hör­Bü­cher prüft Hör­bü­cher (7/2010): „Spe­zial Film­hör­spiele: Das Ohr sieht mehr“

„... Kaminski moderiert gekonnt zwischen Schauplätzen und Charakteren. Kleines Manko: Die Vielzahl der Szenen und die notwendigen Überleitungen lassen die Audioversion insgesamt etwas zu überhastet wirken.“

„Ein Filmhörspiel, das eigentlich mehr eine szenische Lesung ist – und darum so ausgesprochen gut. Es ist fast unmöglich, von der ungewöhnlich dunklen und rauchigen Stimme der Erzählerin Mechthild Großmann nicht gefangen genommen zu werden. Ihr hoher Erzählanteil wurde hervorragend mit den Szenen aus dem Film von Sönke Wortmann zu atmosphärischer Soundcollage und spannendem Hörspiel verknüpft. ...“

„... Wenn auch der Erzählstrang unter den vielen Geräuschen leiden mag, so spürt man das Grauen und die ganze Düsternis des Mordes in Oberbayern. ... lauscht. Mit ihrem bayerischen Akzent und einer Stimme, der ein gebrochenes Leben innewohnt, vergeht die gute Stunde des Grauens wie im Fluge. Lieber nicht nachts hören.“

„... Der ehemalige Musical-Sänger und Freilichtbühnen-Old-Firehand liest die beigefügten Texte von Oliver Elias und Günter Merlau mit sonorer Stimme ein, ohne dabei salbungsvoll zu wirken. Er kommt immer dann ins Spiel, wenn im Film starke Bilder für sich sprechen. Sein Timbre passt perfekt zur Mutter aller Fantasy-Epen. Leider fehlt nicht nur ein Booklet, sondern auch die Nennung der deutschen Synchronsprecher ...“

„... Diese spannende Charakterstudie ist durchaus hörenswert – aber wahrscheinlich noch viel sehenswerter. Denn dieser eher langsame Stoff wirkt dann befremdlich, wenn die – an sich gute Erzählerin Barbara Nüsse –allzu häufig Wetter, Stimmungen und Gefühlslagen einlesen muss, damit der ‚blinde‘ Zuhörer mitkommt. Dann fühlt man sich wie ein Hörgeschädigter, der der Untertitel bedarf.“

„... Oft gelingen Film-Tonspur-Adaptionen als ‚Hörspiele‘ nur bedingt, weil der notwendige Erzähler das Nicht-zu-Sehende nicht wirklich lebendig macht. Doch Hörspielskript-Autor Oliver Döring setzt seinen Zusatzsprecher Joachim Kerzel sehr vielfältig ein, so dass eine stimmige Hör-Konstruktion entsteht. ...“

„... Die Hörspielumsetzung dieses erfrischend realistischen Films ist Uticha Marmon hervorragend gelungen. François Goeske, der Alex spielt, liest auch die Zwischentexte des Ich-Erzählers mit der angemessenen Lakonie.“

„... hat auch als Hörspiel Unterhaltswert. Das liegt zum einen an den überzeugenden jungen Darstellern wie Nick Rome Reimann, aber auch den Stars wie Nora Tschirner und Dietmar Bär, deren Szenen stimmig zusammengeschnitten wurden. Vor allem aber ist es der hervorragende Erzähler Martin Baltscheit, der die Ausschnitte stimmig zu einem Ganzen zusammenfügt. ...“

„... Der von der TV-Trickfilmserie inspirierte Film von Bully Herbig hat – zumindest in dieser komprimierten Audio-Form – viele komische Momente ... Jungdarsteller Jonas Hämmerle zumindest klingt als Wickie etwas anstrengend, doch bügelt Andreas Fröhlich als launiger Erzähler die kleinen Schwächen locker wieder aus. ... “

„... Nettes, wenngleich etwas teures Hörspiel für einen lauen Sommerabend, vor allem, weil Weiler selbst den Erzähler gibt.“

„... Flotte Parabel der Kreativschmiede Pixar, der zwar die geniale Animation fehlt, aber dank der gut aufgelegten Synchronsprecher und des motivierten Oliver Preusche als Erzähler auch als (sehr günstiges) Hörspiel kurzweilig ist.“

„... Der in klassischer Disney-Manier produzierte Film hat komische Momente, ist aber vor allem verträumt und romantisch. Sänger Roger Cicero überrascht als froschgewordener Prinz, Sängerin Cassandra Steen als Tiana – und singen können bekanntlich beide. Sonngard Dressler erzählt im Stile einer Märchentante – passend und prima vor allem wohl für kleine Zuhörerinnen.“

„... Im dürftigen Booklet werden weder die Synchronsprecher des Films von 1964 noch der gute Erzähler des Hörspiels erwähnt. ... Das schwungvolle Hollywood-Musical ... macht auch in dieser Fassung Spaß, zumal Lieder wie ‚Supercalifragilistic‘ und ‚Wenn ein Löffelchen voll Zucker‘ selbst auf Deutsch klasse sind. Der ungenannte Sprecher hält die Filmszenen souverän und clever kommentierend zusammen.“

„... ‚Witwer mit fünf Töchtern‘ und ‚Natürlich die Autofahrer‘ sind Denkmale deutscher Filmgeschichte. Die Filmhörbücher geben das Gefühl zurück: Ach ja, Chris Howland! Vera Tschechowa! Christine Kaufmann! Dazu: feiner Witz, Autos mit opulenten Rundungen, Jazz und Jeans. Sie klingen gelegentlich holprig, die Nostalgie macht alles wett. ...“

„... Das Hörspiel kann der grandiosen Lesung von Rainer Strecker nicht das Wasser reichen – aber das hieße Äpfel mit Birnen vergleichen. Doch Fäden der Hollywood-Adaption hält Fred Maire als Erzähler souverän in der Hand. ...“

„Eine Glanzleistung, die über vier Generationen reichende Geschichte der Handelsfamilie Buddenbrook auf 140 Minuten zu verdichten, ohne dass man das Gefühl bekommt, etwas verpassen. Doch hat das Erzählmanuskript zu sehr den Drehbuch-Charakter, dem naturgemäß die imposanten Bilder fehlen. ...“

„... Aus der mittelmäßigen Spielfi lm-Umsetzung eines guten Buches ist ein schönes Filmhörspiel geworden, vor allem dank der ruhigen Lesung des Erzählers Fred Maire.“

„... Dieses Hörspiel ist überfrachtet mit Filmmusik. Unnötigerweise, denn ‚Herr der Diebe‘ ist auch ohne Effekthascherei spannend ... Bernd Stephan liest die Zwischentexte mit dunkler Stimme, fast raunend, als würde er ein Märchen erzählen. Schön.“

„.. Das Hörspiel wird zusammengehalten von Dietmar Mues’ mächtiger Stimme, während Annette Focks’ Musik die Gehörgänge verklebt. Die Qualität der Effekte ist hervorragend, die sprecherische Leistung der Schauspieler einwandfrei – aber was sie sagen, wirkt oft unfreiwillig komisch.“

„... Das Filmhörspiel ist eine bunte Konstruktion aus Klischees, umspült von unschuldig-langweiligem Plastikpop – und funktioniert trotzdem. Die Zwischentexte von Regisseur Günter Merlau enthalten so viele schiefe Vergleiche wie unangestrengte Poesie. Mary Muhsal spricht sie mit einer wunderbaren Natürlichkeit.“

„... Die Umsetzung als Filmhörspiel ist fast perfekt. Erzähler Gilles Karolyi illustriert die Abenteuer des ungleichen Paars mit Schmunzeln. Hochkarätige Schauspieler sprechen Screwball-Dialoge. Nur scheint Schweiger sein Bild von Frauen und Männern von Mario Barth übernommen zu haben. Das nervt.“

„... Minte-König ist sehr bemüht, die richtige Stimmung einzufangen und die Geschichte stimmungsvoll zu erzählen, bleibt aber sehr an der Oberfläche. Zudem sind die Ereignisse um Mila, Hanna und Kati nur lose aneinandergereiht, ohne erkennbaren roten Faden. So ist es schwer, der Geschichte zu folgen, wenn man den Film nicht gesehen hat. ...“

„... Musikalisch und mit Soundeffekten ganz nett aufgepeppt, kommt das Ganze arg unlustig daher. Nur selten lässt sich wirklich schmunzeln ... für ein als Parodie angelegtes Hörspiel deutlich zu wenig. Die meisten Sprecher ... machen einen ordentlichen Job. Doch können auch sie letztlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich hier um eine lieblose Zweitverwertung handelt.“

„Bereits der Film hat die Kritiker gespalten. Mit dem Hörspiel dürfte es ähnlich sein. Ich zumindest werde nicht warm mit diesen Figuren, denen O-Töne allein kein Leben verleihen und die einem deshalb ein allzu unbeteiligter Erzähler (Mues) wiederholt zu erklären sucht. ... Kopfweh statt Kopfkino. Einziger Lichtblick: Hans Zimmers wunderbare Musik.“