Für wen eignet sich der Kinderfahrradsitz?
Mit dem Polisport Groovy RS Plus sollen selbst längere Radtouren mühelos gelingen, der Neigungsmöglichkeit und den zahlreichen Sicherheitsfeatures sei Dank. Der Kindersitz wird für kleine Passagiere ab etwa neun Monaten empfohlen und ist mit bis zu 22 Kilogramm belastbar, was eine maximale Nutzungsdauer von rund fünf Jahren ergibt. Für die Befestigung am Rahmen des elterlichen Drahtesels ist ein spezieller Halter inbegriffen, der Rohrdurchmesser von 28 bis 40 Millimeter unterstützt. Ob dabei ein Gepäckträger vorhanden ist oder nicht, ist dem Groovy herzlich egal. Einzig die Fixierung an eckigen oder Carbonrohren wird vom Hersteller untersagt. Der Raddurchmesser darf dafür 26, 28 oder gar 29 Zoll betragen.
Welche Stärken wissen zu überzeugen?
Erweist sich der Sitz damit in Sachen Befestigung als nicht sonderlich innovativ, trumpft er dann beim Komfort durchaus eindrucksvoll auf. So kann die gesamte Sitzeinheit wie eingangs bereits erwähnt in zwei Stufen gekippt werden und erreicht dadurch einen Neigungswinkel von maximal 20 Grad. Diese Ruheposition erlaubt ein entspanntes Nickerchen zwischendurch, ohne dass der Nachwuchs vorher erst absteigen muss. Allerdings dürften Kinder groß gewachsener Eltern früher oder später ein Problem mit der recht kurz geratenen Rückenlehne bekommen. Eine Höhenverstellung, wie sie beispielsweise der Britax Römer Jockey² Comfort bietet, sucht man hier vergebens. Dafür wurde die Lehne dermaßen geschickt geformt, dass zu jeder Zeit eine entspannte Kopfhaltung trotz Helm möglich ist. Als besonderes Schmankerl erweist sich zudem die Möglichkeit, die Sitzschale näher an den Fahrradsattel heranzuziehen, oder aber sie davon wegzubewegen. Drei Raster sind vorhanden, dabei darf jedoch die Schwerpunktlagerung nicht außer Acht gelassen werden. Zehn Zentimeter hinter der Hinterachse sind das Maximum. Die üblichen Sicherheitsvorkehrungen wie höhenverstellbarer Dreipunktgurt mit Gurtschloss sowie an die Größe des Kindes anpassbare Fußstützen zählen bei aktuellen Kinderfahrradsitzen bereits zur obligatorischen Grundausstattung und sind demnach vorhanden.
Wo ist der Sitz preislich eingeordnet?
Wie bei anderen Polisport-Sitzen wird auch beim Groovy RS hin und wieder an der Qualität respektive der Dicke des verbauten Kunststoffes gemäkelt. Zudem bemängelt die Stiftung Warentest bei der nicht kippbaren Variante Polisport Groovy FF die Schadstoffbelastung im Plastik, was wiederum gegen lange Touren sprechen würde. Dem gegenüber steht allerdings ein verhältnismäßig geringer Preis. Rund 50 Euro müssen für den Fahrradsitz investiert werden, und damit gut 30 Euro weniger als für den oben erwähnten Konkurrenten von Britax Römer. Bei einer Gesamtnote von 2,6 für den abgespeckten Groovy FF sind allzu große Sorgen aber sicherlich unbegründet, zumal das hier beschriebene Modell eben ein Plus an Luxus mitbringt.