Baum in einer zerbrochenen Glaskugel

Der Erdüberlastungstag: wenn eine Erde nicht mehr ausreicht

Der Erdüberlastungstag (engl. „Earth Overshoot Day“) wird jedes Jahr vom Global Footprint Network berechnet. In diesem Jahr fällt er auf den 2. August. Doch was genau bedeutet er eigentlich? Ist er für jedes Land am selben Tag? Und was können wir tun, damit er zukünftig weiter nach hinten rückt? Wir liefern Ihnen Antworten auf diese Fragen.

Was ist der Erdüberlastungstag?

Der Earth Overshoot Day markiert den Tag, an dem die Menschheit alle natürlichen Ressourcen, die die Erde innerhalb eines Jahres zur Verfügung stellen kann, aufgebraucht hat. (WWF)

Oder anders formuliert: Ab diesem Tag im Jahr leben wir über unsere ökologischen Verhältnisse. Wir beanspruchen mehr Weide- und Ackerflächen, Fischgründe und Wälder, als in einem Jahr nachwachsen können. Der CO₂-Ausstoß ist höher als die Aufnahmekapazität der Weltmeere und Wälder. Kurzum: Wir überlasten die Erde.

 

 

Ins Leben gerufen wurde der Earth Overshoot Day von der Non-Profit-Organisation Global Footprint Network. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, eine Welt zu erschaffen, in der alle Menschen innerhalb der natürlichen Ressourcen der Erde leben können. Für diesen Zweck arbeitet sie u. a. mit Regierungen und Meinungsführern zusammen. Vom GFN stammt übrigens auch das Konzept des ökologischen Fußabdrucks.

Wie wird der Tag berechnet?

Die Berechnung dieses speziellen Tages erfolgt anhand folgender (stark vereinfachter) Formel:
Biokapazität der Erde / Ökologischen Fußabdruck der Menschen * 365 Tage

Mit der Biokapazität ist die Menge an ökologischen Ressourcen gemeint, die die Erde in einem Jahr erzeugen kann. Der ökologische Fußabdruck misst wiederum die Menge an Ressourcen, die die Menschen verbrauchen. Die erzeugte Menge wird also dem Verbrauch gegenübergestellt. Verbrauchen wir mehr als die Erde uns geben kann, befinden wir uns im sogenannten Overshoot.

Sie möchten herausfinden, wann Ihr persönlicher Erdüberlastungstag ist? Dann probieren Sie den offiziellen Rechner des Global Footprint Network aus.

Zum Rechner

Testberichte.de lässt seit 2021 jedes Jahr den CO₂-Fußabdruck des Unternehmens von einem anerkannten Zertifizierer ermitteln. Die Emissionen, die unvermeidbar sind, gleichen wir durch die Unterstützung von Klimaschutzprojekten aus, sodass wir offiziell klimaneutral sind.

Mehr zu unserer Zertifizierung

Ist der Erdüberlastungstag für jedes Land am selben Tag?

Es gibt einen globalen Earth Overshoot Day, der für die gesamte Weltbevölkerung gilt, aber auch einen für jedes einzelne Land der Welt. In Deutschland war er bereits am 4. Mai 2023 erreicht. Wenn also alle Menschen so leben würden, wie wir in Deutschland, dann wären die Ressourcen bereits an diesem Tag aufgebraucht gewesen. Im weltweiten Vergleich bewegen wir uns im oberen Viertel.

Auch wenn wir alle verantwortlich sind für den Verbrauch der Ressourcen, sind es doch die Industrieländer des Globalen Nordens, die weit über dem leben, was ihnen der Planet geben kann. Das verdeutlicht auch die folgende Übersicht. Sie zeigt, dass die meisten Industrienationen ihre individuellen Erdüberlastungstage innerhalb des ersten halben Jahres haben, während die der Länder des Globalen Südens größtenteils in der zweiten Jahreshälfte liegen.

Diese Übersicht zeigt, wann jedes Land seinen Erdüberlastungstag im Jahr 2023 erreicht. (Bildquelle: overshootday.org)

Kleines Glossar

Globaler Norden: bezeichnet die Länder, die sich in einer privilegierten Position bezüglich Wohlstand, politische Freiheit und wirtschaftliche Entwicklung befinden

Globaler Süden: bezeichnet politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich benachteiligte Länder

Diese beiden Begriffe lösen zunehmend die Bezeichnungen „Entwicklungsländer“, „Schwellenländer“ und „Dritte Welt“ ab. Sie sollen möglichst wert- und hierarchiefrei die Situation eines Landes in der globalisierten Welt beschreiben. Eine geografische Zuordnung von Nord und Süd ist dabei nur bedingt gegeben. (Quelle: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)

Was sind die Ursachen des hohen Ressourcenverbrauchs?

Allein 60 % des ökologischen Fußabdrucks machen CO₂-Emissionen aus. In Deutschland sind hierfür vor allem der Straßen- und Flugverkehr verantwortlich. Zudem haben wir einen – bezogen auf die EU –  überdurchschnittlich hohen Energieverbrauch pro Kopf.

Im Jahr 2021 verursachte allein die Landwirtschaft 7 % der gesamten Treibhausgasemissionen Deutschlands. Weitere Ursachen sind der Verlust der biologischen Vielfalt durch Monokulturen und den Einsatz von Pestiziden, die industrielle Tierhaltung sowie der steigende Anteil an versiegelten Flächen.

Es muss sich etwas ändern: Das können wir tun!

Unter dem Motto #MoveTheDate gibt das Global Footprint Network eine Vielzahl an Lösungen, unterteilt in die Bereiche Städte, Energie, Ernährung, Planet und Bevölkerung. Mithilfe der interaktiven Solutions Map können Sie zudem virtuell zu jedem Ort auf der Welt reisen und sehen, welche nachhaltigen Unternehmen, Läden oder anderweitige Projekte dort zu finden sind.

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