Ein Glas Wasser mit Zitronenscheiben vor blauem Hintergrund

Mineralwässer: Wie gut sind günstige Marken?

Spritziges Mineralwasser ist herrlich erfrischend. Aber kann ich im Supermarkt einfach zugreifen, auch im Niedrigpreissegment? Wir gehen dieser Frage auf den Grund – und stellen außerdem die besten Produkte zum Selbstsprudeln vor.

Auf dem Stiftung-Warentest-Radar: Mineralwässer

In der Ausgabe 07/2023 standen bei der Stiftung Warentest 29 natürliche Mineralwässer mit Kohlensäuregehalt Medium auf dem Prüfstand. Die Ergebnisse überzeugen: Im Test konnten kaum kritische Stoffe und keine Keime festgestellt werden. Bei Dreiviertel der Wässer findet Stiftung Warentest den Geschmack sehr zufriedenstellend. Insgesamt 8-mal vergibt das Magazin deshalb die Note „sehr gut“ und 18-mal die Note „gut“. Unter den Topprodukten mit der Bestnote 1,4 finden sich auch günstige Wasser von Supermarkt-Eigenmarken, etwa das K-Classic Medium von Kaufland, das Saskia Jessen Medium von Lidl und das Medium Quintus Quelle von Penny. Das beste Markenwasser kommt von Aquintus. Es ist allerdings 22 Cent teurer als seine Konkurrenten aus dem Discounter, für die nur 18 Cent pro Liter fällig werden.

Mineralwasser garantiert keinen hohen Mineralgehalt

Eine Mindestmenge an Mineralstoffen ist bei Mineralwässern nicht vorgeschrieben. Relevante Mengen an knochenstärkendem Kalzium bieten zum Beispiel die „gut“ bewerteten Naturpark Quelle-, oder das Gerolsteiner Medium. Letzteres deckt obendrein mit einem Liter ein Drittel des Magnesiumtagesbedarfs.

Öko-Test nimmt Medium-Mineralwässer unter die Lupe

In der Juniausgabe 2023 hat sich auch das Fachmagazin Öko-Test insgesamt 50 Mineralwässer der Sprudelstärke medium angenommen. Die gute Nachricht: Insgesamt 24 Produkte konnten sich das Urteil „sehr gut“ sichern. Vereinzelt fielen jedoch Produkte negativ auf.

Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:

 

Die günstigsten Testsieger mit „sehr gut“:

  • Frische Brise Marius Mineral-Quelle Medium von den Rietenauer Mineralquellen (0,35 € / Liter)
  • Naturpark Quelle Medium von Aqua Römer (0,41 € / Liter)
  • Aquintus Medium von den Mineralquellen und Getränke H. Hövelmann (0,45 € / Liter)

 

Testverlierer mit „mangelhaft“ und „ungenügend“:

  • Oppacher Medium von den Oppacher Mineralquellen (0,60 € / Liter)
  • Berg Quellen Medium von Markengetränke Schwollen (0,49 € / Liter)

Warum sind einzelne Produkte bedenklich?

Der Test brachte hervor, dass insgesamt fünf Produkte mit Chrom(VI) und zwei Produkte mit Nitrat belastet sind. Chrom(VI) wird als krebserregend eingestuft. Doch auch nitrathaltige Produkte sollten vermieden werden, da Nitrat sich bei der Aufnahme im Körper in Nitrit umwandeln kann, das zur Entstehung karzinogener Nitrosamine führen kann. Besonders enttäuscht zeigten sich die Tester:innen über das Auffinden beider bedenklicher Inhaltsstoffe im Berg Quellen Medium Mineralwasser von den Markengetränken Schwollen. Der Anbieter lobt sein Wasser mit der Eignung für Säuglingsnahrung aus, kassierte aber nach der Untersuchung der Inhaltsstoffe aus unserer Sicht zu Recht ein „Ungenügend“. Auf dem zweitletzten Platz landete das Mineralwasser Oppacher Medium, für das nicht nur aufgrund des erhöhten Nitratwertes, sondern auch wegen seiner wenig umweltfreundlichen PET-Einwegverpackung keine Kaufempfehlung ausgesprochen werden kann.

Wenig nachhaltig?

Leider werden noch immer viel zu viele Mineralwässer, darunter insbesondere Discounter- & Supermarkteigenmarken, in PET-Einwegflaschen abgefüllt, die nach nur einmaligem Gebrauch im Schredder landen. Öko-Test empfiehlt deshalb, lieber Leitungswasser zu trinken oder zu Mehrwegflaschen regionaler Anbieter zu greifen.

Zum vollständigen Test

Mineralwasser aus der Glasflasche

Ist Mineralwasser ein überteuertes Produkt?

Es mag nur im übertragenen Sinne erfrischend sein, in diesem Fall eine pauschale Antwort für alle Produkte auf dem Markt geben zu können – alles andere als erfrischend ist sie jedoch für den Geldbeutel: Jedes Mineralwasser, das Sie im Supermarkt kaufen können, ist genau genommen überteuert im Vergleich zu Leitungswasser, das in Deutschland strengen Qualitätskontrollen unterliegt. In der Öko-Test-Ausgabe wird zu Recht moniert, dass man für den Preis eines Liters des Bio Kristall Medium vom Neumarkter Lammsbräu in Regionen mit günstigen Leitungswasserpreisen (0,3 Cent / Liter) etwa 483 Liter Wasser aus dem Hahn zum selben Preis zapfen kann. Diesen teuren Preis konnte das Untouched National park sparkling water in der Juli-Ausgabe des Fachmagazins der Stiftung Warentest 2022 sogar noch überbieten. Für 1,59 Euro / Liter raten wir Ihnen, dieses classic-Mineralwasser, das nur „befriedigend“ abschnitt, im Regal stehenzulassen.

Stiftung Warentest: Gutes Classic-Mineralwasser muss nicht viel kosten

Sie mögen es gerne sehr spritzig und fragen sich, wie gut die Classic-Mineralwässer in Deutschlands Supermärkten sind? Die Stiftung Warentest hat in der Juliausgabe 2022 gleich 32 Produkte geprüft und gibt Antworten auf diese Frage. Das Ergebnis des Tests: 25 Mineralwässer erhielten die Note „sehr gut“ oder „gut“.
Überraschend: Besonders günstige Produkte der Discounter Lidl, Penny, Rewe, Aldi und Norma liefen teureren Konkurrenten wie z. B. S. Pellegrino und Teinacher den Rang ab. Stiftung Warentest beweist: Mehr als 17 Cent pro Liter müssen Sie nicht für qualitativ hochwertiges Mineralwasser ausgeben.

Was zeichnet natürliches Mineralwasser aus?

Hätten Sie’s gewusst? Mineral-, Quell- und Tafelwasser müssen laut Mineral- und Tafelwasser-Verordnung unterschiedliche Kriterien erfüllen. Natürliches Mineralwasser wird aus unterirdischen Wasservorkommen gewonnen und enthält hierdurch spezielle Mineralien oder Spurenelemente. Es bedarf im Gegensatz zu Quell- und Tafelwasser außerdem einer amtlichen Anerkennung und unterliegt einer strengen Reglementierung, was Herstellungsverfahren, mikrobiologische Anforderungen und Gewinnung betrifft.

Die besten Mineralwässer

Lohnt sich Selbstaufsprudeln?

Die Trinkwasserqualität ist in Deutschland laut Umweltbundesamt beinahe ausnahmslos sehr gut und der durchschnittliche Literpreis für Leitungswasser beträgt moderate 0,4 Cent. Warum also nicht den Hahn aufdrehen und sich das Schleppen von Kisten ersparen? Falls Sie der Umwelt etwas Gutes tun und CO₂ sparen wollen, lohnt sich der Kauf eines Wassersprudlers. Doch wie performen Sodastream und Co. im Vergleich zu gekauftem Wasser in puncto Kosten? In unserer Infografik haben wir genau das für Sie aufgeschlüsselt.

Nachfolgend sehen Sie die Kosten für Wasser mit der Sprudelstärke medium oder classic. Die heller eingefärbten Balken zeigen die Jahreskosten für Marken- & Discounterwasser bei einem angenommenen Verbrauch von 2 Litern pro Tag. Die konkreten Preise haben wir aus dem Durchschnitt der in der Stiftung Warentest (07/2022) und der Öko-Test (06/2023) getesteten Mineralwässer entnommen und auf den Monatsverbrauch hochgerechnet. Ein Monat entspricht hierbei 30 Tagen.
Folgende konkrete Literpreise waren die Grundlage für unsere Berechnung:

  • Durchschnittskosten für medium Markenwasser: 0,74 Euro / Liter
  • Durchschnittskosten für classic Markenwasser: 0,57 Euro / Liter
  • Durchschnittskosten für medium Discounterwasser: 0,29 Euro / Liter
  • Durchschnittskosten für classic Discounterwasser: 0,17 Euro / Liter

Um die Vergleichbarkeit mit selbstaufgesprudeltem Wasser zu erhalten, haben wir daraufhin die Kosten für den CO₂-Zylindertausch bei 6,99 Euro angesetzt. Bitte beachten Sie, dass die Kosten für den Kartuschentausch je nach Händler zwischen 5 und 8 Euro variieren können.

 

 

Unser Fazit: Trinken Sie Wasser gerne medium aufgesprudelt (entspricht 2 Mal Sprudeln) ist ein Wassersprudler die günstigste Wahl. Bei der Sprudelstärke classic (entspricht 3 Mal Sprudeln) lassen sich durch den Griff zu Flaschen aus dem Discounter jedoch im Vergleich zum selbstaufgesprudelten Wasser monatlich 2 Euro sparen.

Alternativen zu Markenzylindern:

Zahlreiche Drogerien und Supermärkte bieten günstige CO₂-Kartuschen an, die mit vielen Wassersprudlern kompatibel sind. Mittlerweile wartet Sodastream jedoch bei neuen Geräten mit einem neuen Einsatzsystem auf, bei dem die Zylinder eingehebelt werden müssen. Hier können Sie nicht auf günstige Kartuschen, die für gewöhnlich in ein Gewinde gedreht werden, zurückgreifen.

Wie steht es um die Qualität von Wassersprudlern?

Öko-Test hat zuletzt 7 Modelle im Preissegment von 65 bis 210 Euro geprüft. Sensorisch bieten alle Geräte erfreulicherweise ein einwandfreies Sprudelerlebnis. Geringfügige Unterschiede ergeben sich jedoch in der Bauweise, Verarbeitung und Handhabung. Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Wassersprudler einen guten Stand hat und die Einzelteile nicht wackelig montiert sind. Rutsch- und standfest sind beispielsweise der Aarke Carbonator 3, der Soda One von Brita oder der Philips GoZero. Für Menschen, die häufig unterwegs sind, empfehlen wir Wassersprudler, die mit leichten Kunststoffflaschen kommen. Bei Geräten wie etwa dem Sodastream Duo und dem Sodastream Terra können wir Ihnen aufgrund von Testergebnissen außerdem versichern, dass keine Spuren von Schwermetallen, Weichmachern und Acetaldehyd durch die Flaschen in Ihr Sprudelwasser gelangen. Ein zusätzliches Plus ist, dass sie einfach in der Spülmaschine gereinigt werden können und so schnell wieder für den nächsten Einsatz bereit sind.

Die besten Wassersprudler

Aktuelle Tests:

von Lea Lynn Asiklar

Fachredakteurin im Ressort Home & Life – bei Testberichte.de seit 2021.

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