Joie Lite­trax 3

Auf der Suche nach dem Besten fürs Kind lohnt, Internet sei Dank, auch ein prüfender Blick auf weniger etablierte Marken. Beim Joie Litetrax 3 beispielsweise verbinden sich Fahreigenschaften, Komfort und einfachste Handhabung auf das Trefflichste. Auch wer nicht viel Geld für einen Sportkinderwagen für das heute stark ausgerufene Dreirad-Design ausgeben möchte, sollte sich das Produkt der noch jungen britischen Marke einmal näher ansehen.

Einhand-Faltmechanik: Einfach ziehen...

Schon die Optik ist erfrischend, und wer sich kurz durch die Website der Joie-Seite klickt, erhält einen erfreulich klaren Überblick über die Besonderheiten und Features des Sportwagens. Sein Highlight ist die Einhand-Faltmechanik: Ziehen, bis Gestell einschließlich Sitz auf ein kleines Paket (81 x 59 x 26 Zentimeter) in sich zusammensinkt; abermals ziehen, bis der Litetrax 3 wieder fahrbereit dasteht. Das scheint auch gut zu funktionieren, wie Kunden berichten. Mit einem Gewicht von rund 9,60 Kilogramm hält er sich im Mittelfeld dessen, was die Konkurrenz an transportablen Stadtkinderwagen gegenhält, und mit seiner dicken Polsterung ist er ein tauglicher Langstreckengefährte.

Ruhe- statt stabiler Liegefunktion

Wie sehr viele Buggys soll er bereits ab der Geburt einsetzbar sein – nicht erst ab dem sicheren Sitzalter, das man frühestens ab dem sechsten, besser ab dem siebten Lebensmonat des Kindes ansetzen kann. Und wie üblich argumentiert auch dieser Hersteller vor allem mit der Liegefunktion. Tatsächlich lässt sich das Rückenteil in eine Ruheposition absenken und die Beinstütze passend dazu in eine waagrechte Einstellung bringen. In der Praxis sind allerdings weit mehr Features als diese gefragt, wenn ein Buggy den Kinderwagen ersetzen soll. Dann ginge es um eine komplett flache und von allen Seiten geschützte Liegewanne oder wenigstens um eine Neugeborenen-Einlage.

Highlights

Wenn es der Litetrax 3 sein soll, stehen sicherlich andere Argumente im Vordergrund als das der Verwendbarkeit ab der Geburt: Der durchgehende Schieber statt der üblichen Doppegriffe, die kaum einhändiges Schieben ermöglichen würden; der große, leicht zugängliche Einkaufskorb für Gelegenheitskäufe oder das ausziehbare Verdeck für beste Schattenbedingungen. Was Eltern insbesondere loben, sind Belüftungsfenster für heiße Tage (für den Litetrax kein Problem) und ein Bedienkomfort, der sich in etwa so gut macht wie ein Mix aus Espresso-Kapselmaschine und iPhone 5 (kein Problem für den Litetrax). Einziges Manko: Die Fußstütze ist nicht höhenverstellbar.

Schwenkbares Doppel-Vorderrad

Ein weiteres Kaufargument für Freunde des Bedienkomforts: Die „One-Touch-Bremse“ schützt den Stöckelschuh. Im Übrigen zieht der Brite jede Menge Pluspunkte auf seine Habenseite, die mobilen Eltern gefallen werden. Wenn ein kofferraumtauglicher Buggy mit hohem Komfort für Eltern und Kind der stärkste Antrieb für Interessierte ist, kann hier ohne Weiteres zugegriffen werden. Das Dreiradmodell mit den festestellbaren Doppel-Vorrderrad ist perfekt für den Stadteinsatz und gelegentliche Ausflüge ins unebene Terrain – doch wer einen geländegegängigen Hybridwagen sucht, wird enttäuscht sein. Aus dem Acker kämpft er sich nur widerwillig. Für rustikales Geläuf sollte dann doch zu einem Landrover-Buggy gegriffen werden. Kostenpunkt: 129 EUR (Amazon).