07.12.2015
Reer Rigi400
Geht erst bei Schallereignis auf Sendung
Das Reer Rigi 400 (50020) zählt zu den Babyphones mit analoger Funktechnik und damit schon fast zu den technischen Relikten. Natürlich ist nichts gegen ungepulst analog sendende Baby-Wächter zu sagen, weil sie das heikle Thema Elektrosmog umschiffen. Und wer dem Begriff „Abhörsichersicherheit“ im Kinderzimmer ohnehin nichts abgewinnen kann, wird hier kein Kaufhindernis erkennen – zumal es sich im unteren Preissegment bewegt. Schon eher wird die im Vergleich zu den digitalen Babyphones begrenzte Kanal-Anzahl zu bedenken geben.
Nicht störfest bei analoger Zweikanaltechnik
Das Rigi 400 besitzt nur zwei Kanäle, sodass es vermehrt zu Nebengeräuschen kommen kann. Den klassischen Konflikt hierzu benennen dann auch die Nutzer des Gerätes: Durch andere Babyphones, die in der Nähe auf dem gleichen Kanal senden, kann es aus der Elterneinheit gewaltig rauschen. Der Kanalwechsel erfolgt nun nicht automatisch wie bei einem digitalen Babyphone, sondern muss per Hand eingestellt werden. Die Lösung kann nicht darin bestehen, die Lautstärke des Empfangsteils so niedrig so stellen, dass das Rauschen verschwindet – und so lässt es sich eigentlich nur auf minimaler Lautstärke betreiben. Das aber schränkt die Nutzung noch stärker ein, weil es in Sichtweite postiert werden muss, um das nur optisch agierende LED-Signal bei Geräuschempfang nicht zu verpassen.
Geht im ECO-Modus erst bei Schallereignis auf Sendung
Das ist etwas schade, doch weniger ein Mangel des Produkts, sondern die typische Kehrseite solcher Einfachgeräte. Ansonsten ist es laut Käufer ein super Babyphone: Auch der Sender lässt sich wahlweise mit Batterien betreiben, sodass die problematischen elektrischen Wechselfelder völlig wegfallen. Auf der Babyseite hält es überdies eine (abschaltbare) Schlummerlichtfunktion vor sowie einen Reichweitenalarm - optisch wie akustisch. Das Beste am Rigi 400 aber ist der ECO-Modus, bei dem keinerlei Strahlung mehr von der Babyeinheit ausgeht. Denn es sendet nicht permanent ein Funksignal, gleich ob das Baby leise gurgelt oder nicht. Erst bei einem Schallereignis geht es auf Sendung. Allerdings prüft es dann auch nicht ständig, ob die Reichweite überschritten ist oder nicht. Das ist immer dann von Bedeutung, wenn es im Freien genutzt werden soll.
Klangqualität vorhersehbar
Was Klangqualität und Reichweite betrifft, muss man sicherlich Abzüge machen. Im ersten Fall ist immer wieder vom Blecheimer-Sound die Rede, der Babygebrabbel bizarr verzerrt verabreicht; und die versprochenen 400 Meter überbrückt es ebenfalls nicht, wenn man die überpositiven Nutzerrezensionen auf Amazon großzügig abzieht. Allenfalls draußen kann die Funkleistung annähernd 300 Meter betragen, in Wohnräumen und über zwei Etagen hinweg deutlich weniger - aber in der Bilanz noch immer zur Zufriedenheit der Anwender. Denn insgesamt erhält man brauchbare Ware für das Geld (
37 Euro bei Amazon). Die Kompromisse sind kalkulierbar. Leider, so klagt ein Rezensent zu Recht, könne man über die Elterneinheit nicht beruhigend auf das Bündel einwirken.
von Sonja
„Moderne Übertragungstechniken über WLAN, App oder Webcam haben gewisse Stärken. Ich stelle jedoch immer wieder fest, dass auch schlichte Audio-Babyphones ihrer Aufgabe bestens gerecht werden.“