Mit dem Frühling kommt das Ungeziefer wieder und die Gefahr, dass Mensch und Haustier von Zecken befallen werden, steigt. Vor allem Hunde, die gern im Gestrüpp herumstreifen, sind gefährdet. Nicht jedes Hausmittel bringt die erwünschte Wirkung und schützt den besten Freund vor einem Zeckenbiss. Knoblauch im Futter etwa stellte sich bei Tests nicht so wirksam raus wie viele Hundebesitzer propagieren. Oft bleibt dem Hundehalter nur der Griff zur Chemiekeule, aber auch hier ist Vorsicht geboten.
Welches Mittel hilft am besten gegen Zecken?
Der Hauptwirkstoff, der gegen einen Zeckenbefall beim Hund hilft, ist das Insektizid Permethrin, welches sowohl als Kontaktgift wirkt als auch ein Fraßgift ist. Dieser recht gut verträgliche Wirkstoff findet auch Anwendung bei Läusebefall beim Menschen und ist besser verträglich als die bekannten Pyrethrum-Präparate. Angeboten werden Mittel für Hunde als Puder, Sprays, Shampoos, Emulsionen und Lösungen.Wobei das Auftragen auf einen bestimmten Punkt im Nacken (bekannt als Spot-on) wesentlich wirksamer ist, als die handelsüblichen Flohhalsbänder. Meist sind schon nach einer Stunde sämtliche Parasiten abgetötet und ein Schutz von mehreren Monaten ist gegeben. In der chemischen Lösung Exspot beispielsweise ist Permethrin enthalten. Sie müssen die Behandlung alle vier Wochen wiederholen, dafür hilft sie aber auch gegen Flöhe.
Der Wirkstoff ist allerdings nicht ganz unbedenklich. Die Gefahrenstoffkennung des Pestizids ist "Xn" (gesundheitsschädlich) sowie "N" (umweltgefährlich). Auf Menschen hat das Biozid eine gering toxische, also giftige Wirkung. In größeren Mengen dosiert ist das Zeckenmittel auch für Hunde schädlich.
Achtung: Kinder sollten von frisch behandelten Haustieren unbedingt ferngehalten werden! |
Prävention mit Halsbändern und Ohrmarken
Das Scalibor Protectorband beugt nicht nur Zecken vor, sondern schützt auch vor Mückenstichen. Es sollte jedoch auf keinen Fall bei Katzen angewendet werden. (Bildquelle: msd-tiergesundheit.de)
Halsbänder und Ohrmarken lassen sich vorbeugend einsetzen, da diese einen so genannten „Fuß-Rückzieh-Effekt“ auslösen und somit abstoßend auf neue Plagegeister wirkt. Das Scalibor Protectorband wird um den Hundehals gelegt und sollte dauerhaft getragen werden. Die Chemiekeule wirkt vierfach: sie stößt Zecken ab (Repellent-Effekt), hält sie vom Beißen ab (Anti-Feeding-Effekt), lähmt sie (Knock-down-Effekt) und tötet (Letal-Effekt).
Der Wirkstoff Delamethrin, ein Insektizid und Nervengift, wird von dem Halsband aus über den Vierteiler verteilt, der Hund selbst absorbiert das Mittel kaum. Dennoch sollten Welpen unter sieben Monaten ein solches Halsband nicht tragen. Der Hund kann mit dem Halsband baden gehen, ohne dass die Wirkung nachlässt. Allerdings ist das Mittel für Fische nicht ganz unproblematisch. Kleinkinder sollten zudem nicht mit dem Band in Berührung kommen. Eine Anwendung bei Hautläsionen ist nicht empfohlen. Das sind dann mehrere Gründe, die eine Anwendung des eigentlich gut wirksamen Hundebandes in Frage stellen.
Wie wirksam sind Naturprodukte gegen Flöhe und Zecken?
Viele Hundebesitzer schwören auf das Untermengen von Knoblauch in das Futter ihres Hundes. Ein wirksamer Schutz ist dies jedoch nicht. Andere Hundefreunde reiben das Fell mit ätherischen Ölen ein.Das Abwehrkonzentrat cdVet beispielsweise wird regelmäßig über das Ohr oder andere Körperteile in den Hund einmassiert, sodass sich der Körpergeruch des Hundes leicht verändert. Da Zecken, Flöhe und andere Plagegeister diesen Geruch jedoch nicht mögen, fallen sie den Vierbeiner auch nicht an. Im Konzentrat sind Lavendel-, Jojoba-, Geranium- und Teebaumöl enthalten. Letzteres darf nicht ins Auge gelangen, für Katzen ist Teebaumöl sogar giftig! Das cdVet Abwehrkonzentrat gibt es daher auch als milde Version ohne Teebaumöl, ist dann aber nicht ganz so wirksam.