Das Wichtigste auf einen Blick:
- Carbon-Ruten leicht und robust, aber teurer – gute Modelle ab 100 Euro
- Länge und Testkurve entscheiden über den Einsatzzweck
- Ringe: Je weniger umso geringer der Reibungswiderstand
- 2-teilige Steckruten am stabilsten, 3-teilige platzsparender
- Teleskopruten nicht empfehlenswert
Teleskopruten sind platzsparend, reichen aber nicht an das Stabilitätsniveau der Steckruten heran. (Bildquelle: amazon.de)
Auf welche Kriterien kommt es beim Kauf einer Karpfenrute an?
Der Aktionsradius bzw. die Wurfweite bestimmt die Anforderungen an die Länge. Große Wurfweiten erzielen Sie mit langen Exemplaren, die längsten Karpfenruten erreichen knapp 4 Meter. Fürs Angeln vom Boot aus, an kleinen Gewässern oder zum gezielten Heranpirschen reicht auch eine Länge zwischen 2,70 und 3,30 Metern. Solche Ruten werden im Handel häufig auch unter der Bezeichnung „Stalker“ vertrieben. In der Regel werden die Rutenmodelle in verschiedenen Längenausführungen angeboten.
Tipp: Von Teleskopruten raten wir ab. Sie lassen sich zwar leicht verstauen, Steckruten sind jedoch robuster. Je weniger Einzelteile, umso besser. Viele Karpfenruten werden daher in zweiteiliger Ausführung angeboten.
Material: Carbon oder Glasfaser?
Auch bei den Karpfenruten kommt es aufs Gewicht an: Je leichter, umso besser das Handling beim Landen des Karpfens. Gleichzeitig muss der Blank etwas abkönnen. Carbon macht hier das Rennen. Gute Modelle erhalten Sie ab 100 Euro, zum Beispiel die
Old Skool G2 von MAD.
Was ist unter der Testkurve zu verstehen?
Anhand der sogenannten Testkurve wird ermittelt, welches Gewicht nötig ist, um die waagerecht gehaltene Rute so zu biegen, dass sie einen Viertelkreis beschreibt. Angegeben wird es in lb (Pfund). Faustregel: Je größer die Karpfen, umso höher sollte der lb-Wert ausfallen. Bei kleinen Karpfen reicht ein lb-Wert bis 2,75. Bei mittelgroßen Exemplaren kann auf 3,25 erhöht werden. Große Karpfen benötigen Ruten bis 4 lb. Kommen Strömungen hinzu, sind gegebenenfalls etwas höhere Werte erforderlich. Davon losgelöst ist das tatsächliche Wurfgewicht, das an der
Schnur landet. Fehlt die Angabe in der Produktbeschreibung, können Sie es mithilfe dieser Formeln auch ganz leicht selber berechnen:
Maximales Wurfgewicht: lb-Wert x 454 Gramm : 16Optimales Wurfgewicht: Maximales Wurfgewicht x 0,8
Was ist die Rutenaktion und warum ist sie so wichtig?
Die Rutenaktion informiert Sie darüber, in welcher Weise sich die Rute beim Drillen des Karpfens biegt. Biegt sich die gesamte Rute durch, ist von einer
parabolischen Aktion die Rede. Karpfenruten dieses Typs eignen sich für kleine Exemplare. Zielen Sie auf höhere Wurfweiten und größere Karpfen ab, greifen Sie am besten zu einer Rute mit
semiparabolischer Aktion. In diesem Fall biegt sich die Rute nur bis zur Hälfte, der Rest bleibt starr. Karpfenruten mit
progressiver Aktion verbinden beides: Bei geringer Belastung biegen sie sich nur an der Spitze, bei hoher Belastung über die gesamte Rutenlänge. Damit erzielen Sie weite Würfe und können die Schläge des Karpfens beim Drillen besser abfedern.
Ringe: Was sollte beachtet werden?
Je weniger Ringe, umso geringer der Widerstand der Angelschnur. Dabei werden die einfachen Einstegringe für kleine Ruten – und Karpfen – sowie robustere Doppelstegringe für kapitale Exemplare unterschieden. Der Ring, der der Rolle am nächsten liegt, besitzt stets den größten Durchmesser – üblich sind 40-50 Millimeter.