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Achtung Sonne: Wissen, was die Haut schützt
Ist Ihre Haut fit für den Sommer? Wir zeigen Ihnen, mit welchen Sonnenschutzmitteln und After-Sun-Lotionen Sie gut gewappnet sind. Ein Lichtblick für Sparfüchse: Guten Schutz gibt es schon für wenig Geld.
Spitzen-Schutz gibt’s schon zum Sparpreis
Das Magazin ÖKO-TEST hat 26 Sonnencremes mit LSF 50 und 50+ aus Drogerien, Supermärkten, Discountern und Online-Shops geprüft. Die Preise reichen von günstigen 3,16 bis stolzen 47,98 Euro pro 200 ml.
Wichtigste Prüfkriterien sind der gemessene Lichtschutzfaktor und die Inhaltsstoffe. Die Cremes wurden unter anderem auf Duftstoffe, Weichmacher und Nano-Partikel hin überprüft. Auch die Deklaration wurde unter die Lupe genommen, samt UV-Filter, PEGs, Polymere und Silikone.
Und die Testsieger? Erstaunlich günstig, zu finden bei Budni, Edeka und dm (Sun D‘OR Sonnenmilch bzw. Sun Dance Sonnenmilch).
Sehr gut
1,2
Sun D‘OR Sonnenmilch LSF 50
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Sehr gut
1,3
dm / Sun Dance Sonnenmilch LSF 50
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Naturkosmetik: Nicht immer ohne bedenkliche Inhaltsstoffe
Zwei Produkte schmieren mit dem Urteil „mangelhaft“ ab: die Sonnencreme Bio-Sonnenblume 50 von Alterra (Rossmann) wegen miserablem Lichtschutzfaktor und die Sonnenlotion von Dulgon mit Naturkosmetik-Siegel wegen bedenklicher Inhaltsstoffe. Bei der Sonnenlotion LSF 50 von Eco Cosmetics können Naturkosmetik-Fans wiederum bedenkenlos zugreifen. Allerdings ist die Creme auch die teuerste im Testfeld.
Lieber Finger weg von Sonnencremes mit Octocrylen
Unter den chemischen UV-Filtern steht auch in diesem Test wieder Octocrylen in der Kritik. Dieser Stoff steckt in der Hawaiian Tropic Lotion und in der Sebamed Sonne Sonnenschutz Lotion, 50+. Octocrylen hat sich in Zellversuchen als hormonell wirksam erwiesen und ist als besonders korallenschädlich bekannt.
Ebenfalls in der Kritik standen der verbotene Weichmacher DnHexP und Silberchlorid, aufgebracht auf Titandioxid als Konservierungsmittel. DnHexP war in fünf Produkten nachweisbar. Silber kann Keime resistent machen und so die Wirksamkeit in der Medizin schwächen. Produkte mit Silberchlorid sind außerdem nichts für Kinder unter drei – hier wäre ein Hinweis auf den Verpackungen hilfreich, da sich oft die ganze Familie mit derselben Creme einschmiert.
Kann ich alte Sonnencremes verwenden?
Sonnencremes mit chemischem Filter können im Lauf der Zeit ihre Wirksamkeit verlieren. Der UV-Filter Octocrylen kann außerdem bei längerer Lagerung den krebserregenden Stoff Benzophenon bilden. Bei Sonnencremes mit mineralischen Filtern besteht das Risiko nicht, jedoch können Keime entstehen. Wir empfehlen daher, Sonnencremes generell nicht länger als ein Jahr zu verwenden. Orientieren können Sie sich auch an der Haltbarkeitsangabe auf der Verpackung. Oft ist ein Symbol abgebildet, das ein geöffnetes Gefäß mit einer Zahl darstellt. Diese steht für die sichere Verwendung in Monaten.
Für die Kleinen: Die besten Sonnencremes für Kinder
Auch bei Sonnencremes für Kinder gilt: Die Besten kosten wenig. Platz eins bei Stiftung Warentest geht an die Cien Sun Kids Sonnencreme von Lidl für rund 3,50 Euro und das Sunozon Kids Sonnenspray von Rossmann für rund 4,50 Euro. Auch frühere Tests zeigen, dass Sie ohne Bedenken zu den billigsten Mitteln im Discounter oder Drogeriemarkt greifen können - Müller, Aldi, Rossmann.
Gut zu wissen: Kinder brauchen keine Spezialprodukte, dafür einen hohen Lichtschutzfaktor (LSF 30 und 50), in sonnenreichen Regionen, am Wasser oder im Gebirge sogar LSF 50+. Tipp zur Nachhaltigkeit: Mit einem Sonnenschutzmittel für Kinder können sich auch die Großen einschmieren. Eine große Tube macht weniger Abfall als viele kleine.
So dosieren Sie richtig
Babys und Kleinkinder brauchen mindestens Faktor 30, am besten 50+. Auch helle Hauttypen brauchen stärkeren Schutz, vor allem am Meer oder beim Bergwandern. Erwachsene und Kinder können grundsätzlich die gleichen Sonnenschutzmittel nutzen. Nur die Dosis ist eine andere. Faustregel: Kinder sollten etwa ein bis zwei Esslöffel auftragen, Erwachsene drei bis vier Esslöffel.
Ob Sonne oder Wolken: Ab UV-Index 3 ist Schutz angesagt
Welche Schutzmaßnahmen jeweils empfohlen sind, sehen Sie in der folgenden Grafik.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) veröffentlicht von April bis September alle drei Tage eine UV-Index-Prognose auf seiner Internetseite. Sie können die Prognosen auch als UV-Newsletter bestellen.
Für danach: Gönnen Sie Ihrer Haut Feuchtigkeit!
After-Sun-Lotionen können die Haut regenerieren, vollbringen aber keine Wunder. Einen Sonnenbrand können sie nicht heilen. Doch nach dem Sonnenbad kann die Haut eine Extraportion Feuchtigkeit gut gebrauchen. Prinzipiell kann das auch eine gute Bodylotion oder, für das Gesicht, eine gute Tagescreme für trockene Haut leisten.
Empfehlenswerte After-Sun-Produkte
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