hör­Bü­cher prüft Hör­bü­cher (5/2009): „Erzäh­lun­gen & Romane“

„... Zum Glück gibt es immer wieder die eingestreuten köstlichen ‚Originalton-Aufnahmen‘ aus dem Archiv, die sicherstellen: Man ist Ohrenzeuge eines der aberwitzigsten, geistreichsten und funkensprühendsten Hörspiele der letzten Jahre.“

„... Feinfühlig, traurig, aber auch komisch erschließt sich dem Hörer eine Welt, die von den Sprechern Peter Jordan und Stephan Schad mühelos durch ihre Stimmen getragen wird. ... Das Cover der Box ist wunderschön und passend gestaltet. ...“

„... Sprecher Nicolás Artajo, Jahrgang 1985, passt perfekt zum 18-jährigen Protagonisten. Er hastet mit ihm von Episode zu Episode, durch Indien, durch seine noch junge Lebensgeschichte, die anders als im Oscar-gekrönten Kinofilm verläuft. ...“

„Traurigkeit und Mitgefühl, aber auch Wut und Skepsis - auf bemerkenswerte Weise gelingt es Leslie Malton, die den Großteil der Geschichte liest, beim Hörer unterschiedlichste Emotionen zu auszulösen. ...“

„... Bela B. liest mit einer Mischung aus vollkommener Gleichgültigkeit, tiefstem Zynismus und bitterstem Humor. Besser und authentischer kann man eine solche Geschichte kaum lesen.“

„... Unter dem Strich ist die Anthologie (mit 24-seitigem Booklet!) ein großer Gewinn, weil sie zeigt, wie üppig die Hörlandschaften jenseits der Vertonung gängiger Literatur blühen.“

„... Jürgen Tarrach liest die Ich-Erzählung ‚Die Umarmung‘ aus einer so tiefen und treuherzigen Seele heraus, dass einem ganz warm wird ums Herz. ... Nicht die schlechteste Wirkung bei der Vertonung einer soliden Erzählung aus dem Mittelfeld der deutschen Literatur.“

„... Charmant, aufgeschlossen und authentisch präsentieren sich die Talkshow-Gastgeber ... deren TV-Präsenz offenbar nicht zu Promi-Höhenflügen geführt hat. Dieser Eindruck wird beim Hören ihres verbalen Paartanzes erneut bestätigt, den die beiden ebenso lesen: nicht perfekt, aber authentisch und charmant. ...“

„... Dem Schauspieler Reiner Schöne merkt man die pure Freude an, mit der er den Roman eingelesen hat. Sein tiefes und warmes Timbre funktioniert hervorragend als Erzählstimme. ...“

„... Sprecher Stefan Kaminski gibt dem vermeintlichen Helden die Stimme, die dieser sich wohl gewünscht hätte: tief, fest und männlich. ... Er lässt Andrej sprechen und hält doch ironisierend Distanz. Auch die absurde Komik der Geschichte fängt er ein ...“

„... Ulrich Matthes liest die Hörbuchfassung souverän, wenn auch an einigen Stellen etwas übertrieben. ... T.C. Boyle schafft es, mit ‚Die Frauen‘ wieder einmal mit Niveau zu unterhalten, bis zum grausamen Ende.“

„Wer die helle und trotz des Alters unglaublich junge Stimme von Per Olov Enquist kennt, ist ein wenig überrascht, dass Frank Arnold das jüngste Werk des schwedischen Schriftstellers liest. Eine unglückliche Wahl. ...“

„... Was anfangs mitreißt, wird auf Dauer uninteressant. Da kann auch August Zirner, dessen klare, beherrschte Basstimme wie gemacht ist für den vornehmen Mulder, nicht bis zum Ende gegensteuern. Schade, denn so bleibt das Hörbuch lediglich als netter, harmloser Zeitvertreib in Erinnerung.“

„... kurzweilig und angenehm zu hören sind die 280 Minuten. Dafür sorgt nicht zuletzt die warme und einfühlsame Stimme von Amelie Fried, die ihren Roman souverän liest und nur gelegentlich an Satzenden zu sehr um deutliche Aussprache bemüht ist.“

„... Frank Arnold fängt mit seiner Lesung genau dieses - mal amüsante, mal traurige, aber stest unterhaltsame - Lebensgefühl auf und ermöglicht einen lebhaften Blick auf einen Menschenschlag, den man heutzutage wohl nur noch sehr selten finden wird. ...“

„... Die Sprecherin Sophie von Kessel bemüht sich, die melancholische Stimmung wiederzugeben, erreicht allerdings nur eine einschläfernde Monotonie. ... Überraschenderweise verwandelt sich der träge Fluss von Lesung und Inhalt jedoch gegen Ende ...“

„... So, wie Autor Peter Kurzeck sein Buch vorträgt, handelt es sich um eine auf Dauer extrem enervierende Angelegenheit. ... kurze Sätze, die fast durchweg im selben, eintönigen Rhythmus daherkommen, oft als offene Frage formuliert, bei der sich die Zuhörer die Antwort selbst denken können ...“

„... Mirja Boes, die sonst in TV-Sketchen zu überzeugen weiß, liest hier viel zu schnell, hektisch und sachlich-nüchtern, ohne den leidlich spannenden Text stimmlich aufwerten zu können. ...“