HP Officejet Pro L7680

Multifunktionsdrucker sind Alleskönner – können aber nie alles gleich gut. Dies muss aber nicht für alle Zeiten so sein, weshalb HP Einzelfunktionen des Officejet Pro L7680 optimiert hat. Käufer müssen aber weiterhin Abstriche bei einzelnen Funktionen einkalkulieren.

Drucken – Scannen – Kopieren – Faxen: Mit der Anzahl der Funktionen sinkt bei Multifunktionsdrucker oft die Leistung gegenüber Spezialdruckern. HP hat deshalb die Optimierung von Einzelkomponenten weiter vorangetrieben. Die bekannte Stärke von Tintenstrahldruckern beim Fotodruck spiegelt sich beispielsweise in der Qualität, mit der der Officejet Pro L7680 Fotos bis zu 4.800x1.200 dpi erzeugt. Hochwertige, wenn auch nicht unbedingt Profi- Scans mit einer maximalen Farbtiefe von 48 Bit und optischer Auflösung von 2.400x4.800 dpi wiederum liefert der CCD-Scanner. Geradezu eine „bella figura“ wird vermutlich auch die Faxfunktion im Büroalltag machen: Farbfaxe, Speicher für 125-Faxseiten und 99 Nummern legen dafür eine gute Basis.

Das einzige Manko des Officejet Pro L7680: Die Kopierfunktion. Bereits der größere Serienbruder Pro L7880 zeigte in Tests mit Kopiergeschwindigkeiten von bis zu 13 Sekunden pro Din-A4-Blatt deutliche Schwächen. Für Vielkopierer empfiehlt sich daher ein separates Gerät – oder man plant gleich eine längere Kaffepause oder ein Schwätzchen fürs Betriebsklima ein.

Mit dem Officejet Pro L7680 will HP nun richtig Schwung ins Büro bringen. Ziel des Tintenstrahldruckers ist es nämlich, so flott und so günstig wie ein Laserdrucker zu sein. Vom Bild des günstigen, aber auch langsamen Multifunktions-Tintenstrahldruckers können wir uns also langsam verabschieden.

Wer weiß, vielleicht hat HP aus der Produktbezeichnung „Officejet“ die entscheidende zündende Idee für die Weiterentwicklung seiner Bürodrucker bezogen. Jedenfalls outet HP den HP Officejet Pro L7680 als flotten Büro-Düsenjäger, der sich von seinen Kontrahenten aus der Laserdruckerecke nicht mehr beeindruckt zeigt: Mit 35 Seiten pro Minute soll der Tintenstrahldrucker bei der Druckgeschwindigkeit mühelos mithalten. Der Officejet bringt aber zugleich ein weiteres Dogma ins Schwanken. Bisher galten Laserdrucker nämlich wegen ihrer geringeren Betriebskosten als bessere Wahl bei hohem Druckaufkommen. Für den Officejet hat HP nun ähnlich günstige Spitzenwerte bei den Betriebskosten angekündigt: 1,4 Cent pro Schwarzweiß-, 4,4 Cent pro Farbausdruck.

Den Budgetplanern in Büros und Behörden wird vermutlich beim Preis ganz warm ums Herz. Bisher waren sie nämlich immer zu einer lästigen Kosten-Nutzen-Rechnung gezwungen: Laserdrucker lagen im Vorteil bei Druckgeschwindigkeit und Betriebskosten – bei einem gleichzeitig hohen Anschaffungspreis. Tintenstrahldrucker dagegen punkteten beim Einkauf, waren dafür teuer im Unterhalt. Mit dem Officejet Pro L7680 scheint das Dilemma nun gelöst zu sein. Und er sorgt dabei noch – angenehmer Nebeneffekt – für ein flotteres Arbeitstempo in Büro und Amtsstube.

Etliche Komfortfeatures sind die heimliche Stärke des Officejet Pro L7680. Im Büroalltag wie auch im privaten Bereich wird man sie deshalb so schnell nicht missen wollen. An Schwächen steht dem eine nicht hundertprozentige Qualität des Fotodrucks und der Scanfunktion gegenüber.

Der Officejet Pro L7680 wartet mit etlichen Komfortfeaures auf: Automatischer Vorlageneinzug sowie Netzwerkkommunikation via USB/WLAN für alle Funktionen; Duplexfunktion; separate, leicht austauschbare Tintenpatronen. Die Bedienung erfolgt durch übersichtlich angeordnete Funktionstasten, wahlweise über ein Menü. Das dafür vorgesehene LCD-Farbdisplay dient gleichzeitig als Vorschaufenster für einfache Bildbearbeitungen. Slots für alle gängigen Speicherkarten sowie PictBridge sind eingebaut. Außerdem kann der Drucker optional mit Bluetooth für den kabellosen Datenaustausch aufgerüstet werden.

Diese Liste belegt zur Genüge den Praxiskomfort des Officejet Pro L7680. Der Haben-Seite stehen nur wenige Negativpunkte gegenüber. Inwiefern die Foto- und Scanqualität – wie die amerikanische Verbraucherseiten Pcmag.com und Cnet.com melden – wirklich zu wünschen übrig lassen, kann ich jedoch nicht beurteilen. Bemerkenswert bleibt der insgesamt gute Gesamteindruck, den der Drucker auf mich gemacht hat. Eine Kaufempfehlung also? Aber Irren ist ja bekanntlich menschlich.