Sam­so­nite Lite-​Shock 55 cm Test

Samsonite setzt auch bei der kleinsten Ausführung des Lite-Shock auf sein leichtes und stoßfestes „Curv“-Material. Beim Handling kommen Käufer und Tester zu demselben Schluss: Der Reißverschluss lässt sich leicht öffnen und auch bei vollem Koffer ebenso leicht wieder verschließen. Die Beurteilung der Stiftung Warentest legt nahe, dass Samsonite auch an einer gesundheitsbewussten Zielgruppe nicht vorbeizielt, denn bei der Schadstoffprüfung erzielte er die Bestnote.

Neuauflagen von Samsonite-Trolleys, das haben uns Messebesuche gezeigt, fokussieren sehr stark die Gewichtsminimierung. Dazu hat Samsonite am Material getüftelt, das extrem leicht und schlagfest sein soll und sich paradoxerweise sogar verformt; zum anderen fallen die Interieurs bewusst karg aus: Wenig Trennplatten und Innentaschen und statt des doppelten nur ein Einarmgestänge, um die Grammjagd zu optimieren. Aktuelles Beispiel hierfür ist der Lite-Shock Spinner (55 cm) mit Curv-Technolgie – Testsieger im Vergleichstest des ETM-Testmagazins (7/2015) und leichtester unter den getesteten Kabinen-Trolleys.

Kein Garant für Bordgepäck-Zulassung

Beim „Kabinen-Trolley“ muss man aber Einschränkungen formulieren. Denn die äußeren Abmessungen des Lite-Shock betragen 55 x 40 x 20 Zentimeter und passen damit nur „ungefähr“ in das Schema der IATA-Richtlinien für Bordgepäck, wie man sie angesichts der vielen Änderungen und „Süppchen“ vieler Airlines im Hinterkopf hat. Wer sicher gehen möchte, findet im Branchenportal airliners.de Erhellendes, doch klar ist, dass Bordkoffer in Zukunft noch einmal kleiner werden. So hat der Weltluftfahrtverband kürzlich als neue Bordgepäck-Standardgröße 55 x 35 x 20 Zentimeter vorgeschlagen. Bei vielen Airlines würden demgemäß die Gepäckvolumina noch einmal um 40 Prozent schrumpfen – und der Samsonite dann nicht in der Flugkabine zugelassen werden.

ETM-Testmagazin: Hohe Zuladung dank geringen Gewichts

Wer aber vorhat, den Shock-Lite vor allem wegen seines Volumen-/Gewichtsverhältnisses in die engere Auswahl zu nehmen, macht alles richtig. Bei rechnerisch 36 Litern Packvolumen bringt er es dank seiner extrem dünnen Außenhaut und des Einarm-Griffs auf geradezu lächerliche 1,7 Kilogramm Leergewicht, was die ETM-Testmagazin mit der Bemerkung honorierte, er erlaube ein Maximum an Zuladung. Zum Testsieg verhalf ihm dabei das unvermutet belastbare und flexible Material. Zwar war beim Falltest eine Rolle eingeknickt, konnte aber leicht in die Ausgangsposition zurückgebracht werden – völlig schadlos für Kofferkorpus und Packinhalt. Diese „Curv“-Technologie punktet also nicht nur mit Stabilität, sondern auch mit einem Erlebniswert.

Extrem schlagfestes, bei Kälte verstärkendes Korpusmaterial
Gründe, gerade zu diesem immerhin im oberen Preissegment (319 Euro bei Amazon) angesiedelten Koffer zu greifen: Er besitzt eine in den Deckel integrierte Netztasche mit Reißverschluss und kann aus dem Stand gedreht werden, hat ein TSA-Schlüssel-Schloss für USA-Reisende und im Bereich des Trolley-Griffs zwei Raststufen in den Höhen 40 und 56 Zentimeter, sodass er bequem von großen und kleineren Menschen gezogen werden kann. Was sich nun exakt hinter dem „Curv“-Material verbirgt, bleibt leider im Unklaren. In Samsonites Kernbotschaft hierzu schwelt indes etwas Revolutionäres. Es sei ein extrem schlagfestes Material, das bei Kälte noch an Stärke gewinne. Erhältlich ist er in Ausführungen mit 69, 75 und 81 Zentimetern aufrecht stehender Höhe.