Der Bib expresso könnte ein pfiffiges Gerät für die Erstausstsattung eines Baby sein, denn es bündelt gleich drei Funktionen in einem Gerät: Es ist Babykostwärmer, Sterilisator und Wasserwärmer zugleich und damit an sich sehr platzsparend. Allerdings leistet das Béaba-Produkt sich einige Ausrutscher, wie enttäuschte Kundenbewertungen zeigen.
Wasserwärmer wärmt, kocht aber nicht
Wer Einblick in einen Babyhaushalt hat und das Angebot der Babykostwärmer am Markt in etwa kennt, kann ein Lied davon singen: Die wenigsten Geräte schaffen es, die Milch in angemessener Zeit auf gaumenfreundliche Temperaturen zu bringen. Viele Hersteller scheitern, vor allem ist es offenbar schwierig, das einhändige Vorbereiten der Babymahlzeit zu ermöglichen. Und natürlich hat man meist auch nur eine Hand frei – denn das Baby ruht mehr oder weniger hungrig und entsprechend nervös auf dem anderen Arm. Die Bib expresso will da Abhilfe schaffen: Das Fläschchen soll mit einer Hand und auch schon innerhalb von 20-30 Sekunden auf 37 Grad erwärmt sein. Zumindest soll das für das Anrühren von Milchpulver gelten – und hier klingt die Technik in der Tat vielversprechend: Drückt man bei der Bib expresso die Wasserauslauftaste, ergießt sich perfekt temperiertes Wasser in das vorbereitete Fläschchen mit Milchpulver. Zudrehen und Schütteln könnte dann in der Tat mit einer Hand erledigt sein.Langsamer als gedacht
Was sich auf dem Papier so simpel anhört, erweist sich im Alltag indes als massives Problem: Das Wasser muss, um steril zu sein, natürlich vorher einmal gekocht haben – eine kleine Tücke, die der Hersteller offenbar etwas in den Hintergrund rückt, weil sie aus Sekundenbruchteilen naturgemäß Minuten macht, die sich mit einem nervösen Baby auf dem Arm als ausgesprochen zäh erweisen können – besonders nachts und im Halbschlaf, wenn reaktionschnelle Tätigkeiten erst doppelt strapaziös erscheinen. Es sollte daher gar nicht so schwer sein, bei einem an sich multifunktionalen Gerät auch gleich ein weiteres Feature zu integrieren, das für sich genommen eigentlich banal erscheint: Die Funktion eines Wasserkochers, die der Bib expresso allerdings vermissen lässt.Kippen des kompletten Gerätes wird notwendig
Ein weiterer, mehr als banaler Kritikpunkt benennt einen umständlichen Handgriff, der bei durchdachter Konstruktion des Gerätes ebenfalls überflüssig gewesen wäre: Möchte man bei Betätigung der Wasserauslauftaste dem Gerät auch die restlichen Milliliter Wasser entlocken, müsse man das Gerät komplett etwas anheben - insoweit wird man sogar via Gebrauchsanleitung dazu aufgefordert. Natürlich erweist sich auch das im täglichen Betrieb als umständlich und zeitraubend, weswegen ein weiterer Punktabzug gerechtfertigt erscheint. Auch bei der Erwärmung von Gläschenkost schneidet der Kandidat laut Kundenberichten nicht gut ab - hier liefere das Gerät entweder brühende oder zu kalte Ergebnisse.Fazit: Leider zeigt sich das Béaba-Produkt mit seinem multifunktionalen Konzept nicht rundum ausgereift. Wer dennoch einen Versuch unternehmen will und sich damit einer dritten, durchaus positiven Meinung der Kundschaft anschließen möchte, findet die Bib expresso derzeit für rund 84 EUR auf Amazon.
