Sommer, Sonne, Stechmücken: Wissen, was die Haut schützt

Haut mit Sonnencreme vor Meer Quelle: iStock / mabe123

Wenn die Sonne lacht, brechen für unsere Haut weniger sonnige Zeiten an. Wir zeigen Ihnen die besten Sonnenschutzmittel und After-Sun-Lotionen. Außerdem verraten wir Ihnen, welche Mittel Mücken und Zecken zuverlässig auf Abstand halten. Für Sparfüchse: Guter Schutz muss nicht teuer sein.

Guter Schutz für wenig Geld

Sonnenschutzmittel gibt es aus dem Supermarkt oder Discounter schon für wenig Geld. Die sind oft besser als teure Mittel. Schaut man sich in den aktuellen Testtabellen der Stiftung Warentest um, befindet sich ganz oben ein sehr preisfreundliches Quartett: die „sehr guten“ Produkte dm / Sundance Sensitive Sonnenbalsam LSF 30, Sun D’OR Sonnenmilch LSF 50, Müller Lavozon Sonnenmilch LSF 30 oder Rossmann Sun Ozon Sonnenspray Classic LSF 30. Sie kosten zwischen 2,45 und 4,30 Euro pro 200-Milliliter-Flasche. Auch bei Sonnencremes für Kinder gilt: Die von Stiftung Warentest bestgetesteten kosten wenig. Sie können ohne Bedenken zu den billigsten Mitteln im Discounter oder Drogeriemarkt greifen – Müller, Aldi oder Rossmann. Auch Discounter Lidl hat gute Sonnenschutzmittel gelegentlich in seinen Wochenprospekten. Bei der Redaktion des Magazins Öko-Test stehen die Kindersonnenschutzmittel der dm-Eigenmarken Sundance, Babylove und alverde hoch im Kurs – an deren Inhaltsstoffen gibt es nichts zu bemängeln. Auch Preiswert-Konkurrent Rossmann schlägt sich im Test sehr gut.

Bei Sonnencreme gilt: Das Exklusive ist oft schlecht

Etwas teurer wird es bei Edelmarken mit der höchsten LSF-Schutzklasse 50+ wie etwa Garnier Ambre Solaire Sensitive Expert+ für rund 8 Euro oder La Roche-Posay Anthelios Invisible Spray und Jean & Len Sonnenspray LSF 50 für rund 15 Euro. Vor allem Marken-Dickschiffe wie Biosolis, Vichy oder Lavera wollen von ihrer Kundschaft etwas mehr, haben aber nicht unbedingt die besten Argumente für Preise bis zu 23 Euro je 100 Milliliter: Entweder halten sie den angegebenen Sonnenschutzfaktor nicht ein oder schützen nur unzureichend vor den UVA-Strahlen, die das Hautkrebs-Risiko erhöhen und in hohen Dosen für Sonnenbrände verantwortlich sind.

So dosieren Sie richtig

Babys und Kleinkinder brauchen mindestens Faktor 30, am besten 50+. Auch helle Hauttypen brauchen stärkeren Schutz, vor allem am Meer oder beim Bergwandern. Erwachsene und Kinder können grundsätzlich die gleichen Sonnenschutzmittel nutzen. Nur die Dosis ist eine andere. Faustregel: Kinder sollten etwa ein bis zwei Esslöffel auftragen, Erwachsene drei bis vier Esslöffel.

Testsieger-Sonnenschutzmittel mit LSF 30

Die besten Sonnenschutzmittel mit LSF 50 und 50+

Vorsicht bei Cremes aus dem Vorjahr

Vorsicht ist in jedem Fall bei angebrochener Sonnencreme aus der Vorsaison geboten. Denn Sauerstoff führt zu Oxidation und bewirkt, dass sich die Inhaltsstoffe verändern. Die Forschung konnte sogar nachweisen, dass enthaltenes Octocrylen mit der Zeit in den krebserregenden Stoff Benzophenol zerfällt. Kaufen Sie sich im Supermarkt oder in der Drogerie daher besser eine neue Tube. Bei der Fülle an Cremes, Milch, Sprays, Gelen und den modernen Gel-Cremes ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Was bedeutet LSF/SPF, was sind UVA- und UVB-Strahlen?

Der LSF oder SPF, der Lichtschutzfaktor, steht auf der Verpackung und bezieht sich auf die kürzerwelligen UVB-Strahlen, die für Sonnenbrand verantwortlich sind. UVA-Strahlen hingegen dringen tiefer in die Haut ein und sind ursächlich für frühzeitige Faltenbildung und Hautalterung. Krebs verursachen können beide.

Wann muss ich raus aus der Sonne?

Für die erlaubte Sonnendauer multipliziert man die Zeit, in der sich die Haut selbst schützen kann – die sogenannte Eigenschutzzeit – mit dem Wert des Lichtschutzfaktors, der auf der Verpackung steht. Faustformel: Je höher der Wert, desto länger die Verweildauer in der Sonne – abhängig vom Hauttyp. Man unterscheidet zwischen vier Hauttypen von auffallend hell (Typ I) bis hellbraun (Typ IV), wobei es beim Typ I oft schon nach 20 Minuten „roten Alarm“ gibt.

Was bringt Bio-Sonnencreme?

Um ihre empfindlichen Korallenriffe zu schützen, haben etwa Hawaii und das pazifische Urlaubsparadies Palau Sonnencremes mit bestimmten Inhaltsstoffen verboten. Andere Inseln haben ähnlich Pläne. Das heißt aber nicht, dass Sie sich ungeschützt der Sonne ausliefern müssen. Wer wieder etwas mehr von der Welt sehen möchte, greift am besten zu zertifizierter Naturkosmetik ohne Chemikalien wie Octocrylen, Oxybenzon, Parabene und Triclosan. Bedenkenlos cremen können Sie mit einer guten mineralischen Bio-Sonnencreme.

Auch nach dem Sonnenbad: Eincremen nicht vergessen!

Wunder können After-Sun-Produkte nicht bewirken. Ein Sonnenbrand lässt sich damit nicht reparieren. Doch nach dem Sonnenbad ist es eine Wohltat für Ihre Haut, wenn ihr reichlich Feuchtigkeit zugeführt wird. Das kann auch eine gute, leichte Bodylotion leisten. Die fettreduzierten After-Sun-Produkte lassen sich allerdings aufgrund ihrer dünnflüssigeren Textur leichter auftragen. Zudem sorgen ein hoher Wasseranteil, Alkohol, Mentholverbindungen und andere Inhaltsstoffe für ein kühlendes, beruhigendes Gefühl.

Doch nicht alle Inhaltsstoffe sind unproblematisch. Ausgerechnet in einigen Markenprodukten findet ÖKO-TEST potenziell allergieauslösende oder hormonell wirksame Stoffe. Ebenfalls bedenklich sind sogenannte PEG-Verbindungen, die unsere Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen.

Unbedenklich sind vor allem zertifizierte Naturkosmetik-Produkte. Erfreulich: Mit den After-Sun-Produkten der Drogerie-Eigenmarken Alterra (Rossmann) und Alverde (dm) sind Sie günstig und „sehr gut“ bedient. Aber auch bekannte, teurere Naturkosmetika wie zum Beispiel die After-Sun-Körperlotion von Dr. Hauschka enthalten sehr gute Inhaltsstoffe.

Auch bei den konventionellen After-Sun-Lotions müssen Sie für sehr gute Inhaltsstoffe nicht viel bezahlen. Die Eigenmarken Bevola (Kaufland), Lavozon (Müller) und Sun Dance (dm) sind nicht nur die günstigsten im Test, sondern bieten der Testredaktion auch keinen Anlass für Kritik.

Insektenschutz: Diese Mittel stechen Blutsauger zuverlässig aus

Anti-Zecken-Mittel und Kombi-Produkte, die zusätzlichen Schutz vor Mücken versprechen, enthalten meist die gleichen Wirkstoffe und halten beide Plagegeister fern. Besonders gut schneiden die Produkte Anti Brumm Zecken Stopp und Autan Protection Plus Multi Insektenschutz ab, aber auch das deutlich günstigere Zeckito Classic Insektenschutz Pumpspray von Rossmann. Alle Mittel wirken laut Stiftung Warentest über Stunden und enthalten sogenanntes Icaridin, das von allen verwendeten Inhaltsstoffen am wenigsten bedenklich gilt. Von Mitteln mit ätherischen Ölen wird abgeraten: Diese verdampfen zu schnell und bieten daher nur geringen Schutz.

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