Bandscheibenstühle verbucht man sehr schnell unter der Anschaffung fürs Leben, denn wertige Modelle sind teuer, nicht selten werden höhere drei- bis moderate vierstellige Beträge fällig – zumindest für technisch ausgereifte Modelle mit mehreren Ergnomieansätzen und für das heute stark ausgerufene, dynamische Sitzen. Doch es geht auch erheblich günstiger, wie das Beispiel des Topstar Synchro Stell II zeigt. Der Bandscheibenstuhl für Büroarbeiter wechselt zurzeit schon für 118 EUR den Besitzer, das ist für einen Banscheibensitz mit dieser Ausstattung eine beachtliche Leistung.
Punktsynchronmechanik – dynamisches Sitzen ohne Hemdauszieheffekt
Das beginnt schon bei der Punktsynchronmechanik. Sie sorgt dafür, dass mit dem Beugen des Körpers nach vorne sowohl das Sitz- als auch das Rückenteils der Bewegung folgen, dabei richtet sich das Becken auf, der Rücken wird dabei unterstützt. Punktsynchron bedeutet dabei, dass die Rückenlehne am selben Punkt des Körpers verbleibt und nicht - beim Chefmeeting wäre das fatal – Bluse und Hemd nach oben gestreift werden. Ergonomisch weiter geht es mit dem Muldensitz mit Lordoseverstärkung und haltgebendem Formpolster, die abgerundete Knierolle soll Druckgefühl vermeiden und den Sitzkomfort erhöhen. Die Tragkraft wiederum liegt bei 110 Kilogramm, das ist mit Ausnahme der dazu etwas inkonsequent dünnen Polsterung in den Augen der Nutzer realistisch.
Murks bei der Verschweißung?
Wie stets bei solch hehren Werbeversprechen ist es spannend, die kritischen Nutzersimmen zu vernehmen, und zum Synchro Stell II gehen sie besonders weit auseinander. Krisiert wird vor allem ein bei hoch belastbaren Stühlen besonders neuralgischer Punkt – die Verbindung von Sitz und Fahrgestell. Demnach schreibt ein Käufer, dass die Verwscheißung des Fußkreuzes mit dem Sitzeil eher hingemurkst wirke statt dem Qualitätsstandard eines wirklich belastbaren Banscheibensitzes gewachsen zu sein. Leider habe auch der Zusammenbau so seine Tücken: Die Rollen – es sind spezielle Hartbodenrollen für Parkett- oder Steinböden - wollen nicht in die Aufnahmen gesteckt, sondern geruckelt werden, und für die Montage der Armlehnen sei sogar ein Hammer vonnöten.
11.04.2014