Hochdruckreiniger: Putzhilfe für Haus & Garten
Die Tage werden länger, der Frühling kommt. Höchste Zeit für den Frühjahrsputz rund ums Haus. Viele Reinigungsaufgaben lassen sich mit einem Hochdruckreiniger zeit- und wassersparend erledigen. Für empfindlichere Oberflächen gibt es Spezialisten. Wir verraten Ihnen, welche Geräteklassen sich für welche Aufgabenfelder eignen.
Alles Wichtige auf einen Blick
- Spezialist für empfindliche Oberflächen und Gegenstände: der Mitteldruckreiniger
- Allrounder für alles rund um Haus und Garten: Hochdruckreiniger der Mittelklasse
- Je größer der Abstand (mindestens 30 Zentimeter) zwischen Düse und Oberfläche, desto schonender die Reinigung
- Geräte mit hoher Durchflussmenge reinigen besser
- Effizienter Dreckkiller ist die Dreckfräse
- Eine sanfte und schnelle Reinigung von großen Flächen schaffen Sie mit einem Flächenreiniger
- Eine Druckregulierung über das Handstück ist bequem und macht Spaß
Inhaltsverzeichnis
- Was muss ich über einen Hochdruckreiniger wissen?
- Mitteldruckreiniger: Mobile Putzhilfe für unterwegs
- Einsteigerklasse: Kompakt & flexibel
- Bezahlbare Allrounder: Mittelklasse-Hochdruckreiniger
- Holzreinigung unter Hochdruck?
- Oberklasse: Geräte für den Dauereinsatz
- Die wichtigsten Aufsätze & Düsen
Was muss ich über einen Hochdruckreiniger wissen?
Unsere Einteilung in Einsteiger-, Mittel- und Oberklasse orientiert sich in erster Linie am maximalen Druck, den der Hochdruckreiniger mit der Pumpe zur Verfügung stellen kann. Diesen Wert geben die Hersteller immer an. Dadurch ist eine grobe Einteilung der Modelle am Markt möglich, damit Sie das passende Gerät für Ihren Einsatzzweck finden. Je mehr Druck und Fördermenge, Komfort und Zubehör sowie langlebige Komponenten, desto teurer werden die Modelle.
Allerdings ist ein hoher Druck noch lange kein Garant für gute Reinigungsergebnisse. Denn je mehr Wasser der Hochdruckreiniger befördert, desto besser kann Dreck aufgeweicht und weggespült werden. Mit Modellen ab 100 bar und 420 Liter pro Stunde können Sie schon gute Reinigungsergebnisse erzielen.
Überlegen Sie vor dem Kauf, für was Sie den Hochdruckreiniger benötigen. Vielleicht reicht schon ein Gerät der Einstiegsklasse oder ein Mitteldruckreiniger für kurze und seltene Einsätze. Zudem entscheidet der Anwendungsbereich über das Zubehör. Wenn Sie in ein Set investieren, können Sie im Vergleich zum Einzelkauf meist Geld sparen.
Je mehr Fläche und hartnäckige Verschmutzungen Sie reinigen möchten, desto leistungsstärker sollte der Hochdruckreiniger sein. Nur im optimalen Zusammenspiel zwischen Pumpe, Düse und Durchflussmenge wird eine effiziente und schnelle Reinigung erzielt.
Hat der Hochdruckreiniger nur eine geringe Schwemmleistung, so muss der Arbeitsabstand zur Fläche verkürzt werden, damit eine Reinigung möglich ist.
Mit mehr Wasser können Sie komfortabler in größerem Abstand arbeiten und erreichen das gleiche Ergebnis, aber schneller. Ein idealer Abstand sind ca. 30 Zentimeter. So wird der Untergrund gereinigt, aber nicht beschädigt.
Beim Kauf sollten Sie neben dem Maximaldruck auch auf den Arbeitsdruck achten, denn das ist der Druck, der an der Düse tatsächlich ankommt und mit dem der Hochdruckreiniger arbeitet.
Akku-Hochdruckreiniger eignen sich zum Beispiel gut für kleine Einsätze im Garten oder beim Camping. Sie verfügen meist über eine Selbstansaugung, sodass Sie Wasser aus jeder Quelle beziehen können. Allerdings ist die Arbeitszeit begrenzt.
Ein Hochdruckreiniger spart Zeit und Wasser. Mit einem Wasserschlauch verbrauchen Sie bis zu achtmal mehr Wasser.
Mitteldruckreiniger: Mobile Putzhilfe für unterwegs
Diese mobilen, meist akkubetriebenen Reiniger arbeiten mit niedrigem Druck zwischen 5 und 25 bar. Daher sind sie ideal für empfindliche Oberflächen oder mit einer Brause oder Variodüse zum Blumengießen. Sie können damit im Campingurlaub z. B. Ihr Fahrrad abspülen, ohne die Radlager zu schädigen. Und im Garten die Möbel reinigen, bevor sie wieder aufgestellt werden. Des Weiteren benötigen diese Geräte keinen festen Wasseranschluss. Sie können das Wasser auch aus einer Regentonne, einem Gewässer oder mittels Adapter aus einer PET-Flasche ansaugen.
Stärken
Schwächen
Mitteldruckreiniger für den mobilen Einsatz
Einsteigerklasse: Kompakt & flexibel
Modelle der Einstiegsklasse sind nicht nur preislich attraktiv, sondern auch klein und kompakt gebaut. Aber aufgrund ihres variablen Drucks von bis zu 110 bar Druck flexibel einsetzbar. Dank Druckregulierung können Sie damit nicht nur empfindliche Oberflächen abspülen, sondern auch hartnäckigere Verschmutzungen auf Gehwegplatten lösen. Geräte mit Netzkabel und Anschluss an die Wasserleitung besitzen zudem keine Laufzeitbeschränkung.
Stärken
Schwächen
Bezahlbare Allrounder: Mittelklasse-Hochdruckreiniger
Wenn Sie Terrassen, Auffahrten, Treppen und Gehwege aus Stein haben, dann lohnt es sich, in ein Mittelklasse-Modell zu investieren. Denn durch mehr Druck und Förderleistung können Sie alles schneller reinigen. Auch stärkere Verunreinigungen wie Moose und Flechten können Sie dann bequemer entfernen. Für größere Flächen lohnt sich ein Flächenreiniger, der sanft kreisend den Schmutz anlöst, aber auch gleichzeitig mehr Fläche schafft, als wenn Sie mit einer Flachstrahldüse oder Dreckfräse arbeiten.
Aber Achtung: Naturstein sollten Sie nicht mit einem Hochdruckreiniger säubern, denn er schädigt das Material und raut die Oberfläche auf, sodass sich Schmutz noch schneller festsetzt. Hier sollten Sie spezielle Naturstein-Reiniger und eine Bürste verwenden.
Stärken
Schwächen
Bei grobem Bewuchs und Unkraut auf Ihrer Terrasse oder zwischen den Holzdielen können ein Elektro- oder Akku-Terrassenreiniger sowie eine Fugenbürste hilfreich sein. Lösen Sie die Verschmutzungen erst damit, bevor Sie zum Hochdruckreiniger greifen.
Holzreinigung unter Hochdruck?
Hartholzoberflächen (z. B. Bangkirai) sind sehr robust und können mit einem Hochdruckreiniger behandelt werden. Allerdings sollten Sie es vorher an einer Stelle testen, mit welcher Druckeinstellung Sie gute Reinigungsergebnisse erzielen, ohne Schaden anzurichten.
Weichholz wie z. B. Fichte, Lärche oder Kiefer sind hingegen sehr viel weicher und daher empfindlicher als Hartholz. Wenn Sie hier mit einem Hochdruckreiniger ans Werk gehen, können Sie sehr schnell die Holzfasern aufreißen. Daher sollten Sie entweder mit wenig Druck oder manuell mit Bürste und Waschsoda schrubben.
Falls das Holz Ihnen zu grau ist, können Sie zu chemischen Mitteln wie Entgrauern greifen, die die ursprüngliche Farbe zurückholen. Generell ist der Grauschleier aber eine natürliche Schutzschicht des Holzes.
Wollen Sie mehr zur Holzpflege wissen, dann lohnt sich ein Blick in unseren Artikel „Holz ölen: Der richtige Frischekick für Gartenmöbel & Terrasse“.
Oberklasse: Geräte für den Dauereinsatz
Hochdruckreiniger der Oberklasse haben viel Leistung, Druck und Durchflussmenge. Das ist nötig, wenn Sie regelmäßig hartnäckige Verschmutzungen beseitigen wollen. Je nach Material und Oberflächenbeschaffenheit können Sie damit beste Ergebnisse in kurzer Zeit erreichen. Sie sind ideal für große Flächen wie Terrasse, Pool oder Hausfassade. Dank Druckregulierung sind natürlich auch alle anderen Reinigungseinsätze möglich.
Stärken
Schwächen
Die wichtigsten Aufsätze & Düsen
Probieren Sie immer an einer unauffälligen Stelle aus, wie viel Druck Sie brauchen und welche Düse die besten Reinigungseffekte ergibt. Die Rotationsdüse – oder auch Dreckfräse genannt – ist die aggressivste, aber auch effektivste Düse zur Schmutzbeseitigung. Eine sanfte Reinigung großer Flächen erreichen Sie mit dem Flächenreiniger. Eine Druckregulierung am Griff der Hochdruckpistole ist zudem ein nicht zu unterschätzendes Komfortmerkmal, das auch schon bei Mittelklasse-Modellen zu finden ist.
Für Hochdruckreiniger gibt es eine große Vielfalt an Zubehören. Die von uns aufgelisteten Zubehöre sind meist Grundausstattung oder Bestandteile von Sets. Leider sind die Zubehöre meist nur innerhalb eines Herstellersystems verwendbar, da es für die Anschlüsse keine einheitlichen Regelungen gibt.
Flächenreiniger: Kreisende Düsen reduzieren den Druck und lösen den Schmutz sanfter. Gleichzeitig lassen sich damit größere Flächen bearbeiten und der Spritzschutz schützt vor herumfliegendem Schmutz und Spritzwasser.
Dreckfräse („Rotationsdüse“): Der rotierende Punktstrahl kombiniert mit der Flächenleistung eines Flachstrahls kommt auf unempfindlichen Flächen wie Stein und Beton zum Einsatz. In einem Abstand von 20 bis 30 Zentimetern bekommen Sie damit vermooste Stellen schnell sauber.
Variodüse: Mit der praktischen Multifunktionsdüse haben Sie durch Drehen mehrere Strahlformen in einem Aufsatz. Sie können zwischen Punkt- und Flachstrahldüse wählen. Mit dem Punktstrahl haben Sie auf einer kleinen Fläche einen großen Reinigungseffekt. Allerdings Vorsicht auf empfindlichen Stellen, denn der Strahl ist aggressiv. Der Flachstrahl ist universell einsetzbar und eignet sich für viele Materialien. Er ist effektiv, aber schonender, da das Wasser mit geringerem Druck ausgesprüht wird. Damit können Sie größere Bereiche in einem Abwasch reinigen.
Waschbürsten (teils rotierend): Mit den weichen Bürsten können Sie lackierte und glatte Flächen sanft reinigen. Daher sind sie ideal zur Autopflege.
Schaumdüse: Falls es mal doch nicht ohne Reinigungsmittel geht, so können Sie ein sanftes Reinigungsmittel in die Flasche füllen, das dann mit dem Wasserdruck aufgeschäumt und aufgetragen wird.
Aktuelle Tests:
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