Das Wettrüsten um preiswerte Drehstühle fürs Homeoffice nimmt seltsame Züge an: Es gibt immer mehr rasch zusammengeklopfte Billigheimer, die zwar optisch etwas hermachen, aber nicht den Eindruck von ergonomisch akzeptablem Gestühl erwecken. Der hjh Office Saranto Plus ist so einer. Er würde in einem Design-Test wohl Aufmerksamkeit erregen, im Punkt Verarbeitungsqualität aber nur „unter ferner liefen“ erwähnt werden. Schuld sind seine teils unpräzisen Nahtbilder an den Armlehnen und den allzu zierlich ausgefallenen Unterlegscheiben, so der Tenor in den Kundenbewertungen. Die als „angenehm straff gespannt“ beworbene Polsterung entpuppt sich als typische Merkwürdigkeit günstiger Stühle: Da wurde ein knapp bemessenes Stück Stoff auf gut Glück an der Sitzunterseite festgetackert und viel PR-Poesie bewiesen. Lichtblicke sind der variable Lehnen-Gegendruck beim Zurücklehnen, die 74 cm hohe Rückenlehne mit Kopfstütze und die mit Stoff überzogenen Armlehnen, Lehne und Sitzschale. Am meisten Freude dürfte Käufern die klare Linienführung und das schlanke Design bereiten. Für den Preis hätte man sich aber etwas mehr erwartet.
09.03.2021
Chefsessel im Homeoffice-Dress
Stärken
- individuell einstellbarer Lehnen-Gegendruck beim Wippen
- mit Stoff bezogene Armlehnen
- 74 cm hohe Rückenlehne mit Kopfabstützung
- mit Universal-Bodenrollen für Hart- und Weichböden
Schwächen
- nur bis 110 kg belastbar
- Käufer kritisieren Kleinmontageteile
- passable Verarbeitungsqualität