BÜCHER prüft Hör­bü­cher (11/2014): „Kri­mis & Thril­ler“

„... Der langsame Aufbau dieses klugen und hochspannenden Psychothrillers sowie Billinghams ausgezeichnete Charakterzeichnungen und authentische Dialoge erhalten von Stefan Kaminski die passenden Stimmen – und Stimmungen. Akzentuiert und ungemein eindringlich führt der Sprecher jede einzelne Figur genau vor Augen.“

„... Schwer vorstellbar, dass die Mischung aus Krimi und Komödie, aus Spannung und Lokalkolorit beim Lesen nur annähernd so gut rüberkommt wie bei der großartigen Mundartlesung der Autoren. Das Schöne: Klüpfel und Kobr, im Hörbuch passend unterstützt von Erzähler Christian Berkel, werden immer besser. ...“

„... Jule weckt sofort Sympathie beim Hörer. So auch die anderen Figuren, die von Tobias Dutschke alle mit einer individuellen stimmlichen Note versehen werden. ... Ein tolles Plus: Auf der CD befindet sich ein PDF mit Rezepten passend zum Text sowie ein praktisches Personenregister. Dank des Glossars kann man problemlos in den zweiten Fall einsteigen.“

„... Ganz behutsam interpretiert auch Stefan Kaminski: Flüssig, ohne zu stocken, folgt er dem schwermütigen Rhythmus Lehanes. Ein rauer Ton legt sich dabei wie Nebel um seine klare Stimme. Zäh, als klebe ein unsichtbares Gewicht an ihnen fest, entfalten sich Worte und Sätze. ...“

„... Glücklicherweise schlägt Martin Umbach in seiner Lesung keinen reißerischen Tonfall an. Stattdessen schwingt etwas beinahe Märchenonkelhaftes in seinem gelassenen, distanzierten Vortrag mit. Insgesamt eine eher irritierende Kombination.“

„... Leider verblasst Sehlbergs waghalsige Idee rasch zur fadenscheinigen Cyberpunkkulisse eines zwar unterhaltsamen, aber oft abwegigen Krimis im Agentenmilieu. Auch Dietmar Wunder, der die morbide Melancholie anfangs subtil einfängt, lässt sich im Laufe seiner technisch wie immer blitzsauberen Lesung zu manch allzu pathetischem Paukenschlag hinreißen.“

„... Nina Petris tiefe, rauchige Stimme ist wie gemacht für Krimis und ihre Bösewichte. Leider ist zu wenig Variation in ihrer Lesegeschwindigkeit und Stimmlage. Um ein echtes Gänsehautgefühl zu erzeugen, müsste sie die Action-Szenen viel schneller und lebendiger lesen.“