Die Angelrolle dient als Depot für die Angelschnur und wird in unterschiedlichen Konstruktionen angeboten. Gegenüber der ringlosen Stipprute, bei der man die Schnur an der Rutenspitze verknoten muss und nur ein bestimmtes Kontingent an Schnur zur Verfügung hat, bietet sie wegen der Kurbel ein großes Plus an Komfort. Durch den Vorrat an Schnur auf der Rolle kann man dem Fisch während des Drills noch einmal Raum schenken und ihn mittels Bremse langsam müde machen – bei stark kämpfenden Fischen ist das sehr hilfreich. Neben der Materialgüte entscheiden diverse weitere Kenndaten über die Höhe der Anschaffungskosten.
Rollenwahl
Bei den Kenndaten legt man meist schon fest, wie viel Geld man für die neue Angelrolle ausgeben möchte. Die Schnurkapazität hat entscheidenden Einfluss auf die Größe der Rolle, das Übersetzungsverhältnis auf den Kraftaufwand an der Kurbel, die Anzahl der Kugellager auf Güte, Leichtlauf und Gewicht sowie auf weitere Besonderheiten.
Die leichte Allerweltsrolle
Bei den Rollenarten ist
die Stationärrolle die verbreitetste, da sie in allen Größen und Qualitätsausführungen in jedem Angelgeschäft und auch online bei Amazon zu beschaffen ist. Sie wird am Rutenschaft fixiert und wickelt die Schnur über den Führungsbügel gleichmäßig auf die Rolle. Bevorzugt kommt die Stationärrolle beim Spinnfischen vom Boot oder vom Ufer zum Einsatz. Das leichtgängige und schnelle Einholen des Köders mit einer leichten Rolle macht die Bewegungsabläufe besonders komfortabel.
Die robuste Expertenrolle
Die
Multirolle (Multiplikatorrolle) ist der Urtyp der Angelrolle mit einer Übersetzung, deren Verhältnis unterschiedlich oder 1:1 sein kann. So kann sich die Spule schneller oder gleichschnell zur Kurbel drehen. Konstruktionsbedingt ist die Stabilität bei der Multirolle wesentlich aufwendiger zu erreichen als bei der Stationärrute und somit sind die Anschaffungskosten meist deutlich höher. Der ausgezeichnete Köderkontakt und das verstärkte Drillgefühl machen diese Rolle zum Expertengerät. Auch die Handhabung ist gegenüber einer Stationärrolle erheblich schwieriger und erfordert einiges an Übung. Die extreme Robustheit der Multirolle macht sie auch zum idealen Angelzubehör in der Hochseefischerei, bei der die großen Fische (Hai, Merlin und Thunfisch) an den Haken sollen.
Die Einsteigerrolle
Die Kapselrolle ist ideal für den Anfänger geeignet. Einfachste Handhabung ermöglichen dem Debütanten sich auf den Fisch zu konzentrieren, für den Erfahrenen bringt sie jedoch zu viele Nachteile. Einerseits leidet die Wurfweite etwas unter der Schnurreibung an der Kapselöffnung. Viele Rollen haben zudem eine kleine Spule und die Schnur kringelt sich leicht. Da kein Spulenhub stattfindet, kommt es beim Einholen oft zu einem unsauberen Wickelbild.
Die ultraleichte Fliegenrolle
Viel simpler ist im Gegensatz zu den anderen Rollen die Fliegenrolle konstruiert, die je nach Schnurklasse in unterschiedlichen Größen angeboten wird. Wenig Technik macht aus der Fliegenrolle eine sehr leichte Rolle, die den Arm nicht unnötig ermüdet und die Schnur leichtgängig wieder einholt. Das Einsatzgebiet Fiegenfischen erfordert allerdings eine ganz spezielle Angeltechnik.