanzeige. Eine Stoppfunktion mit Zwischenzeit, ein Wecker, ein Jahreskalender oder die Anzeige der Mondphase gehören zu den denkbaren Extras eines Werkes mit Unruh und Zahnrädern. Da solche Komplikationen eine besondere Handwerkskunst und mehr Zeit des Uhrmachers erfordern, treiben sie auch den Preis in die Höhe.
Anfälliges Beiwerk
Vor dem Kauf einer Multifunktionsuhr sollte man überlegen, welcher Zusatz am ehesten benötigt wird. Denn vieles davon ist auf den ersten Blick attraktiv, aber für normale Nutzer verzichtbar, anfällig für Defekte und lässt Gewicht und Abmessungen des Gehäuses steigen, von den höheren Kosten einmal abgesehen.
Samsung-Smartwatch
