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Neues Handy für Dis­coun­ter-​Kun­den

Handys im Barren-FormatNur zu oft setzen sich Vertragskunden dem Vorwurf aus, einfach nur zu bequem zu sein. Der Wechsel zu einem Mobilfunk-Discounter spare doch teilweise mehr als die Hälfte der monatlichen Telefonausgaben ein, so das Argument der Kritiker. Das ist zwar richtig, doch war in der Vergangenheit der Wechsel zu einem Billiganbieter mit Prepaid-SIM häufig mit einem Nachteil verbunden: Für ein gutes Handy musste man viele hundert Euro auf einmal hinblättern. Doch damit ist jetzt Schluss: Ratenzahlung heißt das Zauberwort.

Der Kauf eines Mobiltelefons, insbesondere eines aktuellen Topmodells, über die Subvention eines neuen Handy-Vertrages lohnt sich nur in den allerseltensten Fällen. Zwar zahlt der Kunde auf diese Weise meist nur einen Preis zwischen 1 und 199 Euro für das gewünschte Gerät, doch holen sich die Mobilfunkanbieter die Fehlsumme einfach wieder über eine erhöhte Grundgebühr herein. In der Regel beträgt der Aufschlag auf die monatlichen Kosten 10 Euro. So kommen bei einer Laufzeit über 24 Monate weitere 240 Euro zusammen. Der sich so ergebende Gesamtpreis liegt nicht selten über dem empfohlenen Verkaufspreis des Geräteherstellers, und fast immer deutlich über dem Preis im freien Handel sowie in Online-Shops.

SimyoWählt der Kunde dagegen die eigentlich gewünschte, da preisgünstigere SIM-Karte vom Discounter, zahlt er nicht nur weniger für seine Gesprächsminuten und Kurznachrichten, sondern auch für das Handy. Denn im freien Handel ist das Wunschgerät in der Regel deutlich billiger zu haben - und das sogar bei Services wie Amazon, die aufgrund guter Rückgabekonditionen etwas teurer ausfallen. Sogar beim Discounter direkt kann man teilweise Handys günstig erwerben, die preislich in einer ähnlichen Liga spielen wie die seriösen Online-Händler.

Ratenzahlung macht Handys erschwinglich

Doch nicht jeder kann auf einen Schlag so viel Geld hinblättern. 200 bis 400 Euro sind nunmal teils mehr als das Doppelte der Summe, die man für ein subventioniertes Handy zunächst hinlegt, auch wenn der Kunde auf die Dauer des Vertrages gerechnet schlussendlich deutlich mehr ausgibt. Die Lösung für das Problem: Ratenkauf. Manche Händler verkaufen Mobiltelefone auch per Ratenzahlung. Dabei erhöht sich der Preis gegenüber dem Sofortkauf zwar um einen bestimmten Zinssatz, im Endergebnis ist dies aber immer noch erheblich günstiger als der Kauf per Handy-Vertrag.

Nokia 6700 classicBeim Kunden kommt dies so gut an, dass selbst große Mobilfunk-Provider diese Finanzierungsform nunmehr anbieten. Erster in dieser Reihe war der Münchener Netzbetreiber o2, der mit „o2 My Handy“ den Kauf von Handys unabhängig von einem Vertrag ermöglicht. So dürfen auch Kunden anderer Provider und Discounter hier Handys zu monatlichen Raten zwischen 5 und 20 Euro erwerben.

Die Gesamtkosten liegen nur wenig höher als beim Kauf per Einmalzahlung in einem Online-Shop. In der Regel zahlt der Kunde mit Ratenzahlung zwischen 10 und 20 Prozent mehr als beim Kauf auf einen Schlag. Vereinzelt kann der Unterschied allerdings auch größer ausfallen: Da hilft nur, sich vorab zu informieren. Günstiger als der Erwerb mit einem Vertrag bleibt es aber in nahezu allen Fällen. So ist die Ratenzahlung eine sinnvolle Alternative für alle diejenigen, die zwar mit einer Discounter-SIM liebäugeln, aber deren Haushaltskasse keine teuren Ausgaben auf einen Schlag erlaubt.

von Janko Weßlowsky

Redaktionsleiter – bei Testberichte.de seit 2007.

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