Dass Kinderfahrzeuge sich als Reminiszenz an erwachsene, insbesondere kultige Vorbilder zeigen, ist nicht selten – schließlich erkennt mancher Hersteller auch in den Vätern eine überaus interessante Fokusgruppe. Auch beim Pinolino Laufrad Vespa Wanda sind Ähnlichkeiten zur echten Vespa kein Zufall. Doch das Holz-Laufrad für Kinder holt nicht nur optisch, sondern auch bei der Ausstattung jede Menge Punkte. So kann der Sattel gleich dreifach in der Höhe verstellt werden und schafft damit Abstand zu den Kontrahenten der Holzklasse, die meist starr in einer einzigen Sitzposition verharren.
Dreifach verstellbarer Sattel
Ab drei Jahren können Kinder erste Bewegungserfahrungen mit der Vespa Wanda machen – etwa ein Jahr später als bei den meisten Kinder-Laufrädern. In drei Stufen folgt das Laufrad dann jedem Wachstumsschub, denn der Sattel lässt sich von 28 auf 32 und 36 Zentimeter verstellen. Beim Material setzt Pinolino auf Birkensperrholz, bei der Bereifung auf den Kunststoff Polyurethan (PU), der deutlich robustere Eigenschaften aufweist als weich abfedernde Luftmodelle, auf denen das Gros der Laufräder heute rollt. Bei Pinolino ist das kaum überraschend, denn der Hersteller legt nach eigenem Bekunden großen Wert auf Haltbarkeit und Robustheit seiner Produkte.PU-Räder anstelle von Luftreifen
PU-Räder erreichen annähernd die Fahreigenschaften eines Luftrades, sind aber pannensicherer als dieses und warten außerdem mit höherem Abnutzungs- und Kompressionswiderstand auf. Einen Ausgleich für geringeren Grip leistet das grobstollige Profil. So überlegen das PU auch gegenüber Holz in Sachen Haltbarkeit auch ist: Es dürfte kaum zu erwarten sein, dass nach dreijähriger Benutzung und manch vergessener Nacht im Regen nicht mehr nur die Räder übrig bleiben, das Fahrgestell hingegen gnadenloser Verrottung anheimgefallen ist. Auch in seiner unlackierten Ausführung ist die Haltbarkeitsprognose bei der Vespa Wanda für eine Kindergeneration noch gut.Verzicht auf Lenkereinschlagsbegrenzung, Handbremse und Seitenständer
Eine Lenkereinschlagsbegrenzung sucht man allerdings vergeblich. Doch ohnehin scheint die Diskussion über Sinn und Unsinn zugunsten eines Verzichts zu sprechen. Eltern argumentieren mit der Gefahr des Wegrutschens bei engen Kurvenmanövern, die Hersteller mit der geringeren Verletzungsgefahr beim Fallen auf das Lenkerende, manche halten mit geringerer Stabilität beim stehenden Laufrad gegen. Dasselbe gilt für Seitenständer und Handbremse – beide sind kein Muss bei einem Laufrad, sie würden im ersten Falle allenfalls die Haltbarkeit erhöhen oder den späteren Umgang mit dem Fahrrad trainieren und im zweiten Fall die Koordination fördern. Kostenpunkt: Rund 72 Euro (Amazon).