BÜCHER prüft Hör­bü­cher (11/2015): „Kri­mis & Thril­ler“

„... Simon Jäger, einer der gewieftesten deutschen Hörbuchsprecher, dessen Stimme als Synchronsprecher von Matt Damon vielen Kinobesuchern vertraut ist, liest diesen Thriller mit der nötigen Anspannung und zugleich angenehmen Ruhe. Er überzieht nicht, sondern stellt sich ganz in den Dienst der Handlung, die er dramatisch ausgewogen vorträgt.“

„... Cathrin Bürger versteht es, diese dunkle Geschichte um Schmerz, Verlust, Misstrauen, Fatalismus und Verbrechen mit ihrer angenehm warmen Stimme dem Zuhörer gruselig ins Ohr zu flüstern. Ist das Buch schon spannend, gewinnt es durch die Lesung noch an Intensität. Sonderbarerweise reizt die stimmige Schilderung der Atmosphäre der Inselgruppe ... fast schon zu einem Besuch – aber ohne düstere Verwicklungen.“

„... Der Thrill schwingt derart in ihrem Timbre mit, da braucht es schon fast keinen Plot mehr. ... Langweilig wird es einem nicht, was auch am schlanken, flüssigen Erzählstil liegt. Dass sich auch manch banaler Satz einschleicht, überhört man beinahe, so sehr schlägt Sawatzkis Stimme einen in ihren Bann.“

„... Sascha Rotermund, die deutsche Synchronstimme von Christian Bale, Bradley Cooper und Jon Hamm, überzeugt, bekommt aber den Spagat von der Gewalt zur Liebe nicht ganz hin. Für einen Thriller à la Harry Hole hätte es hier Bestnoten gegeben. Doch der Autor streift so einige Genres, nur dieses nicht.“

„... Hinrichs liest lebendig, sauber, ungeheuer variabel. Aber der jugendliche Klang seiner Stimme will nicht zum altersschlauen Siri passen, der kurz vor der Pensionierung steht. Siris lakonische Süffisanz, mit der er manche Breitseite gegen das Einparteien-Regime in Laos abfeuert, verflüchtigt sich bei Hinrichs zu rotzlöffeligem Sarkasmus.“

„... Der für Thorne-Fans ungewohnten weiblichen Perspektive verleiht Katja Danowski die passende Stimme. Trotz ihres souveränen, breit gefächerten Vortrages bleibt Billinghams schwangere Protagonistin eine Kunstfigur. Zu distanziert, zu mechanisch klingt Danowski, als dass sie Billinghams literarische Vorzeigeheldin zu echtem Leben erwecken könnte.“

„... Packender Thriller, dessen stilistische Schwächen der übermotivierte Dietmar Wunder nicht kaschieren kann. ... Der mit einer so märchenhaft schönen Vorlesestimme begnadete Dietmar Wunder tut ihm jedenfalls keinen Gefallen, wenn er den schmierigen Typen einen noch schmierigeren Tonfall verpasst. Das Pathos, das Wunder in seinen Vortrag legt, peppt Deavers ins Triviale driftenden Allerweltsstil keineswegs auf.“