Die Wahl nach dem richtigen Seil ist keine Frage nach dem Geschmack, sondern essenziell - sie hängt stark vom Einsatzzweck des Seiles ab. Neben dem Kletterhelm zählt das Kletterseil zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen beim Klettern. Die Seiltypen sind entweder dynamisch oder statisch. Sie unterscheiden sich unter anderem in Durchmesser und Gewicht. Außerdem gibt es sogenannte Einfachseile sowie Halbseile und teilweise kommen auch Zwillingsseile zum Einsatz. Um zu wissen, welches Seil das passende für den geplanten Einsatzbereich ist, sollte man sich im Voraus gründlich informieren und die verschiedenen Eigenschaften der Seiltypen genau kennen, denn im schlimmsten Fall kann die Verwendung des falschen Kletterseils bei einem Sturz schwere Verletzungen zur Folge haben oder sogar tödlich sein.
Dynamische und statische Seile
Dynamik- und Statikseile unterscheiden sich vor allem in der Dehnung und kommen daher jeweils in sehr unterschiedlichen Szenarien zum Einsatz. Statikseile lassen sich kaum bis gar nicht dehnen und kommen daher nicht für das klassische Sportklettern in Frage. Sie werden lediglich als Fixseil an Klettersteigen sowie beim Canyoning oder zur Sicherung von häufig begangenen Kletterrouten im Hochgebirge verwendet. Zudem werden statische Seile bei Bergrettungen genutzt.Beim eigentlichen Sportklettern kommen ausschließlich Dynamikseile zum Einsatz. Wer auf Kletterpassagen in gefährlichen Höhen unterwegs ist, benötigt ein dynamisches Seil. Sie sind flexibel und eignen sich dadurch gut, um Stürze abzufangen. Auch wenn ein Sturz mit einem dynamischen Seil schmerzhaft sein kann, so ist er dennoch lebensrettend.

Weitere Merkmale
Wer vor dem Erwerb eines Dynamikseils steht, muss einige Dinge beachten. Je nach gewählter Route sollten sich die Kletterseile in Durchmesser, Gewicht und Länge unterscheiden. Des Weiteren spielen das Material sowie die Mantel- und Kernbeschaffenheit eine Rolle. Besonders beim Toprope-Klettern sollte man auf Grund des hohen Verschleißes in der Umlenkung zu einem Kletterseil mit sehr strapazierfähigem Mantel (also hohem Durchmesser) greifen. Um vor Abrieb und äußeren Einflüssen wie Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen, sind viele Kletterseile imprägniert oder sogar mit wasserdichten Membranen (zum Beispiel Teflon) versehen. Je fester der Kern geflochten ist, desto höher ist die Reißfestigkeit des Seils.