Allianz KV-Tarif VS600/VSZ2: Durchschnittliche Leistung, instabile und stolze Prämie
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Nachteile:
schlechtes Preis-Leistungsverhältnis, teure Prämien
In der Konsequenz der Übernahme der Vereinte-Krankenversicherung durch die Allianz AG wurde ich 1998 widerwillig Kunde bei der Allianz PKV. Seither nutzt die Allianz jede Gelegenheit, die Prämie zur "Beitragsstabilisierung" anzupassen, meint: Durch das zunehmende Lebensalter steigen die Risiken der Versicherer, in Leistung gehen zu müssen. Die Kombination mit der gesetzlichen Pflegeversicherung legt eine Dynamisierung der Prämie nahe (also ein progressives Ansteigen der Pflege-Prämie), die allerdings für den eigentlichen Kranken-Tarif nicht zwingend auch gelten muss. Darin liegt die Hauptschwäche des Tarifs VS600: Die Beitragsstabilität ist ungenügend, weil diese in den vergangenen elf Jahren nach Abzug der Inflationsrate um 144% gestiegen sind. Allein von 2008 auf 2009 erhöht die Allianz die Prämie erneut um 14,5%. Neben der juristischen Fragwürdigkeit dieser einseitigen "Anpassungen" enttäuscht die Gesellschaft vor allem dadurch, dass Rückstellungen nicht dazu verwendet werden, um Beiträge stabil zu halten, sondern um den Profit der Allianz zu steigern. Mit anderen Worten: Die Kunden werden für die Absicherung der Risiken voll zur Kasse gebeten, die Allianz wirtschaftet wie eine Warenkreditversicherung bei vollständiger Ignoranz sozialer Verantwortung. Nun ist dies nicht die Aufgabe einer privaten Krankenvollversicherung, sozial zu handeln, dennoch seien mögliche Versicherte gewarnt, weil diese einseitige Bereicherung nicht im Interesse des Versicherungsnehmers sein kann. Andere (kleinere und flexiblere) Versicherer sind in der Lage, erwirtschaftete Profite in die Tarife zu übersetzen, die so auch den Kunden zugute kommen können - bei Nicht-Inanspruchnahme der Leistungen etwa.
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